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Schnutella - Die Nuss-Nougate-Affäre

Nico DaVinci 18.06.2015 - 04:06 Lesedauer ca 5 Minuten

Genauer hingeschaut
Die NUSS-NOUGATE-AFFÄRE

Wieso sich eine Umweltministerin für die Wahrheit zu entschuldigen hat


Wer ein bisschen besser verstehen will, warum sich Politiker so zaghaft verhalten, wenn es um Wahrheiten oder grosse Konzerne handelt, den dürfte diese Geschichte interessieren, die sich die letzten drei Tage zugetragen hat.







Am Montag abend sitzt die französische Umweltministerin Ségolène Royal in einer Sendung im französischen Fernsehen und sagt in einem Nebensatz, man solle aufhören, Nutella zu essen.

Sie tat dies gar nicht wegen der beträchtlichen Menge Zucker, die in einem Glas Nutella verarbeitet ist. Das sind nebenbei bemerkt auf ein handelsübliches Aktions-Glas mit 880 g der stattliche Gegenwert von immerhin 204(!) Zuckerwürfeln. 
Über die Hälfte, genauer 55,9% sind Zucker. (Angaben von der Herstellerwebseite)

Aber nein, ihr ging es dabei um den zweiten Bestandteil: das Palmöl. 
Sie sprach in der Sendung über Umweltschutz und den Klimawandel, und monierte die rücksichtslose Abholzung der Regenwälder. 
Das passiere derzeit in beträchtlichem Ausmass, unter anderem für Ölpalmplantagen. 

In einem Nebensatz sagte sie dann: 
"Man muss beispielsweise aufhören, Nutella zu essen, denn das ist Palmöl."

Der Moderator meine noch, dass Nutella doch lecker sei, worauf sie antwortete, dass das Palmöl sei, dass dafür Bäume gefallen seien, und man es besser trotz lecker nicht essen solle.

Als ich die Nachricht gelesen hatte dachte ich noch:  
"Wow, die Dame hat Schneid, das gefällt mir...".

Sie war mir schon ein paar Tage zuvor aufgefallen, als sie sogar gegen Monsanto's Roundup ein paar klare Worte in Richtung der Garten- und Baumärkte gesagt hatte und sie gebeten hat, sie sollten das Pflanzenschutzgift aus dem Programm nehmen.


Und jetzt tritt sie dem Flaggschiff des Süsswaren-Herstellers Ferrero in das Palmfettnäpfchen.

Die Zeitungen machten daraus dann auch gleich Titel wie "Aufruf zum Nutella-Boykott".

"Mir soll's recht sein", dachte ich, so lecker das Zeug am Pausentag schmeckt, für die  Standard-Ernährung ist jedes Glas weniger pures Gold fürs Nicht-auf-die-Hüften-Projekt.



Am Dienstag reagierte Ferrero knapp mit einem Statement, das in etwa lautete

"Wir nehmen Umweltbelange ernst, sind eine Reihe Verpflichtungen beim Palmöl eingegangen" und "Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen".


Ich will jetzt nicht spitzfindig oder wortklauberisch sein, aber weil das so ein gutes Beispiel für geschickte PR-Blabla ist, übersetze ich das mal so, wie man es auch verstehen kann - bzw. wie ich es verstehe:

"Weil die Bürger es gerne lesen, ist uns die Umwelt jetzt für den Moment auch ein bisschen wichtig. Wir haben etwas getan, in dem wir uns selbst zu irgendwas verpflichtet haben. 

Was genau, geht Euch nix an, genauso wenig, wie nachhaltig oder wie wirksam das ist. 
Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen, muss aber nicht. Wir sagten ja nur, KANN."

Damit war die Haselnuss für Ferrero auch schon gelutscht. 
Der Fall wäre zu Ende gewesen...
Wäre...


Als ich heute morgen die Google-News "aufgeschlagen" habe, hört sich das dann auf einmal plötzlich ganz anders an:

Royal – "Ich bitte 1000 Mal um Entschuldigung"

Bitte was?! Sie was-st? Wofür?


Wer nachhaltig verstehen will, wie gross das Suchtpotential dieser extrem gelungenen Mischung von Zucker und Fett ist, der muss nur den eindrucksvollen Shitstorm verfolgen, den die Umweltministerin seit gestern auf sich einprasseln sah.

Aber nicht nur die Zucker-Schnutten standen mit virtuellen Mistgabeln, KKKapuzen und Fackeln vor ihrem Fenster - und luden sie zu einem Spaziergang im lauen Abendrot zum nächsten Spontan-Holzstapel ein - neeeeein... 


Das wurde gleich zur Staatsaffäre.
Selbst führende Politiker Italiens zogen eine Schnutella!

Der italienische Umweltministerkollege wies sie in die Schranken, sie solle Italiens Produkte in Ruhe lassen. Die Frau des italienischen Regierungsschefs biss demonstrativ in einen Nutella-Crêpes und schob ihrer Tochter pressewirksam auch gleich einen auf den Papptella. Die italienische Presse schrieb "Mit dem Kreuzzug gegen den Brotaufstrich rette man nicht den Wald" (stimmt, der is ja schon tot) und ein Abgeordneter des italienischen Parlaments nannte Ségolènes Vorstoss sogar "eine hässliche und schwere Entgleisung Frankreichs."



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So, da habt Ihr's. Davor haben die Politiker Angst. 
Wenn das Flaggschiff eines Lebensmittelkonzerns angegriffen wird, dann klickedieklacken ein paar bestens geölte Lobby-Mechanismen bis in die höchsten Staats-Etagen. Die Firma selbst braucht sich kaum äussern, dass tun dann schon andere.

Traurig: Ségolène ist eingeknickt, und hat sich entschuldigt. 1000 Mal, gleich.



Sie entschuldigt sich dafür, dass sie nicht mehr getan hat, als ein Problem anzusprechen, dass haargenau in ihr Aufgabengebiet gehört. 

Es ist eine schwere Entgleisung, wenn eine Umweltministerin über Umwelt spricht. 

Und das, obwohl sie mit Gastgeberin
beim kommenden Klimagipfel in Paris sein wird und ein bisschen Vorbereitung gar nicht schaden würde... 

Und wenn nicht mal die zuständigen Politiker etwas dazu sagen dürfen, ohne dass gleich die Haselbaum-Keule geschwungen wird, dann braucht man sich kaum zu wundern, warum sich nichts bewegt.


So süss die Produkte sind - der Konzern ist es gewiss nicht.

Als das Format "Hart aber fair" eine Themensendung zu Zucker gebracht hatte, war wenige Stunden nach der Liveausstrahlung die Stelle mit einem Nutella-Werbespot bereits bei der Mediathekversion herausgenommen. Der Hersteller habe zum Ausdruck gebracht, dass er diesen Spot dort nicht gezeigt sehen will. Dabei wurde nur gefragt, ob es nötig sein, so ein zuckerlastiges Produkt ausgerechnet von den Sportlern der Nationalmannschaft zu bewerben. Die Sendung ist übrigens heute zwischenzeitlich überhaupt nirgends mehr zu finden. Da wird nicht nur Nöhlman froh darüber sein.

Vor 3 Jahren sollte in Frankreich eine Art Gesundheitssteuer auf Palmöl eingeführt werden. Damals war die Rede von einer Abgabe von 300 Euro auf eine Tonne. Das wären auf ein 800 gr Glas grob runtergerechnet ca. 7 bis 8 Cent gewesen, falls ich mich nicht verrechnet habe. Und still, ganz heimlich still und leise verschwand diese Idee - quasi über Nacht. Rocher... äh - touché.


Und jetzt aktuell entschuldigt sich eben eine Ministerin dafür, dass sie eine Staatsaffäre ausgelöst hat. Et voilà. Quel dommage!


Eine witzige Randnotiz:
Ségolène Royal ist nicht nur Ministerin - sie ist auch die ehemalige Lebensgefährtin des aktuellen Staatspräsidenten Frankreichs, François Hollande. 


Der hat aber offensichtlich wenig Lust, die mächtige schützende Pranke über seine royale Ségolène zu stülpen.  Nicht, wenn es um so schwerwiegende internationale Verwicklungen geht.  Denn beim Zaster hört auch da die Freundschaft auf. 


Die Moral: 
Alte Liebe rostet...doch, und zwar haselbraun - 
und schützt vorm Auffefresse kaum. 
Nicht solange es um die richtig hohen Umsätze geht...



Bis später.



Weiterführende Links:


Artikel Tagesspiegel:   Aufruf zum Nutella-Boykott in Frankreich
Artikel die Welt:           Royal – "Ich bitte 1000 Mal um Entschuldigung"

8888 - vier mal die acht und das Glück

Nico DaVinci 17.06.2015 - 15:06 Lesedauer ca 7 Minuten

KK-Meilenstein
8888 Mitglieder in der Facebook-Gruppe
Rückblick, Vorausschau und dazwischen ganz viel "Nico persönlich"



Traditionell halte ich bei diesen Meilensteinen inne und reflektiere ein wenig.
Bisher war das immer innerhalb der Facebook-Gruppe, aber heute mache ich das einmal hier...











8888 - Viermal die acht und das Glück

Wieder ein kleiner Meilenstein für KK – 8.888 - Schnapszahl bei der Anzahl der Mitglieder.
Die 8 ist in China eine Glückszahl, das heisst hoffentlich, dass wir alle heute eine ganze Menge Glück haben. Ich wünsche es uns.

Ich schaue bei diesen Gelegenheiten ja gerne mal zurück, schaue wo wir stehen und wohin die Reisen gehen mag.

Es ist schon Wahnsinn, was wir hier gemeinsam bisher so alles erreicht haben…

So viele Menschen mit einem nachhaltigen Gewichtsverlust, manche sogar mit Werten über 40kg, was eigentlich fast unvorstellbar ist, wenn man bedenkt, dass diese Menschen buchstäblich fast so viel Ballast abgeworfen haben, wie ein zierlicher Mensch für sich alleine wiegt.

So viele Menschen, die ernährungsbedingte Zipperlein hinter sich gelassen haben,
Menschen die weniger Insulin spritzen müssen,
Menschen, die trotz Schilddrüsen-Problemen abnehmen,
die selbstbewusster geworden sind,
Menschen, die ein vollkommen neues Lebensgefühl geniessen
und Menschen, die mit mehr Power und mehr Energie so viel mehr vom Leben haben.

Ob KK auch langfristig wirkt brauchen wir uns heute nicht mehr zu fragen, wir haben so viele Beispiele die wir hier zwischenzeitlich seit mehreren Jahren in unserer Mitte haben – das spricht für sich.
Die Werte sind übrigens weit über jeder mir bekannten Statistik zu anderen Formen der Ernährungsumstellung.

Wir haben Menschen hier, die nach ihren Erlebnissen bei uns ihren Lebensplan geändert haben, und sich so lange weitergebildet haben, dass sie heute selbst zu Spezialisten geworden sind, die zur Ernährung von Kindern beraten können oder anderen die Freude am Zumba vermitteln können.

Ich habe mit Menschen geschrieben, die ihren Job in der Werbung aufgegeben haben, weil sie es nicht länger ertragen haben, wie der Verbraucher nicht nur dreist angelogen wird, sondern das sogar viel zu oft ohne jeden Skrupel und wider besseres Wissen auf Kosten der Gesundheit geschieht.

Ich habe erlebt, wie Menschen, deren Beruf ein Beitrag zur Heilung sein soll, einen neuen und frischeren Blick auf die Fakten bekommen haben, die sie ihren Patienten weitergeben.

Und ich habe erlebt, wie wir Menschen helfen konnten, die aus ihren eigenen, ganz individuellen gesundheitlichen Problemen bisher nicht abnehmen konnten.
Bis unsere Dr. Simone die Ursachen fand und wir so auch ihnen weiterhelfen konnten.

Ich habe erlebt, dass Frauen – und wir erleben das leider immer zahlreicher –
vor uns Schwierigkeiten hatten mit der Erfüllung ihres Kinderwunsches.
Oder deren Ärzte ihnen empfohlen haben, sie sollten ein bisschen abnehmen, damit das besser klappt.

Und dann haben wir später erleben dürfen, wie ein KK-Baby nach dem anderen das Licht der Welt erblickte, so viele, dass ich sie nicht einmal mehr zählen kann.
Waren es 10, 20, 40, … vielleicht sogar viel mehr?

Ja, hier entsteht - Glück.

Und lange Zeit hat auch mir das ein Gefühl tiefer innerer Zufriedenheit gegeben, wenn ich von Euren so tollen Vorher-Nachher-Blutwerten gelesen habe, oder Eure Vorher-Nachher-Bilder sah.

Momentan allerdings bin ich ungeduldig geworden.

Ungeduldig mit mir selbst, weil ich meinen selbstgesteckten Zielen für KK noch immer nicht so gerecht worden bin, wie ich mir das vorstelle.

Ungeduldig, jedes Mal, wenn ich erlebe, wie ein Mediziner seinen Patienten falsche Informationen gibt, noch viel ungeduldiger wenn ich erlebe, dass die Wissenschaft für den Umsatz mit gefälschten Daten sich selbst ins Absurde führt.

Und dann Politiker, die diesen falschen Daten blind Glauben schenken die falschen Entscheidungen treffen.

Ich habe Wissenschaftler gefunden, die schon vor 50 Jahren das Richtige gesagt haben, und uns vorausgesagt haben, was mit uns geschehen wird, wenn wir bestimmte Dinge nicht lassen.
Und ich fand welche, die das vor 4 oder 5 Jahren wieder taten. Und es ist nicht nur, dass man noch immer nicht auf sie hört, sondern dass man sogar bewusst gegen diese Wahrheit arbeiten, um sich noch für ein paar Jahre länger auf Kosten der Allgemeinheit Umsätze zu fahren.

Ich sah Wissenschaftler, die vom Staat für die Wahrheit eingestellt worden sind und als sie sie herausfanden von exakt diesem Staat dann zum Schweigen verdonnert wurden, ihnen wurde gekündigt - und sie wurden für weitere Jobs unmöglich gemacht.

Ich sah Wissenschaftler, die für Geld und Karriere die Wahrheit gefälscht haben, und damit ihren eigenen Berufstand entbehrlich machen, weil so langsam der Punkt erreicht ist, wo man tatsächlich kaum noch unterscheiden kann, wem man Glauben schenkt und wem besser nicht.

Ich habe Journalisten zugehört, die Ungeheuerliches aufgedeckt haben und diese Nachrichten beweisen konnten bis ins letzte I-Tüpfelchen – nur um dann von ihren Bossen zu hören, dass diese nicht gesendet werden dürfen, denn "wir haben den Sender gekauft, wir bestimmen, was die Nachrichten sind."
Den Journalisten wurde gekündigt.
Und die schädliche Praxis, die sie aufgedeckt haben dauert bis heute an.

Ich habe Polizisten gehört, die in Deutschland einen riesigen Betrug entdeckt haben, und ihren Job taten und das natürlich zur Anzeige brachten. Als Dankeschön bekamen sie ein Disziplinarverfahren an den Hals und der Staatsanwalt liess auf Geheiss von oben die Sache so lange liegen, bis sie verjährt war…

Wir steuern auf eine Katastrophe immensen Ausmasses zu, viel schlimmer, als ich mir das je hätte  ausmalen können… Wenn jemand alle Daten kennen würde, die ich in den letzten Monaten zusammengetragen habe… ich könnte ihm kaum böse sein, wenn er mir im ersten Reflex den Verschwörungstheoretiker unterstellt und mir eine Zwangsjacke reicht.

Umso schlimmer, dass das alles belegbar ist, und ganz real passiert, direkt unter unseren Augen. Anstatt besser zu werden, wird dieser Sumpf jeden Tag noch stinkender und noch tiefer.



Ein grosser Teil unserer Bevölkerung ist einem extremen Stress ausgesetzt.
Finanzielle Sorgen, Angst um den Job, Zeitverträge, befristet, Mindestlohn…

Und selbst viele von denen, die noch ein bisschen besser gestellt sind, gehen morgens ins Büro und müssen ständig vorsichtig sein, wer wohl in diesem menschenfeindlichen Arbeitsumfeld wohl gerade für den eigenen Vorteil an ihrem Stuhl sägt.

Die Folgen: Wir betäuben uns mit flacher Unterhaltung, Alkohol, Drogen, Zucker, Glücksspiel, Essen und Medikamenten - nur um ein bisschen Urlaub von dem Wahnsinn zu nehmen.
Und werden davon auch noch dick und krank.

Und nicht nur wir tun das – unsere Kinder und Jugendlichen folgen diesem Trend.

Wir haben Gift in unserem Essen in Form von Pflanzenschutzmitteln, Konservierungsstoffen, Süssstoffen und die Apfelschorle wird heute mit einem Mittel entkeimt, das vor ein paar Jahren noch als Lackierfarbe verboten wurde, weil sie dort zu gefährlich war.

Selbst die Antidepressiva erhellen heute nicht mehr nur das dunkle Grau in unseren Köpfen,
sondern haben als Nebenwirkung gleich noch den Selbstmord im Gepäck.


Ja. Wir werden Glück brauchen.

Glück, wenn wir da selbst gesund durch kommen wollen
und Glück, für mindestens die Menschen, die uns wichtig sind und die wir
in unserem direkten Umfeld nicht frühzeitig verlieren wollen.

Selbst "düster" ist noch eine zu schwache Vokabel für den Ausblick.

Wie viel könnt Ihr denn noch abgeben von Eurem netto, ohne dass Euch eine kaputte Waschmaschine in nackte Panik versetzt? Weil die neue Euch wirklich weh tut auf dem Konto?

Die Gesundheitskosten explodieren förmlich,
Übergewicht kostet Deutschland aktuell 63 Milliarden Euro pro Jahr.
Die Kurve aber steigt so rasant, das einem schwindelig wird.

Und es kommen Folgeerkrankungen in Zahlen dazu, die niemals jemand irgendwann hätte vorausahnen können, aber heute wohl bekannt sind.

Was denkt Ihr, wie viel Krankenkassen-Beitragserhöhung könnt Ihr Euch noch leisten?
Denn an wem sollte das sonst hängen bleiben, wenn nicht an - Euch?

Ich will Euch nicht das Gefühl geben, ich sei verbittert oder verbraucht und aufgerieben an diesen Fakten. Da kann ich Euch beruhigen. Ich bleibe dennoch optimistisch, vielleicht kann ich das von Natur nicht anders.

Falls China seinen Erfolg der Tatsache verdankt, dass sie sich irgendwann für die richtige Glückszahl entschieden haben, dann werde ich jede dieser vier 8ten dafür nutzen und ich hoffe darauf, dass einige  von Euch auch nicht mehr gewillt sind, das alles still hinzunehmen. Denn sonst ändert sich gar nichts.

Ich weiss, es gibt einige, die denken, das alles ginge sie nichts an.
Dass sie lieber ihr Leben leben möchten, so wie es ist und kein Interesse daran haben daran teilzunehmen, etwas zu verändern. Das ist vollkommen in Ordnung für mich.

Aber wir brauchen jetzt und in den kommenden Monaten mehr von den anderen.

Die, die die Fakten da oben verstehen und begreifen, dass es für diesen ganzen Wahnsinn nur noch ein Wort gibt, nämlich:

"Genug!"








Bis später. 


Über die Freiheit in der Wissenschaft: Lobbyarbeit aufgedeckt

Nico DaVinci 15.06.2015 - 16:06 Lesedauer ca 2 Minuten

KKurioses
Bayerische Ernährungstage: Kindermarketing
Lobbyarbeit, aufgedeckt


Es gibt diese Momente, die sind einfach unbezahlbar... wenn eine Suche im Web genau das ergibt, was mein Bauchgefühl nach 2 Sekunden meldet, z.B.
Aber von vorne:


Da waren doch gerade erst die Bayerischen Ernährungstage in München, als verschiedene Menschen aus der Ernährungswelt zusammen kamen, um sich gegenseitig über den aktuellen Stand zu informieren.

Es wurden Statistiken gezeigt und bewertet, und nach den Fachvorträgen gab es die Möglichkeiten, Fragen zu stellen.

Einer dieser Vorträge gab ein paar wichtige Einblicke in Sachen Kindermarketing, und warum das die heilige Kuh der Lebensmittelindustrie ist, die aus Sicht der Bevölkerung dringendst geschlachtet gehört. Denn die 
Kosten und Auswirkungen derselben sind immens.






Am Ende des Vortrages nun meldete sich eine Dame zu Wort (Zeit 23:20), die sich als "freie Ernährungswissenschaftlerin" vorstellte, um dann gegen die Inhalte des Vortrages zu reden und das eben gelernte in verwirrender Weise infrage zu stellen.

Die Dame war einigen Teilnehmern über den ganzen Tag weg eher als unfreundlich, unangenehm und wenig hilfreich aufgefallen. Das hat mich dann doch neugierig gemacht.

Und hier ist wieso:


Die Dame ist eine selbstausgewiesene Lobbyistin, die ihren Tag dort ganz sicher nicht verbracht hat, um etwas gegen die Übergewichtsepidemie zu machen.

Nach meinem Eindruck hat sie lediglich dreist die Position der Lebensmittelindustrie zu verteidigen versucht.


Eventuell mag es ein probates Mittel werden, wenn wir diese Menschen immer mal wieder in das Licht ziehen, in das sie gestellt gehören, damit es da keine Verwechslung zwischen wissenschaftlichem Kampf gegen Adipositas und wenig wissenschaftlichem Kampf gegen den Verlust von Umsatz gibt.

Meine Meinung dazu: Solche Menschen brauchen wir wie einen Pickel am Hintern.
Ich werde jedenfalls nicht müde werden, diese Leute zu entlarven, wo immer ich sie finde.


Und zur Sache selbst: Holland und Kanada haben beide eindrucksvolle Zahlen vorzulegen, wie das Verbot von Werbung von ungesunden Lebensmitteln für einen direkten Effekt auf den BMI der Kinder und damit für eine Entlastung der Gesundheitskassen gesorgt haben. 

Man müsste als Politiker halt eher auf solche Dinge hören, als auf solche Lobbyisten, dann wären wir ziemlich schnell ziemlich viel weiter...



Bis später


Weiterführende Links:
Die Lobbyseite der von Frau Dr. Karin Bergmann
Ihre Veröffentlichungen (achtet auf die Auftraggeber)

Ihre geschäftliche Internetseite

Und weil das Thema selbst nicht zu kurz kommen sollte, habe ich Euch dank eines besonders fleissigen Heinzelmännchens sogar noch die PDF zu dem Vortrag, den ich Euch mindestens dann in voller Länge an Herz legen möchte, wenn Ihr Eltern seid.

Hier ist die dazugehörige PDF-Datei

Glyphosat - Ein Zwischenstand

Nico DaVinci 15.06.2015 - 13:06 Lesedauer ca 3 Minuten

Nachgehakt
Glyphosat - Ein Zwischenstand
Französische Umweltministerin fordert Pflanzenschutzgift 


Während die Grillen nach dem Satz einer deutschen verantwortlichen Ministerin, die da sagte: "Wir dürfen die Bedenken der Bevölkerung nicht unsere Entscheidungen beeinflussen lassen" noch sachte im Sommerregen zirpen, werden um sie herum weiter ca 6.000.000 kg Glyphosat über unser Essen gekippt. 

Und die Rinder dürfen sich weiter konzentriert daran laben. 
Damit es weiter über Fleisch und Milch in die jetzt schon 70% der Deutschen gepumpt wird, bei denen das nachweisbar ist.




Ganz Europa... ganz Europa? Nein, eine kleine gallische Umweltministerin namens Segolene Royal krempelt die nicht vorhandenen Ärmel ihres Hosenanzugs hoch und fordert ihrerseits die Gartencenter ihres Landes auf, das Zeug aus dem Sortiment zu nehmen.

Und was klingt wie ein Fortschritt ist gar kein Einzelfall. Holland.... 

Die Schweiz. 
Dort war es sogar anders herum. 
Da sagen die Regierenden noch bis heute: "Kann man schon machen." 
Und Coop und Migros, die beiden grössten Ketten nehmen die Fläschchen von sich aus aus den Regalen. Na da werden die Politiker dort aber blöd geschaut haben... 

Ich weiss nicht, was so schwer daran ist zu verstehen, dass die gebetsmühlenartig genannten 1000 Studien über die Ungefährlichkeit dieses Stoffes genau NULL Wert haben, weil sie von denen kamen, die damit Geld verdienen, und das nicht zu knapp. Und jede unabhängige Studie zeigt das Gegenteil, genauso wie Bilder aus Argentinien, Costa Rica, Kolumbien und sogar Dänemark.

Wer sich auf die Zahl der Studien beruft ohne zu schauen, wer die bezahlt, in Auftrag gegeben oder sogar selbst hergestellt hat, der ist ein Rindviech. Und sollte vielleicht ebenfalls mit verseuchtem Kraftfutter ernährt werden, damit schnell Platz für eine neues Rindviech entsteht.

Wer mit Verstand kann denn akzeptieren, dass eine Langzeitstudie zu den negativen gesundheitlichen Auswirkungen 90 Tage dauert und an 30 Ratten durchgeführt wurden. Was ist denn da bitte Langzeit?! Und wie kann man das Schicksal von gerade mal 30 Ratten auf Abermillionen Menschen übertragen? Seid ihr noch hell?!



Warum es besonders wichtig ist, dass WIR das nicht still hinnehmen?
Die EFSA wird die Entscheidung auf eine Wiederzulassung für weitere 10 Jahre Ende 2015 mit hoher Gewichtung auf die Aussagen unseres Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) stützen. Der bisherige Bericht hat aber Lücken gross wie Flugzeug-Hangar-Tore, lässt wesentliche Teile aus und sie machen sich nicht mal die Mühe, auch nur annähernd so etwas wie eine wissenschaftliche Arbeit abzuliefern. Der wahrscheinliche Grund für dieses seltsame Gebaren findet sich hier.

Wir brauchen Druck auf diese Leute, die dürfen nicht annähernd das Gefühl bekommen, dass ihr Handeln unbeobachtet ist. Schreibt Ihnen doch mal eine Email, das kostet nix.
Fragt, ob Ihr eine Kopie des Berichtes bekommen könnt, das sind 5 Minuten Arbeit.




Ich habe ja manchmal diese Momente, da sitze ich dann so in meiner Hollywoodschaukel und stelle mir still vor, wie das denn wohl so sein wird, wenn in 100 Jahren jemand über 2015 berichten wird...

Ich sehe da zwei oder mehr Leute, die sich nicht entscheiden können, ob sie Kopfschütteln, oder herzlich über unsere Dummheit lachen werden, wenn es da heisst...

"2015 - das war das Jahr, in dem unsere Vorfahren entschieden haben, dass sie weitere 10 Jahre Gift über ihr Essen schütten wollen. Ganz ohne Not. Sinnlos. Es gab weder mehr Ernte als versprochen, noch war es am Ende billiger."


"Aber warum haben sie das denn gemacht? Das ist ja Wahnsinn!? Wer kommt denn auf die Idee, über sein eigenes Essen Gift zu kippen?"



Die Antwort auf diese Frage überlasse ich jetzt mal Euch. 
Und vielleicht macht es Sinn, wenn Ihr eine Antwort darauf findet, denn wer weiss... vielleicht müsst Ihr das ja eines Tages schon viel früher Euren eigenen Kindern erklären.

Und wenn Ende diesen Jahres tatsächlich wider jede Vernunft eine Neuzulassung erteilt wird, dann liebe Leute war es auch Euer Schweigen, das dies dann ermöglicht hat.


Bis später.


Weiterführende Informationen:
Frankreich will Verkauf von Glyphosat stoppen

Worum gehts überhaupt? Warum sollte das gefährlich sein?


Ein Statement zur HCG-Diät

Nico DaVinci 11.06.2015 - 18:06 Lesedauer ca 7 Minuten

KK-Statement
HCG - illegal, gefährlich, unsinnig

Warum diese Diät bei uns keine Plattform bekommt


In erschreckend regelmässigen Abständen wird in unserer Facebook-Gruppe nach Erfahrungen und Meinungen zur sogenannten HCG-Diät gefragt.

Dabei handelt es sich um eine Abnahmeform, die auf Basis einer drastischen Kalorienreduktion in Kombination mit der Gabe des Wirkstoffes hCG (humanes Choriongonadotropin) als Globuli oder in Form von Spritzen stattfinden soll. 






Besonders attraktiv scheint für viele daran zu sein, dass man in relativ kurzer Zeit eine hohe Anzahl an Kilos auf der Waage verliert. Dafür werden sogar die teilweise stattlichen Preise für diese "Behandlung" ausgegeben, in Gesprächen mit Damen, die damit Erfahrungen gemacht haben sprachen diese von 1.000 Euro bis zu 3.500 Euro.



Zur Faktenlage

In Deutschland ist der freie Verkauf dieses Medikamentes illegal.
Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das den Zweck hat, kinderlose Frauen bei der Realisierung eines Kinderwunsches zu unterstützen, z.B. wenn die Frauen keine oder nicht genügend Eizellen produzieren oder als technisches Hilfsmittel bei einer in-Vitro-Fertilisation, also der Befruchtung im Reagenzglas.

Das Medikament hat ausdrücklich KEINE Zulassung zur Nutzung als Diätunterstützung und selbst die Hersteller der hCG-Produkte lehnen den Einsatz für diesen Zweck ausdrücklich ab.

Es gibt sogar ein Wort für die Praxis der Ärzte, die diese Behandlung dennoch gegen jede Empfehlung vornehmen: "Off-label-use" wird das genannt. 

Oder:  "zulassungsüberschreitende Anwendung".

Ich würde es "geldgeil" oder "verantwortungslos" nennen, aber das ist ja nur meine ganz persönliche Meinung... Kurioserweise wird diese Form der Körperverletzung dort dann anscheinend genauso wenig verfolgt wie das Anlegen eines Magenbandes oder sogar ganze Teile des Magens zu entfernen. Oder aus alten Gesichtern hässliche zu schnitzen... 


Auch in Amerika: illegal
Selbst in Amerika, wo die Promis diesen kranken Trend vor Jahren einmal aufgefrischt haben ist das - illegal. Auch die eher als zulassungsfreundlich bekannte amerikanische Überwachungsbehörde FDA stuft diesen Einsatz als illegal ein. Das deutet darauf hin, dass es deutliche negative gesundheitliche Nebenwirkungen gegeben hat, denn sonst testen die schon gerne auch einmal etwas direkt am Menschen wenn die finanziellen Interessen nur hoch genug sind.

Und so ist es auch:

Nebenwirkungen

- Herzrhytmusstörungen
- schwere Stoffwechselstörungen
- Schäden an Nebennieren
- starker Haarausfall
- Gallensteine
- Nierensteine
- Schwindelgefühle
- Schlappheit
- Nährstoffmangel
- Mineralstoffmangel
- Regelstörungen
- Unfruchtbarkeit
- Thrombosen
- beschleunigtes Wachstum vorhandener Tumore


Experten, Verbraucherzentralen und die Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie warnen alle nachdrücklich vor dem Missbrauch dieses zugelassenen Medikamentes als Abnehmhilfe.


Placebo-Produkte


Um sich vor juristischer Verfolgung zu schützen dealen einige Händler mit Placebo-Produkten. Das bewahrt sie zwar nicht vor Strafen für irreführende Werbung oder Betrug, die Strafen sind aber geringer als würden sie wie bewusst falsch versprochen echte Wirkstoffe ohne Zulassung enthalten.

Interessanterweise sind die kurzfristigen Gewichtsverluste auch bei diesen Placebo-Produkten sehr ähnlich, was einen deutlichen Hinweis darauf gibt, dass nicht das Medikament selbst, sondern vor allem die drastische Kalorienreduktion für den Gewichtsverlust verantwortlich ist.

Das bedeutet, man könnte auch aus eigenen Stücken einfach die Kalorienzufuhr ähnlich drastisch reduzieren und ein Tic-Tac dazu essen. Bei nahezu identischem Ergebnis. Das Tic-Tac wäre dann aber definitiv die billigere Variante. 
Und wer lässt sich schon gerne betrügen?


Aber Achtung:

Die HCG-Diät und ihre Symptome gehen mit genau den Nebenwirkungen einher, die für eine drastische Kalorienreduktion typisch sind: 
Haarausfall, Schwindelanfälle, und auch eine paradoxe Euphorie in der Anfangsphase. Nahezu immer sind das deutliche Vorboten für massive Störungen am Stoffwechsel. 

Diese Stoffwechselstörungen dauern im Regelfall selbst mit medizinischer Gegentherapie noch ca 18 Monate an. Mindestens für diese Zeit ist eine Unfruchtbarkeit von höchster Wahrscheinlichkeit.

Bleiben die Stoffwechselstörungen unbehandelt - weil vielleicht nicht erkannt - kommt es zu weiteren Nebenwirkungen bis hin zu einer irreparablen Schädigung innerer Organe.



Schlechte Berater

Natürlich ist ein Mensch, der Dir skrupellos Dein Geld aus der Tasche ziehen will kein unbefangener Berater. Auch wenn diese geschickt sein mögen in der Gegenargumentation gegen diese Fakten würde ich auf diese "Menschen" nicht hören, ohne mich unabhängig informiert zu haben.

Eine Unabhängigkeit ist auch ganz speziell bei den Menschen, die diesen Wahnsinn tatsächlich gerade durchlaufen nicht gegeben. 
Neben der Euphorisierung durch die Stoffwechsellage verweisen diese auch oft auf die Anzahl der verlorenen Kilos. 

Das mag verlockend klingen. Aber in dieser Phase sind sie ebenso wenig gute Berater, denn die Stoffwechselstörungen sind zwar da fast immer schon vorhanden, sind aber meistens noch unbemerkt oder werden für den vermeintlichen "Erfolg" in Kauf genommen.
"Ja, ich habe jetzt auch diesen Haarausfall, der Abfluss ist nach dem Duschen voll davon. Aber das ist mir egal, schneide ich die Haare halt ab. Was tut man nicht alles, um abzunehmen?" - Sie hätte sagen sollen "Was tut man sich nicht alles an?"



Langfristige Auswirkungen


Fast alle, mit denen ich gesprochen habe die ehrlich waren und eine Menge Erfahrungsberichte in englischer Sprache in YouTube bestätigen neben den massiven Nebenwirkungen auch den Jojo-Effekt, der unweigerlich kommt - wie immer nach einer Diät die auf einer Reduktion von Kalorien beruht.


Absurdes "Kosten-Nutzen"-Verhältnis

Wir zahlen also für eine "Therapie" Beträge im vierstelligen Bereich (oder bei den Placebos vielleicht auch im dreistelligen Bereich), ruinieren unsere Gesundheit nachhaltig mit Auswirkungen, deren Reparatur mindestens anderthalb Jahre benötigt und sind gewichtsmässig wieder genau da, wo wir im Ursprung angefangen haben und darüber. 


Wozu!?

Der Gewichtsverlust, den ich so in etwa im Mittel schätze von den Erfahrungsberichten der Leute, die diesen Irrsinn mitgemacht haben liegt bei 10 kg in 2 Monaten. Das entspricht in etwa dem, was man auf gesundem Weg mit vernünftigen Lebensmitteln wie er von KK empfohlen wird ganz ohne Hungern hin bekommt. Und wohlgemerkt: Für "ohne Euros"!


Unlautere Werbung

Ich habe zwischenzeitlich den Eindruck gewonnen, dass in einigen Facebook-Gruppen ein paar gefälschte Profile eingeschleust werden, die entweder das Gespräch selbst auf die HCG-Diät lenken oder auf Fragen zur selben dann antworten, als ob sie eigene Erfahrungen gemacht hätten. 


Besonders auffällig ist, dass sie im ersten Moment als "gute Freundin" auftreten, die einfach nur gute Erfahrungen gemacht haben, aber dann bei näherem Hinsehen mit erstaunlich guten Detailkenntnissen des HCG-Marktes aufwarten können. 

Die Profile zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie kaum Freunde in der Liste haben und auch sonst relativ inaktiv auf Facebook sind.



Unabhängiges Langzeit-Beispiel 

Für die, die des englischen mächtig sind, habe ich ein Videologbuch gefunden, in der eine HCG-Teilnehmerin den Zeitraum 03.05.2010 bis hin zur Aufgabe am 21.06.2011 (damals war das noch nicht illegal dort) dokumentiert hat. 

Alle beschriebenen Symptome inklusive des Jojo-Effektes bis hin zu den typischen Gewichtsschwankungen durch den zerstörten Stoffwechsel und das "Haarproblem" sind dort festgehalten, auch wenn sie das natürlich so damals nicht bewertet hat. 

Ich verlinke Euch das unten, mit dem deutlichen Hinweis, dass das teilweise zwar noch fälschlich als Pro-Werbung missverstanden werden könnte, wenn man nur die Anfangsvideos nicht das grosse Ganze sieht.

Die Zahlen, die sie in den Videotitel in Klammern schrieb sind das Gewicht in amerikanischen Pfund (lbs). Startgewicht waren 69kg, Gewicht bei Aufgabe rund 57kg. 

Das ist ohne Eingriff in den Hormonhaushalt und ohne die kahlen Stellen, von denen sie in der Mitte mal auf dem Kopf berichtet LOCKER in wenigen Wochen mit KK zu erreichen. Kostenlos. Mit gesunden Lebensmitteln, ohne Mangelerscheinungen und ohne Hunger.



HCG bei KK

HCG als Abnahmehilfe oder als Diätform ist illegal. 

Wir werden weder Beihilfe zu Betrug (Placebos) leisten, noch diesem illegalen, verbotenen und gefährlichen Stoff eine Plattform bieten zum "fröhlichen Erfahrungsaustausch im Rahmen der Meinungsfreiheit" und damit jene in Gefahr bringen, die nicht verstehen wollen, dass es bei einer Abnahme nicht alleine um die Kilos und schon gar nicht um die Geschwindigkeit gehen sollte, wenn man es wirklich ernst meint.
Ich würde mir kaum selbst verzeihen, wenn wir jemand verleiten, an diesem gefährlichen Unsinn teilzunehmen.

Im Rahmen der vernünftigen Aufklärung werden wir den Mitgliedern den Link auf diesen Blogbeitrag schicken, falls jemand tatsächlich Fragen dazu hat, wie sinnvoll oder sinnlos eine solche Behandlung ist. 

Darüber hinaus werden wir alle Beiträge und Profile entfernen, von denen wir den Eindruck gewinnen, dass diese der oben erwähnten Gruppe zuzuordnen sind und von denen wir das Gefühl haben, dass sie unlautere Werbung bei uns machen wollen.
Das gilt ebenfalls für Meinungsäusserungen, die das Mittel oder die Nebenwirkungen verharmlosen.

Und angesichts der klaren Sachlage werde ich darüber auch nicht mit jenen verhandeln, die das aus welchen Gründen auch immer nicht verstehen oder einsehen wollen.


Bis später.




Weiterführende Links:
FDA zu HCG (englisch)
FDA und FTC zu HCG (englisch)

Der gewallraffte Caterer - Hinterhergeschaut und das Lernpotential

Nico DaVinci 10.06.2015 - 06:06 Lesedauer ca 9 Minuten

KKommentar
Caterer gewallrafft - oder - wie schreibt man Hügiäne?

Ein bisschen Presseschau, über Reaktionen und das Lernpotential


Vorgestern abend noch werden bei RTL von Wallraff von seinem Team ein paar Missstände aufgezeigt, die in Grossküchen nicht nur relativ unhygienische Zustände sondern auch Gesetzesverstösse dokumentiert werden. 

Das ist deshalb besonders relevant, da die Lieferungen auch und vor allem an Kinder in Kitas und Schulen gingen, aber auch an Senioren in Wohnheimen. Also an gerade die, die am ehesten gefährdet sind, weil es bei ihnen noch nicht oder nicht mehr so gut bestellt ist um die Immunabwehr.


Reaktionen zu Wallraffs Futter-Check zu Schulessen und Altenheimkantinen


Wer das verpasst hat kann sich das "Vergnügen" noch ein paar Tage kostenfrei hier im Internet anschauen.

Ich verfolge so etwas dann ganz gerne ein bisschen weiter, z.B. was das so auslöst und was es bringt. und was man daraus lernen kann. Und bin erstaunt.
Naja, nicht über alles, aber einiges... 
Die Welt ist seltsam geworden.
Denn die Finger zeigen auf alle möglichen, nur nicht die Verantwortlichen...


Gar nicht erstaunt.
Die Stellungnahme unseres BuMELs habe ich fast wörtlich vorausgesagt, noch bevor ich überhaupt wusste, dass er in diesem Bericht vorkommt. 
"Das machen die Länder und wir machen das Schmidteinander." 
Genau. Wie immer. Alle machen, ausser Christian.

Aber Christian, Du alter Wage-Was... Die eine Finte war neu: 
"Ich könnte den Rahmen vorgeben. Aber ich tue es nicht. Ätsch." 
Eine gute Einstellung, wenn es um den Schutz von Kindern geht. Respekt.
Hör endlich auf, Selbstverantwortung der Bürger einzufordern und handle doch wenigstens einmal in Deiner Amtszeit, wie man es von einem gut bezahlten Bundesminister erwarten würde. Es ist DEIN JOB.


Nicht erstaunt.
Der Senioren-Massen-Versorger, der in der Sendung genannt wird beeilt sich, Herrn Wallraff und seinen Kumpanen vorzuwerfen, wie niederträchtig es doch sei, sich heimlich und unter falschem Namen mit versteckter Kamera Zutritt zu verschaffen. 

Oh ja! Wie gemein und verwerflich das ist! Pfui aber auch! 

Ungefähr so gemein und niederträchtig, wie 2200 Euronen im Monat von älteren Herrschaften und aus der Pflegekasse abzuzocken und für dieses schmale Geld pro Bewohner dann Essen zu servieren, dass hygienisch fragwürdig ist, dieses auf die redaktionielle Vorabanfrage dreist zu leugnen und ein Qualitätsmanagementsystem vorzugaukeln, das in Wahrheit entweder nicht vorhanden ist oder seinen Job unzureichend erledigt. 

Und, liebe Alt-Für-Geld-Betreuer... Ich möchte eine Wette platzieren: 
Wenn das nicht in dieser investigativen Form geschehen wäre - ich weiss, was Ihr dann gesagt hättet: Gibt es Beweise?! 

Tja. Die gibt es. Und ich sehe kaum einen anderen Weg, wie man solche beschaffen könnte. Euer Personal hat ja dicht gehalten. 
Oder wurde als unangenehm auffallend gekündigt, wenn es denn Gewissen gezeigt hat. 

Ich glaube nicht, dass Ihr irgendeinen Anspruch habt, die moralischen Grenzen festzulegen, oder etwas mit dem Wort Niedertracht zu bewerten. 

Aber ich wüsste jemanden, der das Recht hätte...
Vielleicht sollten wir mal Eure Bewohner fragen, die diese Sachen essen mussten, die Ihr da aufgetischt habt...



Mittelmässig erstaunt

Es gibt ja diese PR-Menschen, die einen Imageschaden abwenden sollen und die man im Fall einer solchen Aufdeckung anruft, um dann eine Stellungnahme aufzusetzen. 
Ich bin nicht sicher,  ob das hier geschehen ist, aber wenn, dann war die Agentur reichlich ungeschickt dabei. 

Denn wer bitteschön kommt auf die Idee, etwas zu leugnen, von dem es Videoaufnahmen gibt?

Ebenfalls geschickter wäre es gewesen, die eigenen Antworten auf die redaktionellen Vorabanfragen mit der aktuellen Stellungnahme abzugleichen. 

Denn wenn einmal Zweifel aufgekommen sind, dann ist das ungeschickteste, was man machen kann, sich selbst zu widersprechen. 

Warum mich das nur mittelmässig erstaunt? Ich denke, das waren Fehler, die in der Eile passiert sind, da die Stellungnahme ja doch mit heisser Nadel gestrickt worden ist.

Aber eines verstehe ich bei so etwas nie: 
Wie wäre es denn einmal, mit der offensichtlichsten aller Lösungen, die es für so etwas gibt? 
Zugeben, sich in aller Form entschuldigen und nachweisen, dass man ab da daraus gelernt hat und anders handelt als vorher. 

Wer nach so einem Skandal gleich weiter machen muss wie vorher und gar nicht anders handeln kann - der fliegt doch zurecht aus dem Goldfischteich. 
Menschen verzeihen Fehler. Lügen nie.

Das Regionalfernsehen hat dann dieses Thema auch gleich aufgegriffen
Ich finde, diese Stimmen darf man ruhig mit berücksichtigen, wenngleich ich wenig sah, was wirklich entlastend schien. 

Und der Umstand mit dem Hackfleisch über dem Verbrauchsdatum hat man in der Regionalsendung wohl "vergessen". 

Positiv fand ich, dass einige Einkäufer erst einmal die Bestellungen ausgesetzt haben und die weitere Entwicklung abwarten. Das mag zwar dem Caterer gerade nicht helfen, aber den Kindern bestimmt. Da kann man nur sagen: Dankeschön für die Entschlossenheit.
Ausgehend davon, dass die Recherchen sorgfältig erfolgt sind, und die Bilder echt waren, die über RTL gesendet wurden, sehe ich aber eines vollkommen anders als in dem Regionalbeitrag: Nicht die Ausstrahlung der Undercover-Bilder hat die Arbeitsplätze und den Fortbestand des Unternehmens gefährdet, sondern die Führung, die solche Bilder überhaupt erst möglich gemacht hat. 


Sehr erstaunt

Der Stern hat zu der Sendung gleich zwei Mal eine Meinung.


Zum einen weiss der Stern-e-koch Güngormüs zu berichten, dass der Verbraucher der Schuldige ist. Und dass das alles ein alter Hut sei. 

Ali, Du Kochstern... Da hast Du schon ein bisschen Recht bei, das knappe Geld ist wohl wirklich Teil des Problems. 

Aaaaber: Die Täuschung, die hier den Verbrauchern gegenüber erfolgt ist, und die wohl teilweise kriminell war, ist sicher nicht Schuld des Verbrauchers, denn das genau ist ja die Natur einer Täuschung. Man weiss es nicht.

Und gerade das bringt alle in Verruf, die Essen für andere kochen. 
Warum Du dann deshalb davon ablenkst, was hier das eigentliche Problem war, verstehe ich nicht ganz. Ich muss auch ein bisschen zweifeln, dass der Hut wirklich so alt war, wenn ich  so an die Reaktionen denke, die ich so nach der Sendung an verschiedenen Stellen las. 

Jedenfalls ist es doch nur legitim, diesen Hut mal wieder ins Spotlicht zu ziehen, oder etwa nicht? 

Und Ali, eine Frage habe ich an Dich... und an alle anderen, die Deinem Argument immer mal wieder in diesem Bereich folgen: 

Wir geben jetzt durchschnittlich 2,86 Euro hin, damit der Schülerbauch gefüllt wird. 
Und gesetzt den Fall, wir machten morgen 4 Euro daraus... 
Glaubst Du im Ernst, dass Menschen, die auf Profit aus sind - wie einer der gezeigten Verantworlichen ja sogar wortwörtlich in der Wallraff-Doku gesagt hat - die 1,14 extra in QUALTIÄT umsetzen?! Statt in - weiteren Profit?! Hehe. Klar...

Solange hier weder Garantien noch Kontrollmechanismen bestehen, kannst Du den Verbraucher noch nicht verantwortlich machen. Da muss erst eine Veränderung der Systeme erfolgen. Sonst wird das nichts.

Und ein bisschen mehr Geld in den Taschen derer, die die 4 Euro bezahlen sollten, wäre im Übrigen sicher auch ganz hilfreich.



Zum anderen ist da Thilo Mischke, der Wallraff Rattenfängerei vorwirft

Thilo, in dem Film-Beitrag waren keine Ratten, die zu fangen gewesen wären. 
Gott sei Dank, sonst wäre das alles ja noch schlimmer gewesen... 

Aber mal im Ernst.... Wirklich?! Du argumentierst, das sei Effekthascherei und nichts Neues? 

Aha! Wieso ist der Bericht dann nicht von Dir gekommen? Nur mal so...? 
Drum prüfe, wer den Schimmel findet...

Du schreibst darunter, Du suchst nach journalistischen Vorbildern? 
Es mag nicht Dein Weg sein, den Wallraff ging... aber ich glaube eigentlich suchst Du nicht nach Vorbildern, sondern nach dem Journalisten in Dir. Viel Glück!



Ein bisschen traurig

160 Mitarbeiter müssen seit der Ausstrahlung der Sendung um ihren Job bangen.

Man könnte jetzt sagen - nu ja, selbst Schuld. 
160 Augenpaare, die gesehen, aber 160 Münder, die nix gesagt haben.

Ganz so einfach ist das wohl nicht. 
Immerhin haben die 160 Augenpaare teilweise ein paar Menschen zu Hause, die gerne etwas im Kühlschrank hätten und mit Sicherheit sind viele der 160 erstmal einfach nur froh, dass sie überhaupt eine Arbeit haben. 

Was passiert denn, wenn man den Ast absägt, von dessen Äpfeln man den Kühlschrank füllt? Realistisch betrachtet endet das - wie man auch immer will - mit dem Verlust des Jobs. Entweder man fliegt auf, während man dokumentiert, oder die Firma kippelt die Wupper hinunter. In jedem Fall ist man als Petze der Mops.

Das alles wäre noch ein bisschen anders, wenn wir mit solchen Menschen, die ihr Gewissen nicht weiter belasten wollen anders umgehen würden. Vielleicht könnte da die eine oder andere Institution mal eine helfende Hand drüber halten? 
Ich hätte sogar eine Idee, wie man das finanziert.
Wie wäre es, wenn wir ein bisschen etwas von den Subventionen abzwacken, die Konzerne bekommen, die damit noch höhere Gewinne einfahren und auf dieses geschenkte Geld nun wirklich nicht annähernd so angewiesen wären wie Gerlinde Gewissen, die es satt hat, den Alten den Schimmel auf den Teller zu packen? 



Ziemlich traurig
Wir stellen unsere Kinder schlechter als unsere Haustiere. 
Das war mir nicht so sehr  bewusst, bis ich das mit der Mehrwertsteuer gesehen habe. Gratuliere. Der nächste, der das ändern könnte und nicht tut, aber gleichzeitig sagt, Deutschland hat zu wenig Kinder, dem tackere ich eigenständig eine Hundesteuermarke auf die Stirn... 



Mein Fazit


Ich glaube alles in allem krankt es daran, dass die, die verantwortlich sind den Blick auf den Kunden hinter ihren Excel-Gewinn-Tabellen genauso verloren haben, wie wohl auch den Blick auf die Mitarbeiter. Und gleich dazu noch so etwas wie ein bisschen moralisches Ehrgefühl. Puff... Weg.


Firmen wie diese scheitern daran, dass es keine Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu geben scheint, denn wäre die da, dann gäbe es etwas zu bewahren, und dann wären Missstände, die eine so grosse Belegschaft komplett in Existenznöte bringen können, sicherlich schon aus Überzeugung irgendwie intern abzustellen, noch lange bevor sie im Fernsehen landen. 

Wo Menschen nur noch austauschbare Personalnummern sind, und irgendwie niemand mehr für irgendwas wirklich namentlich verantwortlich ist (wie oft kam sinngemäss der Satz "Das kommt von oben, machen und Schnauze halten..."?)  - dort passieren auch diese Dinge.

Und wenn das mal ans Tageslicht kommt, dann ist das ein Moment, wo der Verbraucher dann mal wirklich Eigenverantwortung zeigt - und die Beine in die Hand nimmt.
Hasta la Vitesca, oder...


Bis später.


Kleiner Rückblick München 2015

Nico DaVinci 08.06.2015 - 18:06 Lesedauer ca 5 Minuten

Eindrükke
Das war München 2015 
Ein persönlicher Rückblick auf ein paar Tage frei



Die letzten Tage hatte ich ein paar Erlebnisse, die immer noch in meinem Kopf herumspuken, und sich langsam in so etwas wie Standpunkte in mir zu formen scheinen.




DEMONSTRATION
Donnerstag war es so weit. Zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben laufe ich bei einer Demo mit. Gegen TTIP. Gegen eine Politik, die scheinbar immer häufiger den Demokratie-Gedanke zu vergessen scheint und selbstherrlich Entscheidungen durchsetzt, die von 80% der Bevölkerung nicht gewünscht sind. Und gegen ein enormes Sicherheitsrisiko für unsere Lebensmittel, von dem offensichtlich die Entscheider nicht den Hauch einer Ahnung haben, welche Tore sie da aufstossen.

"Wir können uns nicht von Sorgen der Bevölkerung zu Entscheidungen drängen lassen", hatte neulich eine Ministerin zum Thema Glyphosat gesagt. Dabei ist es genau die Bevölkerung, die sie gewählt hat, und das für genau diese Aufgabe. Stattdessen ist die Entscheidung gegen die Gesundheit und fürs grosse Geld ausgefallen. Das muss aufhören.

Je nachdem, wer welches Interesse verfolgt waren die genannten Zahlen zwischen 30.000 (Polizei) und 40.000(Veranstalter) Menschen, die da mitgelaufen sind. Eigentlich ist das wenig relevant, wer hier näher dran liegt, viel interessanter finde ich die Übereinstimmung der beiden Einschätzungen: In beiden Fällen waren es genau doppelt so viele, wie es Polizei und Veranstalter vorab geschätzt hatten.


Und hier liegt die Hoffnung: "Die Proteste haben immer mehr Zulauf aus der bürgerlichen Mitte." Man könnte jetzt erst einmal darüber streiten, wieviel Mitte eigentlich tatsächlich noch übrig ist. Ich sehe hier wenig Platz für eine "Mitte":







Eine Mitte liegt normalerweise bei 50%, nicht irgendwo über 80%? 
Und die Grafik oben gibt nicht den Zustand eines Entwicklungslandes an, über die wir uns so gerne geringschätzig belehrend stellen, sondern - den der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012.

Aber gerade da liegt die Hoffnung. Es sind nicht mehr wie die Politik es gerne darstellt Chaoten, die auf die Strasse gehen. Sondern immer mehr der 80%, die den Ausverkauf der Demokratie nicht weiter hinnehmen wollen.

Am Samstag traf ich noch eine Frau aus dem Schwabenland, die sich über die Leute am Donnerstag noch lustig machte. Nach 10 Minuten sachlicher Auseinandersetzung, warum ich selbst auch dabei war wäre sie glatt nachträglich mitgelaufen.
Alles, was ihr hier gefehlt hat waren ein paar verständliche Informationen. Und desinteressiert war sie überhaupt nicht, denn sie hat noch weitere 30 Minuten Fragen gestellt. Ich glaube danach hätte sie sogar selbst ein Transparent getragen, worüber sie sich erst noch belustigt gezeigt hatte...



Das meint die Politik zu den Demonstrationen

Gerade eben war noch der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann auf ntv zu hören, wie er nonchalant den Protestierenden die Schuld für die höheren Kosten zugeschoben hat. Eine Lachnummer. Der Schutz der 7 Menschen und die Gastfreundschaft für ihren Anhang hat den deutschen Steuerzahler 360 Millionen Euro gekostet, wenn die ersten Zahlen stimmen. Der Schutz der 7 vor den friedlich demonstrierenden 4000, die nicht mal annähernd in deren Nähe gekommen sind soll einen wesentlichen Beitrag zu den 360 Millionen geleistet haben. Ich hoffe mal, dass man nicht viele für so dumm verkaufen kann, wie das hier versucht wurde. Aber schön, dass wir mit diesen Steuermillionen dem Bayerischen Tourismus auf die Sprünge helfen durften, wie der Innenminister weiter ausgeführt hat. Werbung für das schöne Ambiente, das Bayern fraglos bereit hält.
Und Herr Innenminister, die Tatsache, dass die Menschen in München waren und nicht in Garmisch Partenkirchen ist dem Umstand geschuldet, dass der Protest dort durch Ihr Sicherheitskonzept bis ins Absurde geknebelt wurde, nicht wie sie sagen, weil das Interesse innerhalb weniger Tage abgenommen hätte... Und natürlich dem Wetter, das wie die Silberrücken im BR-Fernsehen Helmut Markwort und Edmund Stoiber gestern morgen noch frohlockten: "Der Himmel hat den Wasserwerfer ersetzt und die Demonstranten in ihre Schranken gewiesen."  
Wenn das die Einstellung der Presse und der Politik zu Willensbekundungen der Bürger ist, dann wundern mich die Worte "Politikmüde" und "Randale" nicht mehr wirklich. Ich bin zwar sehr gegen das letztere, weil es die falschen trifft und Gewalt grundsätzlich nicht das Mittel der Wahl sein sollte, aber der Frust fürs Nichternstgenommenwerden kann so schon mal hilflos wütend machen...



KK-TREFFEN
Dann war da das KK-Treffen. Es ist immer wieder schön, sich mit den Mitgliedern zu treffen und zu unterhalten. Auch dieses Mal waren da sehr schöne Begegnungen dabei, aber eine möchte ich ein bisschen herausstellen: 
Da war diese Geschichte einer Frau aus unserer Mitte, die über Jahre an Morbus Chron gelitten hat und dem Tod nach ihren Angaben gerade noch so von der Schippe gehüpft war. Die Mediziner haben über die Jahre nicht sehr viel helfen können, und sie berichtete, dass sie am Tiefpunkt im Krankenhaus auch noch genau den Trigger auf den Frühstücksteller gelegt bekam, mit dem Hinweis, sie würde ja nicht viel mehr vertragen: Weissbrot. Jetzt, nach einigen Wochen konsequentem KK geht es ihr so sehr spürbar besser und ihre Heilpraktikerin hat ihr noch vor Kurzem bestätigt: Die Krankheit ist momentan nicht vorhanden. Nach 20 Jahren (wenn ich richtig erinnere) Leidensweg, bis hin zu 14 lebenskritischen Tagen im Krankenhaus.

Es ist ihr Strahlen und ihre Energie, die mich bestärkt bei dem was ich arbeite und war eine unglaubliche Motivation, das aus erster Hand zu erfahren.



EKKSPERIMENT
In Vorbereitung auf ein Experiment habe ich in einem Café meine Videokamera eine Weile auf den Tisch gelegt, gerichtet auf den vorbeiziehenden Menschenstrom. Es wird wohl etwas dauern mit der Auswertung, aber ich glaube diese spontane Idee wird einmal sehr interessante Erkenntnisse über den statistischen Ist-Zustand beim Übergewicht geben, da sich hier ein relativ deutlicher Querschnitt abzubilden scheint, wie es um die Bäuche aktuell so steht... Ich fand es ein wenig erschreckend zu sehen, wie viele zwischenzeitlich das kleine Kügelchen um den Bauchnabel getauscht haben gegen einen stark veränderten Gang und ein sehr wahrscheinlich kürzeres Leben. Auf diese Auswertung bin ich jedenfalls jetzt schon sehr gespannt...





Am Abend sah man am Odeonsplatz sanft im Winde die 7 Köpfe des G7-Gipfels schwingen.



ONE-Aktion am Odeonsplatz - die 7 Köpfe des G7-Gipfels



Ein wunderbares Sahne-Stück aus der Werbewelt fand ich hier:

Na, wofür mag dieses einladende Wesen wohl werben? Was glaubt Ihr?







Richtig... Wofür sonst, wenn nicht für eine Bank.... : ) 






Ich mag es, wenn Werbung ehrlich ist.
Kann sich die Süssigkeiten-Industrie mal ein Scheibchen abschneiden...



Bis später.

Erfolge visualisieren wo Zahlen nicht motivieren

Nico DaVinci 01.06.2015 - 18:06 Lesedauer ca 3 Minuten

KKurioses
Das unglaubliche Potenzial hinter KK
Ein bisschen Zahlenmaterial aus unserer Umfrage

Vor einigen Tagen haben wir eine Umfrage innerhalb der Facebook-Gruppe gestartet, die ein paar Eckdaten der Menschen abgefragt hat - mit dem Ziel einen besseren Überblick über die Gewichtsentwicklung unserer Teilnehmer zu bekommen.


185 Teilnehmer waren so freundlich, ihre Daten zu übermitteln.

Die Auswertung ist noch  nicht ganz vollständig, aber ich bin über eine Zahl gestolpert, die möchte ich gerne mit Euch teilen.

Ist sie doch ein guter Beleg, was mit KK erreichbar ist.






Aus 185 KK-Teilnehmern konnten wir einen Durchschnitt errechnen von abgenommenen 11,3 kg. Im Durchschnitt. D-U-R-C-H-S-C-H-N-I-T-T!

In der Gesamtsumme der 185 liegen wir somit bei gerundet stattlichen 2,1 Tonnen.
Abnahme. Speicherfett. Weg. Wenn sie wollen - für immer.

Das ist vergleichbar mit einem der grösseren Geländewagen wie dem BMW X5 auf unseren Strassen. Oder 21 kleinen Elefanten-Babies....

Nun mag man vielleicht streiten, wie repräsentativ diese Eingaben waren. 
Bestimmt wird sich der eine oder andere Zweifler sagen: Naja, da werden vor allem diejenigen ihre Daten eingeben haben, die mächtig stolz auf ihr Ergebnis waren und ein bisschen damit angeben wollten.
Tatsächlich sind die eingegebenen Entwicklungen querbeet, von 1 kg bis 46 kg, wobei wir die 46 kg nicht in Frage zu stellen brauchen, denn wir haben die dazugehörigen Fotos gesehen. Nochmals Respekt vor dieser grandiosen Leistung und einen Gruss an Deinen Arzt, der behauptet hat, das wäre nicht möglich ohne chirurgische Eingriffe...

Da einige - Gott sein dank wenige - nach einer Weile wieder in alte Muster zurück gefallen sind gibt es sogar Eingaben von einer Zunahme von 7kg.


Und trotzdem kommen wir auf einen Durchschnitt von minus 11,3 kg. 

Der Zeitraum sollte übrigens insofern keine Rolle spielen, als dass wir uns keinen Stress machen, sondern versuchen auf Normalgewicht zu kommen, egal, wie lange es dauert.
Ich habe mich ein wenig gewundert, wieso das so oft gefragt wurde, über welchen Zeitraum das ging. Aber ok, wem das wichtig ist. KK begann im September 2012, wobei eine Menge der Eingaben unter einem Jahr Teilnahme lagen... Auch hier gab es unterschiedliche Eingaben von 1 Woche bis wesentlicher längerer Teilnahme, der Schnitt waren hier allerdings 35 Wochen, also ca einem halben Jahr...


Ich glaube anhand der Zahlen, dass das in dieser Grössenordnung tatsächlich einen sehr guten Querschnitt darstellt, was mit KK möglich ist.

Nun sind wir aktuell gerade auf dem Weg zu 9000 Mitgliedern, und wenn man ein paar noch berücksichtigt, die ihren Erfolg hatten und deshalb - oder aus anderen Gründen die Facebook-Gruppe verlassen haben, sind wir auf jeden Fall auch schon längst darüber.

9000 Mitglieder x 11,3 kg = 101.700 kg = 101,7 Tonnen. 
Speicherfett. Weg. Wenn sie wollen - Für immer.


Visualisiert Eure Erfolge mit etwas, das Ihr leicht verstehen könnt
Nun hatten wir ja am Wochenende ein kleines Schätzspiel, wie hoch diese letztgenannte Zahl wohl ausfallen mag, das ein Lehrstück war, wie schlecht wir eigentlich Zahlen einordnen können.

Eine Nennung war 1 Million kg. 

Rückgerechnet würde das einen Durchschnitt von 111 kg bedeuten. Einen Durchschnitt. 
Damit wären wohl 70% der 9000 KK-Mitglieder komplett von der Bildfläche verschwunden.
Oder jemand hätte sogar noch Material hinterher werfen müssen... 

Für mich war dieses nette Schätzspiel ganz nebenbei ein eindrucksvoller Beleg, dass wir unsere Erfolge dringend mehr visualisieren sollten, da Zahlen ganz offensichlich nicht verständlich genug darstellen können, was wir da eigentlich leisten.

Wenn jemand mit 800 Gramm Abnahme aus der Woche geht dann sieht das so mickrig aus, als Zahl und einige sind dann auch ein wenig enttäuscht. 

Aber Leute, es geht um SPEICHERFETT, das weg ist, dann nehmt doch mal den Gegenwert an Butter und legt das auf die Waage. Schaut Euch Eure Leistung mit etwas vergleichbarem aus Eurer Umwelt an, wenn Zahlen so wenig taugen!


Und jetzt visualisiere ich mal, welches Potential in der Zahl steckt, was wir an Speicherfett abgenommen haben, wenn 9000 Menschen konsequent KK gemacht haben:


Das hier sind 100 Tonnen








Speicherfett. Weg. Und wenn sie wollen - für immer.



Bis später.

FANTAstisch... blödsinnig

Nico DaVinci 01.06.2015 - 05:06 Lesedauer ca 6 Minuten

KKWissen
Zwischen Wahrnehmung und Realität

Über die neue Fanta, die alte und warum manche Diskussionen sinnlos sind
und andere verdammt nötig


Es gibt diese Momente, in denen sich etwas in mir aufbäumt und der kleine Mann im Ohr leise flüstert: "Ruhig, Brauner, hoooo, ruuhiiig... Du hast Feierabend..."
Meine Antwort an ihn: Du hast recht, ich sollte die Klappe halten. 
Es gibt bessere Gelegenheiten...

So zum Beispiel geschehen vor zwei Tagen, als ich unfreiwillig der Diskussion von zwei Eltern folgte, die sich über den Wunsch ihres Kindes stritten, das gerne eine Cola wollte. 

Der Vater meinte "Klar, wieso nicht". Die Mutter war vehement dagegen. 
Das Kind solle etwas gesünderes, vernünftigeres trinken, und Cola sei das sicher nicht. 
Sie bestellte - eine Fanta...








Fanta ist orange, erinnert an Orangensaft und scheint offensichtlich deshalb gesünder. Vermutlich ist es diese Wahrnehmung, die die seltsame Logik begleitet, mit Fanta etwas Gutes fürs Kind zu tun. Tatsächlich ist beides falsch. Gesünder sind weder Fanta - noch Orangensaft.


Zeit für einen kleinen Faktencheck...

Eine handelsübliche Coca Cola hat auf einen Liter 106 Gramm Zucker, das ist über der vierfache Tagesbedarf für einen Erwachsenen, den die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt.

Bezogen auf ein Schulkind liegen wir über das sechsfache darüber und bei Kindern zwischen dem 4. und 8. Lebensjahr übersteigt das das achtfache.

Auf ein Cola-Glas 0,33 bezogen heisst das für die Jugendlichen also doppelt drüber 
und die Lütten 4-8jährigen liegen mit dem unschuldig-braunen Nass mit einem einzelnen Glas dann satt beim 2,5 fachen ihrer Tagesobergrenze
Nochmal: Wir reden von einem Glas!

Anders gesagt: hat z.B. ein Zwölfjähriger seinen Megadurst mit einem halben Glas Cola gestillt, dürfte er den Rest des Tages eigentlich nichts mehr zu sich nehmen, das auch nur annähernd zugesetzten Zucker zugefügt hat. 

Und - um das glasklar zu stellen: 
Diese Grenze bedeutet nicht, dass man bei Einhaltung oder knapp darunter gesund lebt. Nein - sie bedeutet, dass jedes darüber mit dem Risiko einer Zunahme und den damit einhergehenden gesundheitlichen Problemen verbunden ist.


Und jetzt schauen wir uns doch mal eben die Fanta im Vergleich dazu an:

Fanta Orange hat einen Zuckergehalt von 91 Gramm auf den Liter. Das ist tatsächlich ein bisschen weniger. Aber wie sich das nun wieder im Verhältnis zu den Kindern verhält zeigt doch klar, dass die Fanta in der Realität mit Sicherheit nicht das bessere Getränk ist. 

Denn trinkt ein Jugendlicher EIN GLAS, ist er auch damit schon beim 1,6 fachen des Tagessolls, und das kleine Mädchen aus der Begegnung oben, die ganz sicher zwischen 4 und 8 Jahren als war freut sich über das 2,2fache ihres Tagesbedarfs (statt dem 2,5fachen). 


Und damit kommen wir zur Frage: 
Wo bitteschön ist das tatsächlich ein echter Gewinn? 


Ich habe den Eltern (und Euch) mal eine kleine Tabelle vorbereitet, mit ein paar anderen Getränken, damit die Illusion der Wirklichkeit weichen darf.



Mobilnutzern empfehle ich den Download der PDF für bessere Lesbarkeit
(Link ganz unten)


Ein blödsinniger Shitstorm - die neue Fanta Klassik:
Ich weiss nicht, ob Euch das auch schon erreicht hat, aber Fanta hat die alte schnuckelige Ringflasche momentan als Fanta klassik wieder im Angebot. Ich sah die Flasche während der Recherchen zu diesem Beitrag und hab sofort tiefe nostalgische Gefühle bekommen. Jaaaaa, die gab's bei mir früher auch. Im Schwimmbad, oder ab und zu wenn wir mal mit Opa im Restaurant waren... Hachz.

Vielen wissen gar nicht so genau über die Geschichte von Fanta Bescheid, und so ganz in die Tiefe will ich auch nicht darauf eingehen, Ihr könnt das hier selbst nachlesen.
Aber die Kurzform: Fanta war das Coca-Cola-Ersatzprodukt im zweiten Weltkrieg für Deutschland, weil es nicht mehr genug Rohstoffe gab. Geboren aus der Not. 
Und - wenn ihr mich fragt war das dunkelbraune Blubber-Getränk des Feindes wohl auch nicht besonders arisch... 

Nun gibt es brandaktuell einen Shitstorm im Internet, weil die Coca-Cola Deutschland in einem Werbespot für die Fanta Klassik die Flasche gezeigt hat, deren 75 Geburtstag feiert und an die "guten alten Zeiten" erinnert. 

Irgendjemand wusste wohl um die Fanta-Geschichte und schon entbrennt ein Streit, wie gut die alten Nazi-Zeiten wohl genannt werden dürfen. Skandal....!
Reflexartig, wie immer...


Mir persönlich geht diese Diskussion am eigentlichen Skandal leider vollkommen vorbei. Und der verbirgt sich neben dem Täusch-Dich-Aufdruck "weniger süss" in der Zutatenliste der Fanta Klassik:

Wasser, Zucker, Molkenerzeugnis(30%)(enthält Milch), Orangensaft aus Orangensaftkonzentrat, Zitronensaft aus Zitronensaftkonzentrat, Kohlensäure, Apfelextrakt, Säuerungsmittel Citronensäure, natürliches Aroma, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure, Stabilisator Guarkenmehl





Hab ich nicht erst vor ein paar Tagen in einem Blogbericht vorausgesagt, dass wir Molke wegen der neuen Verfügbarkeit wieder in mehr Getränken sehen werden. Bitteschön. So schnell kann's gehen, mit einem Beispiel...


Es ist nicht nur der Umstand, dass die Kleine von den beiden Streiteeltern sowohl mit einem Glas als auch mit dem Inhalt der 250ml Sonderflasche schon über das Zucker-Tagessoll katapultiert wird, sondern dass man jetzt auch noch die Molke dazu packt. 


Wer verstehen will, wieso ich das als einen Aufreger empfinde, der kann hier mal eben schnell nachlesen, wieso das aller Wahrscheinlichkeit den Diabetes Typ II noch wesentlich wahrscheinlicher macht als der Zuckergehalt ohnehin schon alleine, bei regelmässigem Verzehr.



Was Eltern tun
Die Reaktionen von Eltern auf solche Tatsachen sind meistens irgendwo zwischen
"Ach, das bisschen Babyspeck", "Mir hat das auch nie geschadet", und mein Favoritensatz von allen "Man kann den Kindern doch nicht die Kindheit nehmen..." auf der einen Seite und Schuldgefühlen, weil sie es nicht besser wussten - auf der anderen Seite.


Den ersten kann ich nur sagen: 
Man kann kaum fataler irren. Die Prägung aus Süss ist in den ersten Jahren besonders stark (ganz besonders übrigens in den ersten 1000 Tagen), und wer hier nicht Obacht gibt legt den Grundstein für die nächste Adipositas-Karriere. 
Und das "Mir hat das auch nie geschadet" aus dem Mund einer Mutter, die bei uns mit einiger Energie versucht, ihre Kilos zu verlieren zeigt, dass sie den Ursprung ihres eigenen Gewichts-Problems noch nicht im ganzen Umfang erfasst hat.

Von der anderen Seite mit den Schuldgefühlen werde ich meistens dann gefragt, was ich denn als einen sinnvollen Umgang mit diesem Thema zu Kindern ansehen würde.

Was Eltern tun könnten
Ich würde das so zusammenfassen: 
Die Obergrenze der WHO ist auf der Basis einiger grösserer Untersuchungen festgesetzt worden, die mir kaum Zweifel lassen, dass man sie ernst nehmen sollte.

Die Gegenseite der Medaille ist aber, dass ein Totalverbot mit extrem grosser Wahrscheinlichkeit dafür sorgt, dass man aus dem Kind das macht, was ich einen Taschengeld-Rebellen nenne. Das, was es nicht zuhaus bekommt, wird dann mit dem Taschengeld besorgt, wenn keiner zuschaut. Oder man holt es sich beim Nachbarskind, falls das Taschengeld nicht reicht. Das heisst, man gibt als Eltern die Kontrolle die man wünscht ganz im Gegenteil dadurch vollkommen aus der Hand, wenn man stumpf verbietet.

Nun arbeite ich aber schon einge ganze Weile auch mit Müttern zusammen, die nach einigen Unterhaltungen das Zuckerthema für ihre Kinder sehr gut in den Griff bekommen haben.

Und das ging so: Kinder verstehen sehr viel mehr und auch sehr viel früher, als man teilweise denkt, wenn man ihnen Dinge erklärt. Und vorlebt. Nachdem die Mütter ihren Kindern erklärt haben, warum süss zwar gut schmeckt aber nicht wirklich gesund ist und das immer mal wieder wiederholt hatten kam es seitens der Kinder zu Aussagen wie "Danke schön, ich nehme das mit, wir essen nur Samstags süss" auf ein Geschenk hin oder "Mama, schau mal die haben eine ganze Kiste Cola, das ist total ungesund!" - 


Von allen Varianten, die ich im sinnvollen Umgang mit Kindern und Zucker gesehen habe, scheint mir das tatsächlich die erfolgreichste zu sein. Beibringen und Beispiel sein.



Zum guten Schluss
Auf der Tabelle steht auch das Verhältnis für die Erwachsenen mit drauf.
Es mag dem einen oder anderen Nicht-Kind womöglich ein Lichtlein  aufgehen...




Bis später 




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Wie gut ist die Promi-Diät?

Nico DaVinci 27.05.2015 - 14:05 Lesedauer ca 8 Minuten


Hintergrundwissen rund ums Abnehmen
Das Programm für's Gewicht mit dem bekannten Gesicht
Positive und negative Aspekte zu prominenten Werbepaten in der Diätindustrie


In den letzten Jahren sind ein paar Diät- und Abnehmprogramme auf dem Markt erschienen, deren Werbegesicht eine mehr oder weniger prominente Persönlichkeit ist.

Einige dieser Prominenten haben in der Vergangenheit sogar ein paar mal öffentlich für sich beansprucht, die Programme selbst erfunden oder entwickelt zu haben. 





Prominente Namensgeber dieser von mir unter dem Namen Promi-Diät zusammengefassten Abnehmkonzepte sind zum Beispiel Wladimir Klitschko, Ursula Karven, Verona Pooth, Detlef D. Soost , Daniel Aminati, um ein paar aktuelle Vertreter zu nennen*).

Doch wie gut sind diese Programme wirklich? 
Was sind ihre Vorteile, welches ihre Nachteile? Was steckt dahinter?

Dieser Bericht gibt ein bisschen Einblick in die Industrie und zeigt, und wägt ab, wo die positiven Effekte zu sehen sind und wo die negativen Aspekte in Bezug auf langfristige Erfolge stecken.

Vorweg möchte ich kurz darauf hinweisen, dass das meine persönliche Meinung ist, die hier abgebildet wird, und dass ich natürlich aufgrund meiner eigenen Tätigkeit nicht ganz frei von Interessenkonflikten bin. Ich bemühe mich aber sehr, mein Hintergrundwissen über diese (übrigens nicht wirtschaftlichen) Interessen zu stellen und meine Sichtweise sachlich zu begründen. Ob mir das gelungen ist, lasse ich Euch selbst entscheiden.

Vor ein paar Tagen wurde in einer Business-Zeitung ein Artikel veröffentlicht, in dem einer der grossen Macher im Geschäft seine Anfangszeit und seine Prioritäten beschrieben hat. Auch wenn der Artikel vermutlich eher ursprünglich zum Zweck hat, junge Unternehmer zu motivieren und ihnen ein Beispiel zu sein, zeigt er doch sehr gut, wie das System funktioniert. Und bestätigt ganz nebenbei alle Vermutungen, die ich in der Vergangenheit über dieses System geäussert habe (LINK).

Verlinkten Artikel oben gelesen? Mach mal zuerst, und dann erst hier weiter.

Was man daraus lernen kann

Der Promi ist das Werbegesicht. Punkt.
Wie der Artikel zeigt, ist bei diesem System der Promi der Werbebooster, der zu Anfang benötigt wird. Er wird an den Umsätzen beteiligt, und seine Arbeit beschränkt sich neben der Werbung und Auftritten in TV-Shows auf ein paar Videos und Fotos, die werbewirksam in den Webauftritten und dem Werbematerial eingebracht werden.

Hilfreich mag hier sicher immer mal der Blick ins Impressum der Webseiten sein, wer hier der eigentliche Veranstalter der Programme ist.

Nachhaltigkeit? Keine Priorität.
Wie schon der Titel des obigen Artikels der Businesszeitung zeigt geht es hier nach eigenen Aussagen um Masse. Zumindest den Dargestellten, ich sage ausdrücklich  nicht, dass das auf alle zutreffend sein muss.

Tatsächlich sind die Programme auch meistens auf eine bestimmte Anzahl an Wochen beschränkt, gelegentlich von Folgeprogrammen gefolgt, die dann einen Extra-Geldbetrag einfordern.

Die Schwierigkeit die dabei entsteht ist, dass man mit zwar kurzfristig Erfolge feiern kann, aber langfristig auf sich alleine gestellt ist (wenn man nicht nachzahlt) was gemäss einiger Studien dann auch den Rückfall in alte Gewohnheiten und damit den Jojo-Effekt bedeuten kann. 

Masse = Nummer?
Einige Teilnehmer dieser Programme haben mir über die Jahre berichtet, dass sie sich nicht gut aufgehoben gefühlt haben und sich eher wie eine abfertigte Nummer behandelt gefühlt haben. Erfahrungen, die sich auch mit meinen decken, wie Ihr ja in diesem Blog nachlesen  könnt, wenn ihr dem Verlauf von Beginn ein wenig folgt. Bei der Prioritätensetzung "Masse" ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Man kann nicht allen Bedürfnissen gerecht werden, wenn es zu viele sind.




POSITIVE ASPEKTE


Prominente haben für viele eine Vorbildfunktion. 
Man erreicht damit Zielgruppen, die sonst vielleicht nicht zu erreichen wären und es ist wirklich eine sehr gute Sache, beim Kampf gegen die Übergewichts-Epidemie auch diese Menschen einzubeziehen.

Teilweise war zu beobachten, dass diese Promis auch tatsächlich kurzfristig eine starke Motivation bei den Teilnehmern erreichen konnten. 
Allein - die Betonung der Komponente Sport deckt sich nicht mit den Untersuchungen zu Effekten auf eine Abnahme und bedient wohl eher den Mythos als tatsächlich zu einer erfolgreichen Abnahme grossflächig beizutragen.

Wenn man den Teilnehmern dieser Programme glauben mag, dann sind tatsächlich handfeste Abnehmerfolge darüber zu erzielen. 
Es werden viele Erfolge über soziale Medien berichtet und das in einer Anzahl, die weit über die Möglichkeiten einer bezahlten Kommunikation hinaus gehen, die PR-Autoren und Content-Autoren leisten können. 

Meiner Einschätzung nach sind diese Erfolge real, und ich kann das ja auch aus eigener Erfahrung bestätigen. 

Was zusätzlich - wie bei allen Onlineprogrammen - ein wichtiger positiver Punkt ist: Man kann von zuhause aus teilnehmen. Das ist einfacher, und trägt vor allem dem Umstand Rechnung, das es vielen eher unangenehm ist, mit dem Problem Übergewicht Hilfe zu suchen. Da ist niemand, unter dessen kritischen Blick man zu treten hat. Für viele eine Erleichterung für die ersten Schritte in die richtige Richtung.


NEGATIVE ASPEKTE

Die Hauptpriorität dieses Geschäftsmodells scheint - wenn man dem Artikel oben folgen mag - doch sehr deutlich Geld zu sein. Es geht hier weniger darum, den Menschen nachhaltig zu einer gesunden Abnahme zu verhelfen.

Tatsächlich wird dieser Umstand in einigen Fällen durch den Zusatzverkauf von Produkten unterstrichen, die teilweise eine gegenteilige Wirkung auf die Abnahme haben, was zwar zu einer langfristigeren Kundenbindung führt, aber den Menschen nicht bei der eigentlichen Erreichung ihrer Ziele hilfreich ist.

Ungeklärt bleibt bei einigen Programmen auch, welche Fachkenntnis tatsächlich dahinter steckt. In einigen Programmen werden zwar - wenn überhaupt - Spezialisten genannt, die sich an der Entwicklung des Programmes beteiligt haben sollen, aber Namen bleibt man auch auf Nachfrage schuldig. 

In anderen Fällen wird ein Experte namentlich oder mit Bild benannt. 
Die Frage, die man sich stellen kann ist jedoch, ob er nicht wie der Prominente selbst nur sein Gesicht zur Verfügung stellt. Oder tatsächlich auch selbst aktiv in das Geschehen über die Zeit eingreift und darauf achtet, was mit der Gesundheit der Teilnehmer über die Dauer geschieht.

Und wenn selbst der Prominente so austauschbar ist, wie es die Worte "Der Promi muss weg" manifestieren, dann mag es eine legitime Frage sein, wie austauschbar wohl in diesem Fall vielleicht auch der zahlende Kunde ist. 


Ich erwähnte oben den Einsatz von PR-Autoren bzw Content-Autoren deshalb, weil ich einige Anzeichen gefunden habe, dass man sich dieser teilweise ganz gerne bedient, um den Besucherstrom im Internet ein wenig in die gewünschte Richtung zu lenken. 

Diese Menschen verdienen ihr Geld damit, positive Wertungen für ihren Auftraggeber im Web zu platzieren, sei es in Form von Rezensionen, Forenkommentaren oder teilweise sogar die Erstellung von ganzen Webseiten zu bestimmten Suchbegriffen, die dann mehr oder minder unabhängig wirkend ein positives Bild zeichnen sollen. 

Zusätzlich gibt es einige Seiten auf Facebook, die zwar zumindest dem Schein nach von echten Personen betrieben werden, bei denen man aber mit etwas guten Internet-Kungfu eine direkte persönliche Verbindung zu den Verantwortlichen des Programmes herstellen kann, das sie durchweg positiv bewerten.

Die dritte Werbemethode sind Webseiten, die als "Informationsservice" aufgebaut sind, mit beim näheren Hinsehen fast ausschliesslich positiver Berichterstattung, und denen dann irgendwo relativ gut sichtbar ein Anmeldebutton beigefügt ist, der dann eine Provisionszahlung auslöst, wenn sich jemand darüber anmeldet.


Ich habe nichts darüber gefunden, wie legal diese Form der Werbung ist - vermutlich gibt es nicht einmal ein passendes Gesetz dafür. Aber zumindest moralisch mag das schon ein bisschen fragwürdig sein - wie ja eigentlich auch schon die Suggestion selbst, der Promi nähme einen an die Hand auf dem Weg ins Abnehmglück. 

Es mag da sicher den einen oder anderen sich getäuscht fühlenden, und vielleicht auch enttäuschten Verbraucher geben. In jedem Fall legt es ein bisschen einen faden Duft über die oben genannten positiven Aspekte. 

Und ich finde es ist wenig hilfreich für den durchaus angeschlagenen Ruf der Branche, durch andere, teilweise wirklich kriminellen Machenschaften wie den Verkauf von krankmachenden Pillen usw.  


Denn gerade in einem solchen sehr persönlichen Bereich wie der körperlichen Gesundheit sind Vertrauen und Ehrlichkeit doch eine enorm wichtige Währung. 



FAZIT

Wer kurzfristig ein paar Kilos verlieren will und wer sich durch die Bilder und Videos motivieren kann, die von Prominenten aufgenommen wurden, der ist bei diesen Programmen sehr gut aufgehoben. 
Es gibt gute Anzeichen, dass dieser kurzfristige Erfolg tatsächlich möglich ist.

Wer eine mittelfristige oder langfristige Abnahme sucht, der sollte sich eher nach anderen Möglichkeiten umschauen. Oder parallel zu diesen Promi-Kursen beginnen, sich intensiv mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen. 

Ohne diesen Baustein ist ein Jojo-Effekt für einen sehr grossen Anteil der Teilnehmer mehr als wahrscheinlich.



SCHLUSSWORT

Ich frage mich, ob Herr Soost bereits weiss, dass er ein Auslaufmodell für diese Geschäftsleute ist. 
Immerhin: Seine Beteiligung an dem Programm war sicher nicht sein Schaden. 
Und er spielt ja heute in der Industrie auch an anderen Stellen zwischenzeitlich eine tragende Rolle, vielleicht war das für ihn ja auch ein bisschen ein neuer Richtungsgeber für die Karriere. Wer weiss... In jedem Fall haben wir so viele Übergewichtige, dass jede helfende Hand zählt. Ich werde den Werdegang mit einigem Interesse weiterverfolgen.



Bis später.



*) Ich sage ausdrücklich nicht, dass alle Aspekte dieses Berichtes auf alle von den genannten Personen beworbenen Programme zutreffend sind. Ich empfehle, den Bericht als Anregung zu verstehen, diese Aspekte zu hinterfragen und auf eigene Faust zu recherchieren, wenn man sich für das eine oder andere Programm entscheiden möchte.

Eine Bitte an meine geneigten Blogleser. 
Bitte speichert Euch den verlinkten Bericht des Business-Magazins auf Eurer Festplatte. Bitte nicht nur den Link, sondern in Form von Screenshots oder als gespeicherte Version der Web-Seite. Es wäre gut möglich, dass dieser in Kürze aus dem Web verschwindet und ich dann eventuell aufgefordert werde nachzuweisen, dass er existiert hat. 
Es wäre schön, wenn wir ein paar wahrheitsliebende Leser haben, die mir im Zweifel helfen können, diesen Nachweis zu führen. Je mehr das sind, umso besser ist das natürlich.

Bitte sagt mir auch Bescheid, wenn der Bericht nicht mehr aufrufbar ist, ich habe zur Not eine PDF-Kopie, die ich dann alternativ verlinken kann. 


Vielen Dank.




KK und (Eiweiss-)Shakes

Nico DaVinci 26.05.2015 - 03:05 Lesedauer ca 5 Minuten


KK Wissen
SHAKE IT, BABY - OR BETTER: DON'T
Warum wir bei KK Proteinshakes nicht empfehlen


Da bist Du nach einer gehörigen Einheit Sport mal eben total verschwitzt und durstig.

Die Angestellte des Fitness-Tempels bietet Dir einen dieser verlockenden kühlen Proteinshakes an. Für den Muskelaufbau. 



Er rinnt kühl Deine Kehle herunter. Ahhhh... Wie erfrischend!





Die Dinger sind aber auch sowas von verlockend.
In verschiedenen Geschmacksrichtungen, lecker, kühl, labend.

Und dann wird auch noch gesagt, dass sie Deinem Ziel hilfreich sind, denn Du möchtest gerade ein paar Pölsterchen loswerden, weshalb Du Deinen Schweinehund überwunden hast und ganz brav ein bisschen Bewegung suchst, so wie es alle immer empfehlen.

Wheyproteine, Molkenproteine, Eiweisshakes und wie sie alle heissen sind ein interessantes Zusatzgeschäft für Sportstudios und so manche Abnehmprogramme.
Und damit gut für die, die damit Geschäfte machen.

Aber viel interessanter finde ich die Frage: Wie gut sind sie für... DICH?

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Du ebenfalls hier mitliest, weil Du abnehmen willst.
Das bedeutet sehr wahrscheinlich, dass Dein BMI in einem Bereich höher als Normalgewicht ist. Trifft das zu?

Dann solltest Du diesen Bericht sehr genau durchlesen.



Eine Industrie stellt sich auf



Wir haben derzeit weltweit eine massive Überproduktion von Milch. In der EU wurde am 01.04.2015 eine seit 1984 bestehende Quotenregelung bei der Produktion von Milch per Federstreich vom Tisch gewischt
Diese wurde damals eingeführt, weil es eine grosse Überproduktion gab.  
Ältere Blogleser mögen sich noch an die Begriffe "Butterberg" und "Milchsee" erinnern.

Die Aufhebung der Quoten wird sehr wahrscheinlich wieder für eine ähnliche Entwicklung sorgen, wie sie um 1984 schon war - es gibt keinen sinnvollen Grund, warum sich das nicht wiederholen sollte.

Wir haben aber nicht nennenswert mehr Verbraucher, der Markt an Milchprodukten ist relativ gesättigt, weshalb die Entwicklung "neuer" Produkte relativ wahrscheinlich ist. In der Geschichte gibt es ein paar Beispiele, wo das ähnlich lief.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir bald wieder von Molke-Produkten, Milchproteinen und Co in Form von Hochglanz-Produkten überschüttet werden sehe ich daher als relativ hoch an.

Es steht auch zu erwarten, dass sie wegen der Überschussproduktion teilweise relativ preisgünstig angeboten werden können.


Natürlich betrifft das auch den Bereich "Sport"-Shakes, die sich ja schon jetzt eines guten Publikums erfreuen. 

Aber es sind jetzt schon ein paar der ganz besonders schicken Produkte in der Pipeline, in ansprechenden Farben, mit schön viel Aroma und stromlinienförmigen Marketing. Hier ist so ein Beispiel, wovon ich spreche. [Link entfernt, nachdem es die Seite nicht mehr gibt]
Achtet mal auf die Zutatenliste. Natürlich? Fehlanzeige.



Die Kehrseite der Medaille

Es gibt eine gesundheitliche Problematik, die über die Geschäftsinteressen der Produzenten und Verkäufer dieser Shakes gerne ein wenig vergessen wird zu erwähnen. 

Und die ist - hm, wie sage ich das jetzt... ziemlich bemerkenswert.

Hier ist, wovon man in der aktuellen Wissenschaft ausgeht - zumindest da, wo nicht das Geschäft die Feder des Wissenschaflers führt:

Industriell verarbeitete Milch/Molkenproteine verlassen den Darm gelegentlich an Stellen, an denen das alles andere als gut ist. Irgendwo zwischendrin. Unser System erkennt sie als Feind an, und bildet Antikörper dagegen aus. Der Feind ist schnell besiegt, alles gut soweit. 

Doch dann kommts dicke:

Die verbleibenden Antikörper schwimmen weiter durchs System und suchen emsig nach weiteren Feinden, die sie zu vernichten haben. 

Ein dummer Zufall der Natur will es, das die eigenen Zellen der Bauchspeicheldrüse leider ziemlich ähnlich aussehen, was dann bedeutet, dass unsere eigenen Abwehrkörper, entstanden durch den Konsum von Molkeprodukten, auf einmal irrtümlich beginnen, unseren eigenen Körper anzugreifen. Das ist das, was man auch Autoimmun-Reaktion nennt.

Da die Bauchspeicheldrüse unter anderem für die Produktion von Insulin zuständig ist, verstehe ich bis heute nicht, warum zwar von einem möglichen Zusammenhang zu Diabetes geschrieben wird, aber keiner diese beiden Dinge logisch verknüpft. 

Ich tue das. Und ich gehe in jedem Fall davon aus, dass ein Umfeld von Diabetes erleichtert wird, mindestens aber ein Eingriff in den Insulinhaushalt stattfindet, der unnatürlich ist und damit sehr wahrscheinlich schlecht für uns.

Ob man sich dieser Gefahr für den blossen Genuss nun aussetzen will oder nicht - muss jeder selbst entscheiden. 
Vernünftig ist das jedenfalls nicht. 
Und es macht die Molke als sogenanntes "Gesundheitsprodukt" zur Farce.

Aber es geht noch weiter...


Wann Eiweiss-Shakes zum Schwachsinn werden

Abgesehen davon, dass einige Produkte fragwürdige Zutaten wie Zucker oder sogar Fruchtzucker auf der Liste haben gibt es selbst bei den "puren" Produkten etwas, das sie kontraproduktiv macht.

Falls Du ihn noch nicht kennst empfehle ich Dir, diesen Bericht aufzurufen.
Keine Sorge, Du musst ihn nicht ganz lesen, auch wenn ich es Dir aus anderen Gründen doch sehr empfehle.

Aber bitte achte mal bitte auf die letzte Studie, die ich unten rötlich markiert habe.
Dort in der letzten Passage...

"Bei übergewichtigen Jugendlichen haben 35g Weizenprotein oder Casein (Milchprotein) signifikant für einen schneller ansteigenden Insulinspiegel gesorgt. Es gibt erhebliche Beweise das eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen bei übergewichtigen Personen eine dauerhafte Überstimulation der Insulinausschüttung erzeugen, was auf lange Sicht ein vorzeitiges Absterben der ß-Zellen begünstigt"

" Im Gegensatz kann eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen eine weitere Verschlechterung des Stoffwechsels von Übergewichtigen, Insulinresistenten und Menschen die zu Bewegungsmangel neigen herbeiführen."


Ab gesehen davon, dass man davon ausgehen kann, dass das unter Umständen sogar mit dem Mechanismus zu tun haben könnte, der weiter oben beschrieben ist, bedeutet das - absolutes Nogo für Übergewichtige, deren erklärtes Ziel es ist, abzunehmen.


Ich möchte noch kurz ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies - wie oben glasklar in der Studie erwähnt - nicht nur auf Milchprotein sondern auch Weizenprotein zutreffend ist..


Ich würde in jedem Fall empfehlen, Abnehmprogramme, die diese Shakes empfehlen - oder gar im eigenen Angebot verkaufen - dringend zu hinterfragen. 


Denn das bedeutet, dass sie in einer ziemlich wichtigen Angelegenheit 

- entweder nicht ausreichend Hintergrund zum Thema haben oder aber
- sehr wohl eine Ahnung haben und Euch mit diesen Shakes entsprechend länger bei der Stange halten.


Ich will zum Abschluss nicht ganz ausschliessen, dass die Zuhilfenahme der Shakes für Hochleistungssportler oder trainierte Bodybuilder sie deren Ziele womöglich näher bringt. 

Ob man das auf Kosten einer möglichen Autoimmun-Reaktion machen muss, sei jedoch dahingestellt. Den Eiweissbedarf kann man auch natürlicher decken.


Aber wer Abnehmen will sollte diese Produkte in jedem Fall absolut meiden!
Alles andere ist teurer Humbug!


Alles in allem ein paar sehr gute Gründe sie bei KK auf die Nogo-Liste zu verbannen, nicht wahr?!



Bis später.


Wie tragbar ist Dr. Christian Schmidt?

Nico DaVinci 23.05.2015 - 03:05 Lesedauer ca 8 Minuten



KK Wissen
DIE OBERSTE INSTANZ IN SACHEN LEBENSMITTEL
Ein erweiterter Steckbrief des aktuellen 

Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft 



Heute hatte ein Mitglied unserer Facebook-Gruppe freundlicherweise einen Hinweis auf einen Artikel im Spiegel gepostet. 


Dort wird berichtet, dass Dr. Christian Schmidt, das ist unser Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, die Kennzeichnung von Milch- und Fleischprodukten von Tieren, die mit genverändertem Futtermittel gefüttert wurden . ablehnt! 
Ein Verstoss gegen den Koalitionsvertrag.


Seine Ablehnung giesst er sogleich in Stein, in dem er weiter kommuniziert, dass damit die Pflichtkennzeichnung abschliessend geregelt sei. Fertig aus. 

Da das jetzt schon innerhalb kürzester Zeitspanne schon wieder eine seltsame Entscheidung war, die ich niemals treffen würde (und ich wette, Ihr mit meinem Hintergrundwissen auch nicht) wurde ich denn doch langsam neugierig, wer das überhaupt ist, unser BuMEL. 

Welchen Hintergrund hat er, welche Qualifikation ist nötig, um diesen Ministerposten zu bekommen, weiss er wohl, was er da tut, ist er unbeeinflusst in seiner Arbeit?  Das sind Fragen, die ich mir heute gestellt und beantwortet habe. Gute Unterhaltung!





Wenn man seine Webseite und die Biografie auf seiner Bundestagsseite so anschaut, dann lernt man, dass er ein grundsolider, friedliebender Bäckerssohn ist, ein Mann Gottes. 
Erst in ein paar Tagen ist er beim Bayerischen Kirchentag unterwegs...
Ganz wie es sich für einen echten Christlich Sozialen Uler gehört. 

Von 1984 bis 1989 war er Kirchenvorsteher. 

Er ist Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Friedensforschung, 
Aufsichtsrat im Zentrum für Internationale Friedenseinsätze gemeinützige GmbH. 

Humanitär ist er als ehrenamtliches Vorstandsmitglied bei Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V. unterwegs. 

Träger des Bayerischen Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuz am Bande.

Ein Vorzeigebürger. Man muss ihn einfach gern haben. Bei diesem Bild in der Öffentlichkeit.


Ja, aber - höh?!

Um so verwirrender seine Reaktion auf die Bilder, die man ihm im Fernsehen gezeigt hat, bei denen kleine Ferkel auf dem nackten Beton totgeschlagen werden und teilweise noch halb lebendig auf den Müll geworfen werden. Da wurde er kurz richtig unfreundlich. Und fühlte sich nicht zuständig. Das muss die EU. Und die Länder. 
Zur Erinnerung. Das L im BuMEL steht für Landwirtschaft.

- 1 -
In einem Interview sagte er noch, dass die Kinder an der Kasse nicht unbedingt mit Süssem gelockt werden sollen, zwei Wochen später erscheint ein Artikel mit dem Titel "Schmidt erzeugt dem Verbot der Quengelkassen eine Absage".  Flipflop in zwei Wochen. Agil ist er ja... Sieht man ihm gar nicht so an...

- 2 -
Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor Energyshots und empfiehlt wie viele Wissenschaftler weltweit ein Verbot, der BuMEL sieht keinen Handlungsbedarf, das müsse die EU... 

- 3 -
Ein Glyphosatverbot wird von seinem Staatssekretär Kloos vorerst ausgeschlossen, obwohl hier absolut deutliche Zeichen sind, dass dieses Mittel lebensgefährlich ist. Nicht mal auf Kinderspielplätzen wird es verboten. Stattdessen verweist man auf die EU...

- 4 -
Und jetzt findet er, dass wir Verbraucher nicht zu wissen brauchen, ob wir gentechnisch veränderte Milch oder Fleisch zu uns nehmen, weil wir es nicht auseinander halten können. Bevor mich da jemand in den Kommentaren verbessern möchte - das Gen-Futter verändert nachweislich die Gene der Tiere (via RNA) und damit das Fleisch und die Milch und damit auch UNS!


Das alles passt irgendwie nicht zusammen...
Überhaupt nicht. 

Hm. Meine Finger jucken. 
Vielleicht sollte man einmal einen anderen Ansatz versuchen und dort nachschauen, wo nicht das geschönte Bild eines Lebenslaufes die Sicht auf Tatsachen verstellt.... 
Da müssen andere Quellen her... Wo fangen wir an?

Schauen wir doch mal bei den Jungs von abgeordnetenwatch vorbei. 

Vielleicht lernen wir etwas über ihn, wenn wir sein namentliches Abstimmverhalten im Bundestag ein bisschen näher anschauen:


Bomben statt Brötchen





Also wenn ich mein Geld aus dem Wehr-Etat verdienen würde, dann wär' er mein Mann.
Durch unsere Soldaten wurden mindestens 142  unschuldige  Zivilisten in Afghanistan getötet. Peace, Christ-ian!



War ja irgendwie klar




Wer übrigens beim zweiten denkt, das ist etwas Gutes, darf sich gerne mal hier informieren, worum es da ging. Der letzte, den das trifft sind die Abgeordneten. Sieht gut aus, bedeutet aber gar nichts.



Position zu Gentechnik

Weia - Unser Schicksal scheint besiegelt...





Schauen wir mal weiter...
Nochmal über die Wikipedia-Seite fräsen...

EEeeeeek. Vollbremsung...
Er ist WAS?! Präsident der Deutschen Atlantischen Gesellschaft e.V.?
P-r-ä-s-i-d-e-n-t?! War da nicht was? Achja, richtig... Da war was...
Achsoooooo....Deshalb Bomben statt Brötchen. 


Und gute Beziehungen in die USA schaden nie, hab ich mitbekommen. 
Die LIEBEN moderne Gentechnologien, oder wie war das?




Welche Qualifikation 
muss man eigentlich mitbringen, 
um Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft zu werden?

Irgendwas mit Ernährung gearbeitet haben?! Nein?
Ah, ich weiss, ich weiss.... Erfahrungen als Landwirt! 
Öps, nö, er ist Jurist.  Das scheint es nicht zu sein...

STIRNKLATSCH
Achso. Klaaar, der Wohnort

Es reicht, wenn man ein Mittelfranke ist!
Weil die CSU bei der Vergabe wichtiger Positionen... Regionalproporz... 


Das habe ich hier ausgegraben... Danke Horst. Dankeschön!



Ju no watt? Diss is wai wi'r Fakt. Diss is it!


Ich habe eine Aufgabe für Euch Blogleser. 
Macht mir doch mal einen Gefallen... 
Sucht doch mal im Internet nach den Nebeneinkünften von Dr. Schmidt, das muss von ihm in seiner Eigenschaft als Mitglied des Bundestages ja offiziell angegeben werden. 
Der erste der mir die Daten schicken kann mit einer zuverlässigen Quellenangabe bekommt von mir eine Überraschung zugeschickt. Gute Jagd!


ALSO, MIR REICHT'S...


Werter Herr Dr. Schmidt, 
Sie sind die oberste Instanz in Deutschland in Sachen Lebensmittelsicherheit.

Es ist mir egal, ob Sie Quengelkassen verbieten oder nicht, ich mag nur nicht, wenn jemand in der Zeitung auf verständnisvoll macht, wenn es um ein Image-Interview geht und man dann zwei Wochen später - warum auch immer - das Gegenteil entscheidet. 
Nicht schlimm - Davon stirbt niemand.

Es ist schwer zu ertragen, dass es üblich ist - und durch Ihre Untätigkeit auch weiter so bleibt, dass Ferkel, die nach der Geburt zu wenig wiegen und damit unwirtschaftlich sind mit dem blossen Schlagen auf den nackten Betonboden totgeprügelt werden und teilweise halbtot auf den Müll geworfen werden. Diese Praxis wäre mit einem einzelnen Machtwort und entsprechenden Strafen zu beseitigen. Statt dessen wird das Veterinäramt von oben zum Schweigen gebracht.

Es ist unverantwortlich, die vollkommen unnützen Energyshots nicht zu verbieten, da es mindestens in Frankreich einen toten Jugendlichen gibt, der nach dem Konsum dieser Shots verstorben ist. Und über 200 Fälle dort mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden. Selbst IHR BfR warnt davor, und sie machen - nichts.

Es ist unverantworlich, dass sie auch beim Thema Glyphosat die Hände in den Schoss legen, um den Herstellern weiter Zeit und Umsätze zu verschaffen, in dem Sie wieder auf die EU verweisen. Das scheint mir Ihre Lieblingstaktik zu sein. 
Aber ja! Verantworten Sie das mit Ihrem Gewissen, dass bei uns weiter Kinderspielplätze mit Gift besprüht werden, weil es zu mühevoll ist, das Unkraut mit Hitze oder von Hand zu entfernen.


Aber was überhaupt nicht akzeptabel ist: Dass Sie uns Verbrauchern genmanipuliertes Material unterjubeln, weil Sie eine Kennzeichnung für unnötig halten. 

Ich habe Ihren Auftritt bei der Schulernährung gesehen und Sie sagten dort selbst mehr oder weniger, dass sie wohl gerade erst dazu lernen, was das Thema Ernährung betrifft. Oder warum kamen Sie da gerade von einer Fortbildungsveranstaltung? 


Ich denke Sie können nichts dafür, dass Sie die falsche Personalie für diesen Job sind.

Aber ich helfe Ihnen, wo es wirklich wichtig ist. 

Denn ich habe Ihre Hausaufgaben gemacht..

In Amerika werden die Verbraucher komplett im Unklaren gelassen, was genetisch verändert ist und was nicht. Die gesamte Bevölkerung ist somit verdammt, als Versuchskaninchen zu agieren. 

Und wissen Sie was? Die Zahlen sind längst da.

Eine gesunkene Fruchtbarkeit von Männern und Frauen, die genau mit der Einführung der genetisch veränderten Organismen einher geht.


Eine stark ansteigende Anzahl an Allergien, die eine absolut logische Verknüpfung mit den GMO's und dem Einsatz der dazugehörigen Pestiziden einher geht. Vor allem bei Kindern - und wir beobachten das Gleiche mittlerweile auch schon in Deutschland.

Und eine komplette Ärztegemeinschaft in den USA, die dort schon seit 2011 fordern, dass die Anwendung von gentechnisch verändertem Material sofort gestoppt wird.


Ja, das ist Englisch - wenn das ein Problem ist, dann lassen Sie sich das gerne von Ihren Freunden bei der 
Deutschen Atlantischen Gesellschaft e.V. übersetzen.


Ich fordere als Verbraucher die Möglichkeit zu einer freien Entscheidung, ob ich diese Lebensmittel meiden will oder nicht. Der einzige Grund, warum das nicht passieren soll ist, weil allen klar ist, dass diese Lebensmittel in den Regalen liegen bleiben. Und genau DAS macht diese dann auch obsolet.

Ich würde gerne selbst entscheiden, ob und wann ich fruchtbar bin, ich möchte keine Kinder mit Allergien sehen und habe wenig Lust auf Krebs und alle anderen Dinge, die damit in Verbindung gebracht werden.


Sie haben nicht das Recht, mir diese Kennzeichnung zu verweigern, ganz gleich ob das an Unkenntnis, Unfähigkeit oder an irgendwelchen anderen Gründen liegt, die ich mir gar nicht erst ausmalen möchte.


Werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und machen Sie Ihren Job - für die Menschen, die Sie offiziell bezahlen! 








Ich bin dann mal Kopfschütteln.


Bis später.


Update, brandaktuell, danke an JW aus der Facebook-Gruppe:
Rückwärtsrolle von Christian Schmidt in Sachen Kükenschreddern



Update 03.03.2016 - Luftnummer Kampagne, moniert der Spiegel
So will Christian Schmidt Kinder ernähren - mit bunten Plakaten die Millionen kosten

Ein letztes Wort in Sachen Milch - Warum Milchprodukte nicht gut für uns sind

Nico DaVinci 21.05.2015 - 05:05 Lesedauer ca 18 Minuten

KK-Wissen
Warum Milchprodukte nicht gut für uns sind

Milch, die Dritte - und letzte...



Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, dass es manchen schwer fällt zu verstehen, warum wir beim Kilokegeln Milchprodukte ausschliessen. 

Es gibt ein paar gute Gründe, warum ein Hang dazu da ist, diese Gewohnheit nur schwer aufgeben zu wollen:

Auf der einen Seite schmeckt es vielen, dann hat Milch tatsächlich ein Suchtpotential.
Dann sind viele Milchprodukte sehr geeignet, unseren Zuckergnom zu füttern da sie nur so strotzen von Zuckerzusätzen (rechnet das mal über einen Marken-"Frucht"joghurt aus, dann wisst Ihr, wovon ich rede)  


Und schliesslich sind wir über Jahrzehnte mit der Marketing-Illusion befeuert worden, Milch sei gesund. Das geht sogar soweit, dass es als Verkaufsargument für Süssigkeiten für Kinder herhalten soll. 




Darum keine Milchprodukte, Teil 3 von 3



Nun kommt einer wie ich daher und sagt Euch bei KK ist Milch nicht erlaubt. 
Und das, obwohl wir den Anspruch haben, eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu bieten, die dann auch noch beim Abnehmen hilft. 
Wie soll das denn bitteschön zusammen gehen?!


Es gibt schon zwei längere Artikel zu Milch und Käse in diesem Blog, wer die wider Erwarten noch nicht kennen sollte, ich verlinke sie nachher noch unten.


Trotzdem kommen von  Zeit zu Zeit Posts in unserer Facebook-Gruppe von Menschen, die es NOCH genauer wissen wollen. 
Weil sie es absolut nicht glauben können und weil der Suchtwolf einfach stärker ist. 
So geschehen gestern, als ein Mitglied einen nicht ganz glücklichen Artikel verlinkt hat, der wohl mehr auf die moralischen Aspekte, nicht aber auf die gesundheitlichen Aspekte der Milch eingeht. 

Darauf ist dann sofort jemand angesprungen, es ging ein bisschen hin und her und wie meistens bei so etwas am Ende war dann tendenziell eher ein trotziges 
"Ich trink die trotzdem" herauszulesen. Zumindest nach meiner subjektiven Empfindung.
So weit so gut, für mich war das Thema durch, ich versuche zu informieren und nicht zu missionieren.



Dann allerdings kam eine Dame daher, die sich selbst als Ernährungscoach versteht, das kommerziell betreibt und wohl mehr oder weniger offensichtlich ein bisschen Werbung für ihren Service bei uns machen wollte. 







Ich denke das, weil sie nicht einfach ein paar Sätze dazu schrieb, sondern mit einem massiven, grossen Foto auf ihren Meinungsbeitrag verwiesen hat, den sie auf ihrer eigenen Facebookseite hinterlegt hat. 

Sie stellt dort in der Bildbeschreibung die Frage "Ist Milch gut oder ist Milch schlecht?"

Zwischendrin würzt sie ihre Aussagen mit dem Satz:
"Hier kommt ein Auszug von aktuell wissenschaftlichen Fakts", 


um dann am Ende mit folgendem Fazit zusammenzufassen:

- Die positiven Effekte der Milch und auch der Milchprodukte überwiegen!!!
- Aufgrund dessen empfiehlt [J...] die vollfett Milch- und Milchprodukte! Diese sind aber kein Zwang! Der Klient ist die letzte Instanz und seine Vorlieben zählen!
- Kein generelles Abraten von Milch- und Milchprodukten!!!


(Meine Omma hat immer gesagt, schau gut hin, wenn jemand drei Ausrufezeichen benutzt, das ist kein Zeichen, das es stimmt, oft im Gegenteil...)


Ich hatte sie dann darauf hingewiesen, dass ich solche Beiträge bei uns nicht gerade als hilfreich empfinde, wenn jemand den ich nicht kenne schreibt, er würde mit wissenschaftlichen Fakts arbeiten und dann als einzige Quelle die für das Foto nennen. 

Ich mag das vor allem dann nicht besonders, wenn ich selbst Tage und Wochen verbracht habe, wissenschaftliche Fakts zu sichten, die das genaue Gegenteil herausgestellt haben.


Daraufhin wurde es spannend, denn die Dame warf ein paar Verweise zu Studien in den Raum gefolgt mit einem Zwinkersmilie und dem Satz "So weit, so gut."



Es ist nicht nur der Umstand, dass sie sich mit dem Titel Dipl.oec.troph schmückt, sondern tatsächlich, weil ich meine Verantwortung in meiner Arbeit sehr ernst nehme.

Ich habe deshalb jede einzelne der Studien - Zeile für Zeile - im Internet herausgesucht, die sie zu dem seltsamen Schluss bringt, die positiven Effekte der Milchprodukte würden überwiegen.

Was ich Euch jetzt hier zusammenstelle macht diesen Beitrag zur Referenz, warum wir unsere begründete Entscheidung beibehalten werden, Milchprodukte weiter auf dem Index zu erhalten. 

Und das so transparent, dass jeder jeden einzelnen Link nachvollziehen kann. Einfach auf den Studientitel klicken. 

Ausserdem unterstütze ich gleichzeitig jene, die von solchen Studienzitaten zwar beeindruckt sind, aber sich schwer tun, die Studien zu lesen, weil zu viele Fachbegriffe enthalten sind oder sie Schwierigkeiten mit dem Englisch haben. 

Wer danach dann immer noch Probleme hat, unsere Entscheidung nachzuvollziehen, warum wir Milch auf den Pausentag verbannt haben, dem ist kaum zu helfen.


Hinzu kommt noch etwas Wertvolles für die Internet-Selbst-Recherchierer, ich gebe Euch einen kleinen Einblick, worauf ich noch so achte, wenn ich die Glaubwürdigkeit von Studien auswerte. Vielleicht hilft Euch das ein bisschen bei Eurer eigenen Jagd nach Informationen oder gerne auch bei der Einschätzung, wie ich bei der Arbeit so vorgehe.




Ok, J... Challenge accepted - Here we go! 

Am Ende habe ich noch ein paar persönliche Worte für Dich.

Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Meta-Analyse, da werden verschiedene andere Studienergebnisse zu einer grossen einzelnen zusammengefasst.

Die Fragestellung der Studie lautet: Erhöht Milch das Herzinfarktrisiko?
Die Feststellung der Studie in freier Übersetzung: 
Wir können mit dieser Metaanalyse feststellen, dass wir die Frage nicht beantworten können. Die verwendeten Studien sind zu unterschiedlich in Aufbau, Design und Qualität.
Ausserdem stellen wir fest, dass eine weitere Forschung nötig erscheint, die Daten mit grossen Teilnehmerzahlen benötigt, aber auf einem solideren Regelwerk eindeutige Ergebnisse liefern kann.

Mein Fazit: Diese Studie hat keinerlei Aussagekraft in Bezug die Frage, ob Milch gesund oder ungesund ist



Hierbei handelt es sich um eine Studie mit 90.303 älteren Frauen in Schweden, geboren zwischen 1914 und 1948 im Zeitraum von 1987 bis 1997, da waren noch 38.984 Probanden am Leben, die eine Rückantwort sandten

Die Feststellung der Studie in sinngemässer Übersetzung:
Bei Probanden, die Käse dem Butterbrot vorzogen, wurde weniger Brustkrebs diagnostiziert

Ausserdem sei festzustellen, dass highfat im Vergleich zu lowfat besser sei bei der Anzahl der auftretenden Herzinfarkte.

Meine Kritik: 

Die Übertragbarkeit auf die deutsche Bevölkerung in 2015 ist mehr als fragwürdig, da sich ja allein bei der Fütterung der Tiere seit 1987 einiges zum Negativen verändert hat. Hier meine ich sowohl Pestizid-Rückstände als auch die Tatsache, dass Kühe die Industriemilch liefern heute so gut wie gar nicht mehr mit Gras gefüttert werden, sondern mit artfremden Kraft-Futtern. Der Einsatz von Melkautomaten mag damals ähnlich gewesen sein, ich zweifle aber, dass damals in Schweden so intensiv Jod dabei verwendet wurde. Auch ist der Einsatz von Antibiotika gemäss meinen Aufzeichnungen weltweit wesentlich geringer gewesen, als das heute der Fall ist - Die Rückstände davon sind heute jedoch messbar. 
Schliesslich ist das allgemeine schwedische Lebens-/ und Ernährungsumfeld sowie die allgemeine Umweltbelastung mit der deutschen Bevölkerung kaum zu vergleichen. 
Die erhöhte Herzinfarktgefahr bei lowfat sehe ich unter anderem vor allem bei den Zuckerzusätzen zu suchen, die statt des Fettes als Geschmacksträger eingesetzt werden.
Meine Bedenken zu regionalen und traditionellen Gewohnheiten habe ich ja hier bereits schon einmal illustriert.

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die allgemeine Fragestellung, ob Milchprodukte generell gesund oder ungesund ist. Hier wird lediglich festgestellt, dass Käse dem Butterbrot vorzuziehen sei, wobei bei letzterem das Brot und nicht die Butter das Problem ist. 





Frage: Erhöht der Gehalt an gesättigten Fettsäuren in der Milch das Herzinfarktrisiko?

Feststellung: Es gibt keinen überzeugenden Beweis, dass eine moderate Aufnahme aus gesättigten Fettsäuren der Milch das Herzinfarktrisiko erhöht.

Meine Kritik: Das erste Achtungszeichen sollte sein, dass diese Studie auf einer Seite gefunden wird, die www milchindustrie de heisst. 
Was ich rundweg überall wo ich darauf stosse kritisiere ist diese typische Aussage bei Studien, die von der Industrie als Beleg für Dinge gelten soll, die ihnen in die Karten spielt: 
Allzuoft wird hier suggeriert, dass ein nicht Vorhandensein eines Beweises automatisch bedeutet, dass das Gegenteil der Fall sei. 
Die Ergebnisse der Studie sind allein darauf ausgelegt festzustellen, ob ein spezifischer Bestandteil der Milch (hier gesättigte Fettsäuren) ein Risiko eines einzelnen Krankheitsbildes verstärkt oder nicht. 

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie haben keine Aussagekraft die generelle Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte als solche gesund oder ungesund sind.


Diese Studie ist bedauerlicherweise nicht frei erhältlich. 
Über die Autorin ist lediglich zu finden, dass sie Lebensmittelchemikerin und Spezialistin für Functional Food ist.

Mein Fazit: Mangels Verfügbarkeit keine Antwort auf die Frage, ob Milchprodukte gesund oder ungesund sind. 


Metaanalyse, 2101 Teilnehmer

Fragestellung: Welchen Effekt hat der Milchkonsum auf Körpergewicht und Körperfett?

Feststellung: Mit der Analyse kann die Vermutung nicht unterstützen, dass eine Erhöhung der Aufnahme von Milchprodukten eine Abnahme von Körpergewicht unterstützt.
Es könnte sein, dass bei einer reduzierten Aufnahme von Kalorien kurzfristig eine erfolgreiche Abnahme stattfindet.

Meine Anmerkung: Ein interessanter Gedanke, mit MEHR Milch das Gewicht zu reduzieren.
Eine Reduzierung der Kalorienaufnahme geht meistens mit einer kurzfristigen Abnahme einher, das Ergebnis ist daher auch wenig überraschend. 
Weiterhin stellt die Studie infrage, dass eine Abnahme mit Milchprodukten bei gleichbleibender Energieaufnahme möglich ist.
Das hat zwar keine Aussagekraft für die Gesundheit, wohl aber auf die Eignung von Milchprodukten im Rahmen der Anstrengungen, Übergewicht abzubauen.

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die Fragestellung, ob Milchprodukte gesund oder ungesund ist, zeigt aber, dass man sie eher meiden sollte, wenn man gesund Abnehmen möchte, ohne zu hungern und damit einen Jojo-Effekt zu riskieren.




Fragestellung: Müssen gesättigte Fettsäuren reduziert werden, um das Herzinfarktrisiko zu senken?

Feststellung: Wir müssen mehr forschen

Meine Kritik: Diese Studie wurde im Auftrag der American Society for Nutrition erstellt, die zum überwiegenden Teil ein Editorial Board haben, das massive Interessenskonflikte hat. So gibt es eine Vielzahl an Verbindungen zu den grossen Firmen, wie Coca-Cola, PepsiCo, The Sugar Association, The National Restaurant Association, ConAgra, McDonald’s, Kellogg, Mars, und vielen anderen.
Es ist wenig verwunderlich, dass diese Firmen gerne gesehen hätten, dass Fett das Problem wäre statt Zucker. 
Ein Auszug aus der Interessenskonflikterklärung zu der Studie liest sich spannend:
AA is a member of the Communications and Scientific Advisory Board of The Global Dairy Platform, Chicago, IL; Californian Almond Board, USA; and Jennie Craig, Carlsbad, CA; his department receives funding and food provision for our experimental supermarket from more than 100 food producers. 4 of 5 ASTRUP ET AL FH has received research support from Merck and the California Walnut Commission. FJK is a member of the Scientific Advisory Panel of the International Dairy Platform; he receives research funding from the Dutch Dairy Association and several food companies. RMK has received grants and funding support from the National Institutes of Health; the US Food and Drug Administration; Dairy Management Inc; the National Cattleman’s Beef Association; Robert and Veronica Atkins Foundation; Merck & Co, Inc; ActivX Biosciences Inc; and Corcept Therapeutics; he is a member of Advisory Boards for Merck & Co, Inc; Metabolex Inc; Bay City Capital; IMealwell; and Guardsmark and a consultant for Corcept Therapeutics; Celera Corporation; and Bunge. PL has received research grants from the French Dairy Council. TS is a scientific governor and trustee of the British Nutrition Foundation. Honorary Nutrition Director of the Charity HEART UK, a member of the Scientific Advisory Panel of the International Dairy Platform, member of the Programme Advisory Committee of the Malaysian Palm Oil Board (Malaysian government), formerly chair of the Global Nutrition Advisory Panel of Cadbury; he receives research funding mainly from the UK Food Standards Agency, but his Division is also in receipt of funding or materials in kind from several food and pharmaceutical companies, notably Tate & Lyle, which donated £4.5 million

Tate&Lyle ist der zweitgrösste Zuckerhersteller der Welt. 
Alle anderen markierten machen ihr Geld mit Milch.

Nicht nur, dass die Fragestellung der Studie selbst irrelevant ist, bei diesen Interessenkonflikten wäre das auch der Inhalt.

Mein Fazit:  Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die Fragestellung, ob Milchprodukte gesund oder ungesund ist.




Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob das Fett in der Milch einen Einfluss auf die Glukosetoleranz und auf die Insulinsensitivität allgemein und insbesondere der Leber, aber nicht auf die ß-Zellen hat.

Bedauerlicherweise ist dieser Bericht nicht frei erhältlich.
Über den Autor ist nichts im Web zu finden.

Meine Kritik: Die ständige Frage nach dem Fett in der Milch ist für die gesundheitlichen Auswirkungen nicht vollumfänglich aussagekräftig, da es genügend Anzeichen gibt, dass die negativen gesundheitlichen Auswirkungen mit anderen Komponenten der Milch als dem Fett zu tun hat.

Mein Fazit: Eine Bewertung, ob diese Studie eine Relevanz auf die Beantwortung auf die Frage, ob Milch gesund oder ungesund ist kann mangels Verfügbarkeit nicht erfolgen




Metaanalyse

Fragestellung:
Gibt es eine Verknüpfung zwischen dem Konsum von Milchprodukten und dem Auftreten von Herzinfarkten und Diabetes?

Feststellung:
Es gibt keine hinreichenden Daten und wir müssen mehr forschen

Mein Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie sind irrelevant für die Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte gesund oder ungesund sind.





Studienteilnehmer: 659, Dauer 5 Jahre
Thema: Der Marker CH3(CH2)13COOH steht in umgekehrter Verbindung zum Auftreten von Diabetes Typ 2 und die damit verbundenen Krankheiten

Bedauerlicherweise ist dieser Bericht nicht frei erhältlich, es gibt aber eine kurze Zusammenfassung, mit der die ILSI Nordamerika darauf eingeht, dass die Studie nachgewiesen haben soll, dass man über diesen Marker feststellen können soll, wie hoch der Milchkonsum eines Probanden sei. Gleichzeitig will man festgestellt haben, dass es bei den Probanden ein verringertes Auftreten von Diabetes gegeben habe.

Meine Kritik: I.D. Santaren taucht in einigen Publikationen der ILSI auf, für die er anscheinend Geld von denen bekommt. Diese Organisation ist eine Interessensgemeinschaft der grössten Lebensmittelkonzerne der Welt. 
Tatsächlich fand ich ihn auch im Zusammenhang in einer anderen Studie, die er mit J.L. Sievenpieper zusammen erledigt haben will, der einer der besonders auffälligen Lobbyisten von Coca Cola und Co ist. Die Publikationen scheinen mir vor allem zum Zwecke zu stehen, die Einhaltung der Interessen der ILSI-Mitglieder zu vertreten. 

Beispiele:
http://www.ilsi.org/NorthAmerica/Documents/SCIENCE%20BRIEFS/2014%20Briefs/Nutrition%20Briefs%20December%202014.pdf

http://www.ilsi.org/NorthAmerica/Documents/SCIENCE%20BRIEFS/2014%20Briefs/Nutrition%20Briefs%20September%202014.pdf

Die genannte Studie hat eine Gegenstudie verursacht, die die Ergebnisse von Santaren in Frage stellt. Leider ist diese auch nicht frei erhältlich, man findet sie jedoch hier: http://ajcn.nutrition.org/content/101/5/1102.short


Mein Fazit: Abgesehen davon, dass die Studie im Zusammenhang mit der ILSI starke Interessenskonflikte beim Verfasser erwarten lässt, und auch die Nähe zu Sievenpiper für eine Glaubwürdigkeit alles andere als von Vorteil ist – gibt es ja mindestens eine Studie, die die Ergebnisse an sich infrage stellt. Somit ist diese Studie für mich bei der Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte gesund oder ungesund sind - irrelevant.




Dauer 16 Jahre, 1529 Erwachsene Australier zwischen 25 und 78 Lebensjahren

Datenerfassung in den Jahren 1992, 1994 und 1996 in Eigenverantwortung der Probanden

Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang des Konsums von Milchprodukten mit Mustern bei der Sterblichkeit von australischen Erwachsenen?

Feststellung: Es gab keine sichtbare Verbindung zwischen Einnahmen der Milch und der Sterblichkeit festzustellen. Mögliche Besserstellung von Vollfett-Milchprodukten bei den Herzinfarkten müssen noch überprüft und bestätigt werden.

Meine Kritik: Die Aussage dieser Studie kann umschrieben werden mit den Worten
"Wir wissen, dass wir nichts wissen". 
Die allgemeine Übertragbarkeit der australischen Bevölkerung auf die deutsche stelle ich in Zweifel, da dort nicht nur vollkommen andere Umweltbedingungen herrschen und doch spürbar andere Lebensgewohnheiten und die Beantwortung der Fragen zur Datenerfassung erfolgte eigenverantwortlich ohne jede Kontrolle. 
Auch hier sehe ich bei der Feststellung, dass Vollfett-Produkte ein besseres Ergebnis bei den Herzinfarkten erzielt haben als mögliche Ursache den Zuckerzusatz bei den gegenüberstehenden Lightprodukten, nicht bei der Tatsache, das Fett würde Herzinfarkte vermeiden. Ich schliesse mich aber der Forderung des Autors an, dass dieses Thema nochmals spezifischer erforscht werden sollte.

Mein Fazit:  
Selbst wenn man die oben genannte Kritik ausser acht lässt, bleibt das Ergebnis dieser Studie ja schon nach den eigenen Aussagen des Autors vollkommen irrelevant für die Beantwortung der Frage, ob Milchprodukte gesund sind oder nicht. 



Bist Du noch da, J...?

Soweit so gut. ;) Wo war denn da jetzt auch nur ein einziger Hinweis, dass "die positiven Effekt überwiegen? Ich meine, irgendetwas, worauf Du Deine Empfehlung an Deine Kunden stützt? Sorry, aber für mich ist das bisher Fehlanzeige.



Kohorten-Studie: 61433 Frauen und 45339 Männer

Fragestellung:
Gibt es einen Zusammenhang mit einer erhöhten Sterblichkeit und einer erhöhten Anfälligkeit auf Knochenbrüche bei Männern wie Frauen?

Feststellung:  Eine erhöhte Sterblichkeit von Männern und Frauen, sowie eine erhöhte Anfälligkeit auf Knochenbrüche von Frauen wurden festgestellt.

Mein Fazit: Genau. Deshalb.



Fragestellung: Gibt es einen Einfluss auf den Stoffwechsel bei der Aufnahme von Milchproteinen in Abhängigkeit des bestehenden Stoffwechselstatus und der vorhandenen Fitness?

Feststellungen:

"Bei übergewichtigen Jugendlichen haben 35g Molkenprotein oder Casein (Milchprotein) signifikant für einen schneller ansteigenden Insulinspiegel gesorgt. Es gibt erhebliche Beweise das eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen bei übergewichtigen Personen eine dauerhafte Überstimulation der Insulinausschüttung erzeugen, was auf lange Sicht ein vorzeitiges Absterben der ß-Zellen begünstigt." (Meine Anmerkung: Das letzte bedeutet u.U. höhere Insulinresistenz bzw Diabetes 2 im Anmarsch)

"Die European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition bestätigt ein erhöhtes Risiko auf Prostata-Krebs. […] Eine Erhöhung um 35 Gramm/Tag erhöhte das Risiko um 32%. Auch konnte eine erhöhte Sterblichkeit durch Prostata-Krebs mit einer erhöhten Aufnahme von Vollmilch festgestellt werden.[…]  Das Hinzufügen von Industriemilch zu Zellkulturen mit Prostata-Krebs sorgte für eine Vermehrung von 30% der Krebszellen"

"Es gibt keinen Beleg dafür, dass Milchproteine den Gesundheitszustand des Stoffwechsels verbessern. Im Gegensatz kann eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen eine weitere Verschlechterung des Stoffwechsels von Übergewichtigen, Insulinresistenten und Menschen die zu Bewegungsmangel neigen herbeiführen. […] Es gibt einen Zusammenhang bei einer höheren Aufnahme von Milch und einem höheren BMI, dem früheren Einsetzen der Periode und einem erhöhten Risiko auf Diabetes Typ 2. Deshalb empfehlen wir eine vorsichtigere und eingeschränktere Verwendung von Milchproteinen, insbesondere bei vorhandenem Übergewicht, Insulinresistenz und bei Menschen mit Bewegungsmangel." 

Mein Fazit:  Genau!




Weisst Du, J... 
Ich will Dich gar nicht persönlich angreifen, es ist Deine Sache, welche Schlüsse Du ziehst und welche Empfehlungen Du an Deine Klienten weitergibst.

Aber ich finde, Du hast da - genau wie ich - eine sehr grosse Verantwortung.
Hier geht es um Menschen, mit denen Du da zu tun hast. 

Ich weiss nicht, was Du mir mit dem blossen Reinkopieren der Studien sagen wolltest, aber was ich da NICHT gesehen habe ist eine einzige Rechtfertigung für Dein Fazit, die positiven Effekte würden überwiegen. 

Weder erhöhte Sterblichkeit, mehr Knochenbrüche, weder Diabetes, noch Insulinresistenz noch Prostata-Krebs noch die hohe Wahrscheinlichkeit einer Zunahme durch die Milchproteine scheinen mir dazu geeignet.

Ich sage Dir mal, was meine Erfahrung der letzten Jahre ist:
Wenn Du ein paar Studienzitate in eine Runde wirfst von denen Du mehr oder weniger direkt behauptest, sie würden Deine Meinung stützen, dass Milch gesund sei, dann bedeutet das, dass ein grosser Teil der Leute weder die Zeit oder die Lust haben, Deine Aussagen zu verifizieren. Einige tun sich auch wirklich schwer, was da steht überhaupt zu verstehen. Aber sie sind beeindruckt. Von Deinem Titel, von dem, was Du als Beruf angibst und von der Tatsache, dass es eben Studien sind, denn das klingt einfach für viele wichtig und richtig. 

Ich will Dir selbst das gar nicht unterstellen, aber ich habe echt ein Problem damit, dass einige Menschen sich offensichtlich genau diesen Umstand zu nutze machen, und darauf vertrauen, dass das niemand nachschaut, sondern einfach glaubt.


Wir sind eine Abnehmgruppe, in der überwiegend Menschen sind, die Anstrengungen unternehmen wollen, von moderatem bis teilweise massivem Übergewicht herunter zu kommen. Warum dann eine Empfehlung pro Milch in unserer Gruppe ein Nogo sind, zeigt sich in der letzten Studie oben. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.



Puh, jetzt reicht's aber... fast!

So, jetzt habe ich Dir und allen anderen Lesern zum Abschluss dieses monsterlangen Beitrages noch einen kleinen Bonus, der sich hervorragend als Schlusswort eignet:

Es gibt eine Organisation von Ärzten, die nennt sich 
Physicians Commitee for Responsible Medicine, 
das heisst übersetzt "Ärztekommitee für verantwortungsvolle Medizin." 

Die arbeiten unabhängig, mit einem ziemlich starken Ehrenkodex, und haben den Anspruch, frei von Interessenkonflikten noch echte Wissenschaft zu betreiben. 

Und sie haben mit mir eines gemeinsam: Sie haben die Schnauze voll von korrupten Wissenschaftlern, die der Industrie nach der Pfeife schreiben, die sich verkaufen und Forschungsergebnisse so schreiben, wie es der Geldgeber wünscht.


Deren Fazit zu Milch ist: 


Milch und Milchprodukte sind für eine ausgewogene Ernährung nicht notwendig, 
sie können vielmehr gesundheitsschädlich sein.








Weiterführende Links:

Die versprochenen beiden Links:
Warum kein Käse bei KK?

Umdenken in Sachen Sicherheit - ein begründeter Vorschlag

Nico DaVinci 20.05.2015 - 15:05 Lesedauer ca 11 Minuten

KKWISS-Auflösung
Hintergrundwissen: Die Arbeit der FDA

Warum wir unsere Lebensmittelsicherheit am besten noch heute
abkoppeln und komplett unabhängig gestalten sollten


Heute geht es um die Lebensmittelsicherheit in den USA, die auf uns einen grösseren Einfluss hat, als das auf den ersten Blick scheinen mag. 
Ich beschreibe den Zustand, und was wir daraus für uns lernen sollten und müssen. 

Gleich vorweg: Ich mache das nicht als dumpfsinniges Behörden-Bashing, sondern ich habe versucht, die Situation zu analysieren, in der einige Zahlen und Fakten nicht mit dem zusammengepasst haben, was ich eigentlich von einer Supermacht erwartet hätte.





Was ist die FDA?
Die FDA (Food and Drug Administration) ist die amerikanische Behörde für Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelsicherheit. 
Sie wacht über das Wohl und Wehe von rund 320 Millionen US-Bürgern.

Was macht die FDA?
Das Aufgabengebiet ist sehr umfangreich, so kontrolliert sie Wirksamkeit und Sicherheit von Arrzneimitteln für Mensch und Tier, und achtet darauf, das die Lebensmittel für die US-Bürger sicher sind. Nebenbei kümmert sich sich noch um die öffentliche Gesundheit im Allgemeinen und sorgt mit der Zulassung von Medikamenten, dass diese schnell an den Patienten gebracht werden kann, wo immer das nötig ist. 
Zusätzlich besuchen die Kontrolleure die Herstellungsanlagen der Pharmahersteller und schaut auch bei den Lebensmittelherstellern sporadisch nach dem Rechten.

Wie arbeitet die FDA?
Das ist alles sehr umfangreich, weshalb die Behörde in 2012 ca 13.500 Angestellte in Lohn und Brot hatte. 

In unserem KKWISS hatte ich nun die Frage gestellt, wie viele Lebensmittelkontrolleure im Dienste der FDA für die 320.0000.000 Menschen unterwegs sind. 

Die Antwort lautet: 2.000
(vgl. Deutschland - derzeit 2.300 bei 80 Mio Einwohnern)

Wem das jetzt wenig vorkommt, der liegt da gar nicht mal so falsch, denn das ist bei einem Staatengebilde dieser Grössenordnung deutlich zu wenig.

Und so sollte man sich auch nicht wundern, dass für Nordamerika jährlich eine Zahl von 48.000.000 an Krankheitensfällen gemeldet werden, die mit Problemen durch Lebensmittel in Verbindung stehen. 48 Millionen. 


Das heisst - statistisch gesehen - leiden 60% der Bürger einmal im Jahr an einer Krankheit, deren Ursache mit besserer Lebensmittelsicherheit zu vermeiden wäre. Uff...

Nun kommt die nächste Zahl: 3.000 dieser Erkrankungen verlaufen tödlich. 
3.000 Menschen s-t-e-r-b-e-n an unsicherem Essen. 

Nicht mitgezählt sind hier logischerweise die hundertausende, die aufgrund Folgeschäden durch die wenig gesunde typisch amerikanische Ernährungsweise wie Fastfood und Co, die zwischenzeitlich eine Übergewichtsquote von 70% geschaffen hat. 

Diese Gesundheits-Schäden werden auch dort noch nicht logisch verknüpft, was ich nach wie vor hier wie dort für einen massiven Fehler halte. 



Wie kann das sein? Woher kommt das?
Nun habe ich mich - wie Ihr vielleicht auch - gewundert, wie das möglich ist.
Warum bestehen in einem Land, das einen derart hohen technischen Standard hat, solche Schwierigkeiten bei der Lebensmittelsicherheit? 


Und warum man dort nicht etwas dagegen unternimmt. Denn das tut man nicht.


3000 Tote. Ohne zu politisch werden zu wollen, aber... 
wären das 3000 Terror-Tote, dann wäre der nächste Einmarsch irgendwo garantiert fällig. 

Können die nicht besser? Ist es ihnen - egal?


Schwierigkeiten, mit denen die FDA zu kämpfen hat


GELDMANGEL
Im Jahr 2014 sollten die 2.000 Kontrolleure 4.800 Einrichtungen kontrollieren. 
Eigentlich ist das schon eine verhältnismässig kleine Zahl für so ein grosses Land.

Tatsächlich aber besuchten sie sogar nur ein Drittel dieses selbstgesetzen Zieles.

Auf die Frage, wo das Problem liegt werden seitens der Verantwortlichen vor allem finanzielle Gründe genannt. Es mangle schlicht und ergreifend an der finanziellen Ausstattung.

Nach eigenen Angaben hätte die FDA für den Zeitraum seit 2011 bis heute ein Budget von 580 Millionen US-Dollar benötigt, um eine reibungslose Arbeit zu garantieren. 
Tatsächlich bekamen sie im genannten Zeitraum vom Kongress nicht einmal die Hälfte davon zugeteilt. 


FALSCHE PRIORITÄTEN
Es scheint also eine Frage der Priorität zu sein. 

Denn im gleichen Zeitraum war der Verteidigungsetat der USA bei rund 3.259 Milliarden (also 3,25 Billionen),  die 5 Billionen für die aktuellen Kriegskosten im Irak noch unberücksichtigt. Afghanistan ebenso.
Aber das kann man auch so schon mal ins Verhältnis setzen: 1 : 11.238.


Ich spare mir jetzt mal die Wertung "Die Fähigkeit, andere Menschen zu töten ist also 11.238 mal wichtiger, als Fähigkeit die eigenen Bürger vor Salmonellen und Co zu schützen."  - Ups. Doch nicht gespart. Sorry. Zurück zu sachlich.

Auch wenn ich mit Krieg oder mit solchen immensen Ausgaben dafür an sich tatsächlich nicht einverstanden bin - schreibe ich das hier nicht als Politikum.

Ich möchte vielmehr damit herausstellen, welche aktuellen Veränderungen in den USA in den letzten Jahren stattgefunden haben, die dieses Problem zumindest deutlich zu begünstigen scheinen. Und somit die Zuverlässigkeit der Arbeit der FDA merklich zu beeinflussen scheinen.


LOBBYISMUS
Es ist klar, dass man ein Sicherheitsproblem in einer Behörde hat, wenn man z.B. den ehemaligen Vizedirektor von Monsanto einstellt und ihn dann Themengebiete abarbeiten und entscheiden lässt, die Monsanto im Anschluss dann Milliardenumsätze garantieren. Das kann nicht gut gehen. Das ist nur einer der prominenteren Fälle, in der die Lobby dort in Form von schlechter Personalauswahl die Glaubwürdigkeit der Arbeit der FDA unterwandert hat. 

Was aber eine völlig andere Qualität der strategischen Einflussnahme der Industrie hat, und was einen sehr nachdenklich stimmen sollte ist, dass die Lobbyisten dort VERHINDERT haben, dass die FDA finanziell besser ausgestattet wird. 

Denn natürlich haben die Verantwortlichen der FDA um mehr Geld gebeten und auf den Missstand hingewiesen. Mehrfach. 
Aber jeder der fünf(!) Versuche, eine Budgetaufstockung zu erreichen wurde von den Lobbyisten erfolgreich verhindert. 

Ich hoffe fast meinen Blog lesen keine deutschen Lobbyisten, sonst gebe ich denen womöglich noch eine Idee an die Hand...

Diese Methode ist eine sehr subtile und gleichsam erfolgreiche Form der Einflussnahme: 
"Schiesse die Behörden finanziell handlungsunfähig, und sorge dafür, dass der Zustand so bleibt -  dann können wir unbehelligt Tun und Lassen, was wir wollen.
3000 Menschenleben!? Pffffffff..."



IRRSINN MIT BEISPIEL
Nur so sind denn auch derart seltsame Vorgänge zu verstehen, wie man mit dem Nachfolgeprodukt zum in Verruf geratenen Stoff Aspartam umgegangen ist.
Monsanto hat den alten Stoff nur leicht molekular verändert und neu patentiert unter dem Namen Neotame. 
Da dieser sehr ähnlich aufgebaut ist, erwarte ich von ihm die gleichen negativen Eigenschaften, die ich an Aspartam schon kritisiere. 
Und was macht die FDA!? Die verpassen Neotame sogar das offizielle BIOSIEGEL!!! 

Neotam wird bei uns in den kommenden Jahren eine immer grössere Rolle spielen und Aspartam nach und nach ablösen. In China bauen sie aktuell ganze Fabriken dafür.

Und bei uns scheint es nach dem aktuellen Stand der Dinge sogar nicht einmal in der Zutatenliste genannt werden zu müssen, weil es als Hilfsstoff deklariert wird. 
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte ist das mindestens beim Einsatz in Medikamenten jetzt schon so festgehalten.

Falls man den Stoff meiden will, wird der einzige Anhaltspunkt wohl sein, dass beim Produkt irgendwo auf der Packung mit Sternchen ausgewiesen muss, dass es eine "Phenylalaninquelle enthält". Friss oder stirb! Und das am Besten unbemerkt.
Als neuer Mogelaufdruck ist dann wohl :"Ohne Süssstoff. *) Lt Gesetz" zu erwarten, wenn überhaupt.




Was müssen wir daraus lernen, 
was davon trifft uns, was trifft auf uns zu?


EFSA - Der europäische Counterpart
Ich will hier nicht um den heissen Brei herum schreiben. 
Die Anzahl der Lobbyisten, die bei der EFSA ein- und ausgehen geben mir ebensowenig Vertrauen in deren Arbeit wie die Tatsache, dass die eingeladenen Experten reihenweise genau von den Firmen Gelder erhalten, für die sie letzten Endes die gewogenen Entscheidungen treffen. 

Ist das Korruption? Entscheidet selbst. 
Sicher ist das System jedenfalls nicht. 
Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Geklüngele der Verbraucher die Nachsicht hat ist einfach zu hoch. Ob das zeitnah änderbar wäre - ich weiss es nicht. Nötig wäre es jedenfalls.

Was aber jetzt GAR NICHT MEHR geht, ist, die ungesunde Praxis, dass die EFSA weiter blind die Entscheidungen der FDA übernimmt, ohne sie intensiv zu prüfen oder gleich eigene Untersuchungen anstrengt, in vollkommener Unabhängigkeit.

Auch wenn das mit der Übernahme der FDA-Entscheidungen vor ein paar Jahren oder Jahrzehnten noch eine gute Idee gewesen sein mag, um Kosten zu sparen, ist das bei den heutigen Gegebenheiten heute ein absolutes Unding.


Wir müssen hier unabhängige eigene Recherchen fordern, und bitte gerne ohne die Experten, die am Tropf der Industrie hängen, und vor allem aber eines: TRANSPARENZ. 
Die mit Steuergeldern erlangten Daten und Entscheidungen sollten im Zeitalter des Internet offen für jedermann zur Verfügung stehen. Das wäre vernünftige nachvollziehbare Sicherheit. Alles andere ist Unsinn.


DEUTSCHLAND
Ich habe oben erwähnt, für uns in Deutschland stehen jeden Tag rund 2.300 Menschen auf, die versuchen, uns zu schützen. Ich habe zwar auch hier Anhaltspunkte, dass diese nicht immer ganz unbeeinflusst ihrer Arbeit nachgehen, aber eines scheint wenigstens zu funktionieren: 


Entweder haben wir tatsächlich keine Toten zu beklagen wie die 3000 in den USA - oder wir erfahren es nicht. 

Auch wenn die Zusammensetzung und Beschaffenheit vieler Lebensmittel nicht gerade gesund sind - wenigstens scheinen sie sicher.

Holzauge...
Mit dem aktuellen Umgang der wohl fehlerhaften Bewertung des Stoffes Glyphosat und der noch immer stattfindenden Verteidigung der Entscheidung der "Experten" unseres BfR (WHO: wahrscheinlich krebserregend vs BfR: unbedenklich) halte ich aber zumindest auch bei uns Wachsamkeit für eine gute Idee. Man kann sich schon fragen, ob sich da nicht nach und nach ähnliche Zustände bei uns entwickeln. Ebenso fragwürdig ist, warum unser Bundesminister Christian Schmidt trotz Warnungen des BfR einfach nicht handelt. 
So geschehen in Sachen Verbot von Energy-Shots.

Trotzdem: Wir scheinen sicherer.


ABER:
TTIP kann diese Sicherheit definitiv innerhalb weniger Tage komplett auf den Kopf stellen, denn dann haben wir bei uns Lebensmittel, die von der FDA, nicht von der EFSA oder unseren Bundesbehörden geprüft sind. Bei unverändertem Risiko der Sicherheitslage dort.
Ein weiterer Grund, das TTIP-Abkommen in der aktuell bekannten Form abzulehnen.


FAZIT

Wir müssen verstehen, dass man althergebrachte Verfahren, die irgendwann ihre Berechtigung hatten von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand stellen muss.
Denn es geschehen Dinge, die Gegenheiten verändern. 


Die EFSA kann sich nicht mehr blind auf die Entscheidungen der FDA stützen, weder offiziell noch inoffiziell. 

Und wir sollten ebenfalls wegkommen von der Praxis, dass die Hersteller selbst unter dem Stempel "Geheimsache" der EFSA die Daten anliefern, ohne dass diese sie tatsächlich auch ernsthaft überprüft. Falls das mehr Geld kosten sollte, wäre es zumindest gut angelegt.



SCHLUSSWORT

Ich will diesen Aufsatz mit einer wahren Geschichte beenden, die zeigt, wie amerikanische Unternehmenkultur in diesen Tagen aussieht. 

Ein CEO, also der Oberboss einer grossen Firma, wurde im Rahmen einer Anhörung von einer Kongressabgeordneten darauf hingewiesen, dass das Verhalten seiner Firma auf Kosten der Bevölkerung in bestimmten Punkten als illegal einzustufen sei. 

Seine Antwort nach kurzem Überlegen: 
"Na, dann verpasst mir doch eine Geldbusse. Ich kann es mir leisten."




Bis später.







Weiterführende Links:
Wiki FDA
Wiki EFSA

Wiki Lebensmittelkontrolleur (Deutschland)
Englischer Artikel über die finanziellen Probleme der FDA



Besonders interessant: 
Englischer Artikel, in dem medizinische Studien extern nachbewertet wurden
nachdem die FDA ihre Arbeit längst beendet hatte. Also quasi eine Nachkontrolle zu deren Arbeit, bzw Qualitätskontrolle - von der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Die Ergebnisse sind....  bemerkenswert. 
In 78 Veröffentlichungen zu klinischen Studien wurden durch die Aufseher im Nachhinein teilweise massive Unstimmigkeiten nachgewiesen. Die FDA selbst hatte dies jedoch nur bei 3 der 78 entdeckt bzw vermerkt.

Hinweis: Das sind die Veröffentlichungen, nach denen dann Medikamente zugelassen werden. 
Und auf die die Firmen dann jahrzehntelang rückverweisen - alles sei hinreichend untersucht und von den Behörden bestätigt. Wir haben das andauernd, das auf solche Papiere verwiesen wird. Achtet da mal drauf...
Die Rohdaten sind zu diesem Zeitpunkt dann allerdings geheim und von niemandem mehr einsehbar. Betriebsgeheimnis. Nur um die Tragweite zu erklären, um die es hier geht, wenn es heisst: 75x mal daneben.... 


Was man als FDA in der Eile wohl mal eben übersehen kann?! 


Och - Kleinigkeiten... Hier zwei Auszüge: 

1) Aussage der Studie: Alle Patienten hätten Besserung verspürt. 
In Wahrheit wurde einem der Patienten 2 Wochen nach der Behandlung der Fuss amputiert. 

2) Ein anderer Fall: Die Forscher hatten Daten verfälscht - Ergebnis: 1 Patient tot.

Insider gehen hier nicht davon aus, dass es hier um Überforderung oder Unterfinanzierung ging..
Sondern Korruption. Rechtliche Folgen für die Verantwortlichen: Null.



Und hier noch einen netten, zum guten Schluss:
Videokommentar (englisch) zur Zulassung von Ketec, Sanofi
Bei der Überprüfung wurde noch während der Bewerbungsphase festgestellt, dass die klinische Studie, die der Pharmahersteller als Grundlage für die Zulassung angegeben hat.... gar niemals stattfand! Die Prüfer empfahlen darauf hin, dass die Zulassung des Antibiotikums aufgrund dieses Betrugsversuches zu verweigern sei. 

Und was macht der FDA-Kommisar? Richtig. Er lässt das Medikament zu.






Schatz, lass uns doch ein paar Kinder töten

Nico DaVinci 18.05.2015 - 19:05 Lesedauer ca 4 Minuten

NachgehaKKt
Schatz, lass uns doch ein paar Kinder töten
Wo die Doppelmoral den Scheinen unerträglich weicht



Vor ein paar Tagen habe ich Euch zwei Berichte hier im Blog vorgestellt [3],[4] die durch zwei aktuelle Zeitungsartikel ein Update erfahren haben, an dem ich Euch gerne schweren Herzens teilhaben lassen möchte. 

Schweren Herzens deshalb, weil sie so viel Unmenschlichkeit in sich tragen, dass ich mich frage, wie wir unseren Kindern eines Tages noch in die Augen blicken wollen, wenn nicht langsam so etwas wie eine Gegenbewegung entsteht. Und wir mittendrin, bitteschön.

Ich hatte Euch hier [3] einen Hinweis auf ein Problem mit einem Pflanzenschutzmittel gegeben, das momentan sehr gebräuchlich ist, und von dem die WHO aktuell festgestellt hat, dass es wahrscheinlich krebserregend ist. Ungefähr 6 bis 8 von 10 von uns haben es bereits im Körper, ob wir wollen, oder nicht. 

Nun haben sich die zuständigen Verbraucherschutz-Minister der Länder vom 6.-8. Mai zu einer Konferenz in Osnabrück getroffen, und sich beraten, wie man denn in Deutschland mit diesem Problem umgehen soll.


Das Fazit der Herren Minister war nun folgendes:
"Wir fordern, die Abgabe an Privatpersonen zu verbieten. [...] Außerdem solle es ein vorläufiges Verbot von Glyphosat in Gärten, Parks und auf Kinderspielplätzen geben."[1]





Öh. Echt jetzt?! Das darf noch auf Kinderspielplätzen?! Ah, ja...
Na Gott sei Dank handeln sie wenigstens da... Oder doch nicht?!

Nein leider, denn weiter:
"
Der Vertreter der Bundesregierung, der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Robert Kloos, bremste die Erwartungen, dass das Verbot schnell komme. "Für ein Verbot fehlt uns im Moment noch die Rechtsgrundlage." Derzeit laufe ein Bewertungsverfahren durch die Europäische Union, das abgewartet werden müsse." [1]


Ja doch! Lasst uns zaudern... Es geht ja nur um... Kinder!





Nebenbei bemerkt: Die Abgabe an Privatpersonen zu verbieten ist zwar ein erster begrüssenswerter Schritt in die richtige Richtung, aber wenn jetzt ein Hausmeister den Löwenzahn damit behandelt, dann ist das eine Sache. 
Aber doch eine ganz andere, wenn ein Landwirt im massiven Einsatz über den Feldern das Gift in Wasser, Lebens- und Futtermittel fliessen lässt? 
Die eingesetzten Mengen und der Effekt ist bei zweiterem um ein Vielfaches höher! Worüber sollten wir also viel eher diskutieren? 
Naja, zumindest an zweiter Stelle gleich nach dem Irrsinn auf Kinderspielplätzen - doch sicher genau über das?! 

Aber nein, lasst uns warten, was die EU dazu sagt. Hoffentlich macht sich einmal jemand ausser mir die Mühen und schaut nach, WER dort dann die Entscheidungen trifft. Und von wessen Geld die leben... 


Ist unsere Politik tatsächlich sogar auf Ministerebene derart handlungsunfähig geworden, dass sie erst "Fordern" und "Warten" müssen, um unsere Kinder auf Spielplätzen zu beschützen? Und uns Verbraucher vor den Rückständen eines Mittels im Essen schützen, das "vermutlich krebserregend" ist? Au weia!


So, das Ding geht aber noch weiter.
Es gibt Länder, die haben etwas mehr Schneid. 

Kolumbien zum Beispiel. 

Was die wenigsten wissen: 
Es ist seit Jahren gängige Praxis, mit Flugzeugen über die Koka-Plantagen zu fliegen, und Glyphosat darüber zu sprühen, um so die Ernte dort zu vernichten.
Die Idee dazu kam von den USA, und sie haben einiges unternommen, um dies bei der kolumbianischen Regierung durchzusetzen. Nebenbei: Ein Milliardengeschäft für Monsanto.

Die Regierung dort hat sich jetzt entschieden, dass diese Praxis nicht weiter fortgeführt werden kann. 

DENN:
"
Der Verdacht, dass «Roundup Ready» nicht unbedenklich ist, wie dies sein US-amerikanischer Hersteller Monsanto behauptet, äussern die Menschen in den Gebieten Kolumbiens mit illegalen Coca-Feldern schon lange. Von Hautausschlägen, Miss- und Fehlgeburten ist die Rede." [2]

Die gleichen Symptome wie in Argentinien auf den Soja- und Tabakfeldern, die gleichen Missbildungen wie bei Dänemarks Schweinebauern aus meinem Filmschnitt.

WAS BRAUCHEN WIR NOCH AN BELEGEN, DIESEN IRRSINN ZU STOPPEN. WAS?!




Und jetzt kommt der Teil, bei dem mir meine Seele blutet.

"
Gegen das Verbot des Herbizides gibt es in Kolumbien aber Widerstand: vom amerikanischen Botschafter bis hin zur Armee – die vor einer Kokain-Schwemme warnt."[2]


Ich übersetze das mal in meine Worte: 
Es ist ok, Menschen mit Gift zu besprühen, weil es sonst zu einer Kokain-Schwemme kommt, bei der wir zu blöde sind, andere Mittel zu finden, diese einzudämmen. 

Oder noch deutlicher: Eine arme Landbevölkerung, die den Bildungsgrad nicht hat, die weitreichenden Folgen ihres Anbaus geschweigedenn die gesundheitlichen Folgen des eingesetzten Mittels Glyphosat zu verstehen darf mit einem Gift besprüht werden, das dann nebenbei unschuldige Kinder im Mutterleib tötet oder ihnen Missbildungen für den Rest ihres Lebensweges mitgibt. ...

...

Leute, das kann nicht die Welt sein, in der wir leben wollen. 
Unmöglich kann das wahr bleiben.

Neulich warf mir jemand im Zuge meiner Kommentare zu Monsanto und der Vorgehensweise der FDA und der U.S.-Regierung vor, ich wäre platt in meinem Antiamerikanismus. 

Hier meine Antwort: Mein wachsender Antiamerikanismus ist alles andere als "platt".


Wir sehen uns am 4. Juni auf dem Stachus. Genug!


Bis später.

Weiterführende Links:
[1] Quelle Pressenachlese NDR Konferenz Osnabrück
[2] Quelle Kolumbien verbietet Glyphosat

[3] Link zum Beitrag, was Glyphosat anrichtet
[4] Link zum Beitrag, was Monsanto gerade anstrebt

Meine Wahrheit zur neuen Coca Cola Life

Nico DaVinci 16.05.2015 - 05:05 Lesedauer ca 9 Minuten

WachgeKKüsst
Harte Fakten zur neuen Coca Cola Life
Warum Dein erster Kuss vielleicht besser nichts damit zu tun hat...


Wer mit mir in den 80er Jahren jung war, der wird sich noch an die schönste Fernsehwerbung aller Zeiten erinnern. Verliebt, das erste Mal. In love, for the very first time. Wer in den Erinnerungen schwelgen will, das sind ein paar Ausschnitte aus dem Spot - und es war das erste Mal, an das ich erinnere, dass aus einem Hintergrundlied eine Musikkarriere begann. Robin Becks Lied war ein Hit.

Hach verdammt. Hattet Ihr auch das Glück, dass Eure erste Liebe mit so viel Reinheit und Unschuld begann, wie man sie in diesem Spot sieht? Packt der Euch auch? Die Chancen stehen gut, es sind schöne Bilder, und soweit ich zurück erinnere war das meines Wissens nach auch der erfolgreichste Coca Cola Spot überhaupt...

Heute, 35 Jahre später ist nicht mehr viel von dieser Unschuld geblieben. 
Coca Cola steckt in einer Krise, es muss dringend ein neues Produkt her. 

Und dieses wird neu beworben, und wie wichtig es zu sein scheint, dass dieses Produkt erfolgreich wird, das sieht man an dem Umstand, dass der neue Werbespot, an dem man momentan im TV kaum vorbei kommt eine unglaubliche Nähe zu dem damaligen Erfolg hat.


Coca Cola Life, jetzt mit weniger Zucker und der "natürlichen" Süsse der Stevia aus Stevia-Extrakt*. Diese Aussage hat jetzt ein paar Probleme, auf die ich gleich zu sprechen komme.

Hachz. Wie sehr wünschte ich mir manchmal diese wunderbare Unschuld des ersten Kusses zurück. Ganz so wie aus dem Film... Doch leider bin ich so viele Jahre später nicht mehr naiv genug, um diese Unschuld mit etwas zu verknüpfen, das gar nicht so unschuldig daher kommt, wie wir das glauben sollen...  

Aber der Reihe nach... 


WENIGER ZUCKER.
Stimmt. Aber immer noch 28 (1 Würfelzucker: 2,4gr) auf den Liter, das sind bedauerlicherweise über 18 Würfel mehr, als die WHO als TAGESBEDARF für einen Erwachsenen empfiehlt. Was für ein "Gewinn", diese Reduzierung.






NATÜRLICHE SÜSSE
Sowohl das grün der Flasche als die im Zusammenhang mit Stevia überstrapazierte Abbildung des grünen Blatts haben beide mit den Tatsachen überhaupt nichts zu tun.

Die Schweizer haben das längst erkannt, da ist es verboten, diese Süsse "natürlich" zu nennen. Die Anpreisungen mit natürlicher Süsse, natürlich gesüsst, natürlich gesüsst mit Stevia-Extrakt, mit natürlichen Zutaten gesüsst, gesüsst mit dem Naturprodukt Stevia, natürlicher Süssstoff, natürliches Süssungsmittel etc werden von den entscheidenden Organen als "täuschend" angesehen. (Seite 4,Informationsschreiben BLV) . Und Österreich sieht das genau so. (Ebenfalls Seite 4, Österreichisches Ministerium für Gesundheit)

Und in Deutschland? Wie sieht man es da?

Zitat: 3. Täuschung des Verbraucher Eine Bezeichnung von Steviolglykoside speziell auch Rebaudioside A als ein Bio-Produkt ist nicht nur eine Täuschung des Verbrauchers, sondern eine gezielte Irreführung. (Seite 3)

Und so ist es auch. Das Endprodukt hat bei dem Herstellungsprozess, den Stevia durchläuft, bis es dann als E960 überhaupt erst in der EU vertrieben werden darf erzeugt etwas, das am Ende mit dem grünen Blatt aber auch überhaupt gar nichts mehr zu tun hat.

NULL!  (Seite 1, Beschreibung des Herstellungsprozesses)

Schade. Jetzt darf das also nicht draufstehen. 
Na, dann macht man es halt anders. Man macht die Flasche grün, nennt sie life, und wirbt mit Bildern von Stevia-Plantagen in Kenia, und zeigt, wie schön das Leben der Kenianer heute ist, seit die das Stevia anbauen dürfen.
Sorry. Das ist BULLSHIT.


Und die Leute glauben das immer noch... Stevia und natürlich...

Reden wir mal über die Tatsachen, die überhaupt erst für eine Zulassung von Steviaglykosiden E960 bei uns geführt haben.

Zuerst gab es eine Freigabe der amerikanischen FDA, die den Extrakt als GRAS, (generally regarded as safe) als sicher eingestuft hat. Das braucht man jetzt aber nicht wirklich ernst nehmen, denn das sind die gleichen, die Glyphosat als sicher eingestuft haben nach einer "Langzeitstudie" von 90 Tagen, die der Anmelder denen zugeschickt hat. 
Blöd nur, dass das jetzt aktuell als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wird. 

Aber weiter.
Die EFSA hat den Stoff dann zugelassen, wohl basierend auf der FDA-Einschätzung plus einer Studie, die der Anmelder...  ... ... ... ....
Blöd nur, dass sie in einer späteren Revision dann doch vor einer Überdosierung warnen mussten. Grundlage ist ein ADI von 4mg/kg Körpergewicht, und der ADI ist deshalb zu kritisieren, weil er immer nur einen Stoff in einem Produkt anschaut, nie aber Wechselwirkungen in Betracht zieht. (EFSA-Papier, englisch)

Ich wage jetzt mal die Meinungsäusserung, dass wir eines Tages von den Langzeitwirkungen eingeholt werden, die mit einem regelmässigen Verzehr zu tun haben.


Eigentlich wollte ich mich aus diesem Cola Life - Ding total raushalten, bis ich über diese journalistische Meisterleistung gestolpert bin, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:




Tut mir leid, ich KANN nicht anders, als das zu kommentieren.
Denn das kann man so verblödend einfach nicht stehen lassen...


Die 5 dort genannten Fakten, darunter jeweils mein Kommentar dazu...

1. Coca-Cola Life gibt es seit 2013
Neeein, Sie haben nichts verpasst! Die neue Coca-Cola Life gibt es bei uns in Deutschland ab dem 4. Mai überall zu kaufen. In Argentinen und Chile hatte die neue Sorte allerdings schon im Sommer 2013 ihren ersten Auftritt. Im September 2014 legten Großbritannien und Schweden nach. Jetzt sind auch wir dran. 

Oh  wie schön, ist das ein Qualitätsmerkmal, dass man das erst mal weit weg von der Heimat getestet hat um zu sehen, was mit dem Produkt passiert? Könnte es nicht sein, dass das andere Gründe hat? Aber ja, hurra, wir sind endlich dran. Vielleicht sogar im wahrsten Sinne des Wortes.


2. Sie hat deutlich weniger Kalorien
Wir vergleichen: Ein 200 ml Glas der klassischen Coca-Cola enthält 84 kcal. Die gleiche Menge der neuen Coca-Cola Life enthält hingegen nur 54 kcal. Schont also unsere Hüften...
Claudia, Du alte Stilblüte, ich sage Dir das nur ungern, die Anzahl der Kalorien hat leider absolut KEINEN Einfluss darauf, ob die Hüften geschont werden. Massgeblich ist, was das Getränk mit Deinem Insulinspiegel macht, und da hauen die 28 Zuckerwürfel voll rein. Und falls sich Dein Körper gerade davon erholt hat, kommen die Steviaglykoside obendrauf, denn die, Schätzeken sind fürs Abnehmen ebenso ungeeignet, denn die haben den gleichen Einfluss auf den Insulinspiegel: Ebenfalls rauf! 

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit einem einzigen Glas von diesem Produkt zunimmst ist kaum geringer als beim Verzehr einer kompletten Tafel Schokolade. 
Wo schont das also die Hüften? Wo?! 
Bei der Gelegenheit... Wer hat Dir eigentlich die 200ml vorgegeben? 
Also wenn ich mich so umschaue, dann fasst ein normales Glas, das die Menschen so typisch verwenden - 330ml. 

3. Sie hat deutlich weniger Zucker
Auch beim Zuckergehalt gibt es einen Unterschied. Während 100 ml Coca-Cola 10,6 g Zucker enthalten, sind es bei 100 ml Coca-Cola Life 6,7 g. 
Ausgehend von dem gleichen Glas wie oben mit den 0,33 sind wir dann über 18, und damit haben wir mit EINEM GLAS Cola Life bereits unser Tagessoll an Zucker erreicht. Gratuliere. Heisst: Das zweite Glas morgen, und heute nichts anderes an Süss mehr. 
Nicht mal Obst. Aber halt deutlich weniger Zucker. Nuja. Deutlich ist subjektiv.

4. Da steckt Stevia drin
Neben den natürlichen Aromen (die sind übrigens in allen Sorten enthalten), steckt in der neuen Coke Life auch Stevia-Extrakt. Die zum Süßen verwendeten Steviolglycoside werden aus der Stevia-Pflanze gewonnen, die ursprünglich aus Paraguay stammt und zur Familie der Kamille und Chrysantheme gehört. Seit über 200 Jahren wird sie in Südamerika zum Süßen verwendet – ihre Süßkraft ist 200- bis 350-mal höher als Zucker und kalorienfrei.
Jetzt mal ehrlich, Claudia. Wer hat Dir das ins Heft diktiert? Zuerst die natürlichen Aromen nennen (die übrigens WIE hergestellt werden? ;) ) Das komplette Werbearsenal mit der ursprünglichen Herkunft, Kamille und Chrysantheme genannt, und dann noch den Unsinn mit den 200 Jahren Paraguay. NEIN! E960 gibt es seit dem 2. Dezember 2011 und es hat NULLKOMMAGARNICHTS mehr mit der 200 Jahre alten Tradition in Paraguay zu tun.
Hast Du das selbst geschrieben? Hast Du? Ehrlich?!? Hattet Ihr schon eine bezahlte Anzeige zu Cola Life in Eurem Magazin? Kommt noch eine?

5. Neue Verpackung
Erstmals wird es neben Mehrweg-Pfandflaschen auch Einwegpfand-Verpackungen geben, die zu 100 Prozent aus Recycling PET bestehen – dafür gibt es einen grünen Daumen nach oben!
Wer einen grünen Daumen für PET-Flaschen verteilt, der hat verpasst, wie lange das Zeug auf unserer Erde verweilt. Das als zusätzliches Argument für die grüne Cola zu verwenden ist... Naja. Was ist mit den Dosen? Sind die nur in der Werbung abgebildet? Wieso kein Glas? Selbst das Recyceln kostet.... Energie?! 
Aber ehrlich - die Verpackung ist mir fast schon egal, bei dem, was sie umschliesst...



Der  Steviaextrakt entsteht übrigens anscheinend mit hochgiftiger Chemie wie Aluminiumsalzen. Die grüne Pflanze selbst schmeckt mir nicht metallisch, das weisse Pulver schon. Und verschiedene Menschen, die die Cola Life probiert haben berichten mir unabhängig voneinander, dass sie den gleichen künstlichen Geschmack gefühlt haben wie er der Cola Light und der Cola Zero zu eigen ist.


Fazit

Ich frage mich ja, was das ist, dass diese grossen Firmen allesamt so ein grosses Verständnisproblem damit haben, dass es nicht reicht, sich in ein grünes Gewand zu hüllen und nichts nachhaltig an den Inhalten zu verändern. 

Für mich ist hier eine Mogelpackung einer ganz neuen Qualität auf dem Markt angekommen, die keine wirklichen Vorteile hat, sondern genau die gleichen Nachteile, wie das ursprüngliche Produkt. Und die nach meinem Empfinden an Frechheit im Unterschied zwischen dem, was es vorgibt zu sein und was es ist eigentlich bisher selten übertroffen war.

Ich weiss nicht genau, was ich uns jetzt wünschen sollte. 
Der erste Impuls war, dass dieses Produkt so schnell wie möglich vom Markt verschwinden kann, da es weder einen erkennbaren Nutzen hat noch dazu geeignet ist, unsere Übergewichtsepidemie einzudämmen. Das gilt für alle damit verbundenen Krankheiten ebenso. 
Würde es angenommen, dann wäre das meiner Meinung nach ein vollkommen falsches Signal an die Industrie, welches da heisst: 
"Ja, bitte verarscht uns weiter, wir wollen das so!"

Der zweite Impuls ist: Nein, eigentlich sollte es bleiben. 
Denn ein besseres Argument gegenüber jenen die behaupten, wir brauchen niemanden, der Verbraucher vor diesen Mogelpackungen schützt - gibt es eigentlich nicht.



Und das will ich Euch nicht vorenthalten. 
Der zweite Riese steht schon in den Startlöchern. Halleluja!
Die sind dann genauso "True" wie Life in "Life" ist....






Irgendwie tut es mir tatsächlich in der Seele weh...
Ich meine, dass man in der Werbebotschaft einen so wunderbaren, unschuldigen Moment wie den ersten Kuss her nimmt, um so ein wenig unschuldiges Produkt  zu bewerben..

Ich glaube fast: Wären alle unsere ersten Küsse auch nur annähernd eine solche Mogelpackung, dann wären wir vermutlich als Menschheit vor lauter Enttäuschung auf dem besten Weg, auszusterben.



Bis später.




Weiterführende Links:
Coca Cola Life im Focus


Die hohe Kunst des Selbstbeschisses

Nico DaVinci 12.05.2015 - 19:05 Lesedauer ca 6 Minuten

DENKK-FUTTER
Die hohe Kunst des Selbstbeschisses
... wie man den Kampf im Innern gewinnen kann


So unterschiedlich wir Menschen insgesamt sind, es gibt da diese Gemeinsamkeiten, die uns alle irgendwie verbinden.


Wir haben das alle in unserem Leben ganz sicher schon erlebt. 
Manchmal wollen wir etwas erreichen oder etwas haben, und dann kommt es anders, weil uns irgendetwas hindert.

Ich möchte heute einmal ein bisschen darüber schreiben, was da passiert und wie man - wenn man begriffen hat, was da vonstatten geht, ein bisschen besser damit umgehen kann...

Goethe hat es in Faust schon beschrieben, als er notierte:
" Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen. 

(Faust I, Vers 1112 1117) "

Und so ist es auch. Da ist die eine Seite in uns, die uns Streben lässt - zu den hohen Gefilden, die uns antreibt, die uns vorwärts kommen lässt. Quasi der Pionier in uns.

Auf der andere Seite klammert sich da etwas in uns an das Gewohnte, das Bekannte, das Erforschte. Das ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Es wiegt uns in Sicherheit, lässt uns nicht forsch oder unbedacht ins Unglück rennen, hält uns am Boden.





Diesen Kampf tragen wir täglich in uns aus, bei jeder Entscheidung, sei es der Kauf von etwas, der Start in eine Beziehung, den Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. 

Und je einschneidender die möglichen Folgen der Entscheidung sind, um so intensiver führen wir diesen Kampf.

Nun sind die beiden Kreise in der obigen Grafik idealerweise gleich gross dargestellt. Und tatsächlich ist das auch das, was man als die innere Balance bezeichnen könnte.

Aber ehrlich gesagt bildet das kaum unsere individuelle Persönlichkeit zuverlässig ab.


PIONIERE UND HOPPELHASEN

Während der eine die Herausforderung nicht scheut und dessen grüner Kreis dementsprechend von Natur aus grösser ist, haben den anderen vielleicht die Lebenserfahrungen zu einem eher misstrauischen, zweifelnden ängstlichen und sicherheitsbedürftigen Menschen werden lassen.

Um das klar zu sagen: Beides ist in Ordnung. Niemand muss sich für das entschuldigen, was das Leben aus ihm gemacht hat. Aber ich denke es ist gut, wenn man sich bewusst macht, ob man tendenziell eher auf der grünen oder der roten Seite des Lebens steht.

Denn natürlich hat das einen sehr grossen Einfluss auf unser Leben und auf unser Handeln.
Nebenbei bemerkt sollte man das auch im Umgang mit anderen Menschen verstehen, denn wenn ein grüner auf einen roten stösst, dann hat das seine eigene Dynamik, die oft darin endet dass der grüne ungeduldig und wütend ist während sich der rote hilflos und missverstanden fühlend zurück zieht.

Diese Dynamik sehen wir sehr oft in unserer Facebook-Gruppe, achtet da mal drauf...
Und vielleicht entwickeln die "Ehergrünen" ein bisschen ein Verständnis für die "Eherroten" und umgekehrt. Das würde mich sehr(!) freuen...



Bezogen auf den Titel Selbstbeschiss hat das wiederum ganz eigene Dynamiken.


DER EINFLUSS VON GRÜN UND ROT AUF ENTSCHEIDUNGEN

Wenn es z.B. um die Entscheidung geht, ob wir etwas gegen unser Übergewicht unternehmen wollen, dann können wir dem grünen Kreis nachgeben und uns in das erwiesenermassen erfolgreiche Konzept wagen.

Aber da ist der rote Kreis in uns, die 1000 Dinge, die wir erlebt und gehört haben, wie man es möglicherweise schneller besser, effizienter erreichen kann, was der grüne Kreis von uns will. Leider füttern den roten Kreis auch eine ganze Menge an Mythen und Fehlinformationen. Und dann ist da noch etwas sehr, sehr starkes.

Wir begeben uns in komplettes Neuland, von dem wir keine Ahnung haben, wo uns das hin führt und was wir dann dort vorfinden, wenn wir unser Ziel womöglich tatsächlich erreicht haben. Das äussert sich dann oft in den Fragen wie "Was mache ich, wenn ich mein Ziel und die Haltenphase erreicht habe, was ist dann?" - Die oft gestellt wird, bevor man überhaupt angefangen hat.




CHAMPIONS LEAGE ODER KREISLIGA?

Keine Frage: Der erfolgreichere ist immer der, der seinem grünen Kreis mehr Raum gibt als seinem roten. Ob das ein erfolgreicher Unternehmer ist, der mit einer kleinen Erfindung die Welt erobert hat - er hatte den grünen Mut, loszulegen. Ob das ein Sportler wie ein Profifussballer ist, der in den Kopfball geht, auch wenn ihm klar ist, dass das schmerzhaft werden kann. 

Hier ist der Unterschied, ob man in der Champions Leage spielt oder in der Kreisliga.




Das soll jetzt aber nicht missverstanden werden denn der rote Kreis hat durchaus seine Berechtigung. Wer meint, dass ein Stuntman keinen roten Kreis hat, der sollte einmal aufmerksam zusehen, wie intensiv er Zeit in Planung und Vorbereitung steckt... Nur Grün ist unklug.



DER STARKE ANTRIEB ZUM SELBSTBESCHISS

Je mehr wir aber unserem roten Kreis an Gewicht verleihen, um so grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir beginnen, und selbst zu bescheissen.

Wir finden 1000 Ausreden, warum wir uns lieber in unserem sicheren, bekannten Terrain bewegen statt Neuland aufzusuchen, wir suchen instinktiv nach Gründen, warum es jetzt noch nicht so weit sei und dass wir auf dies oder das ja sowieso nicht verzichten können.
Den Milchkaffee sein lassen, den ich seit zig Jahren jeden Morgen und mehrmals täglich?! Neeee.... Das ist nichts für mich. Möööp. Rot... In Vollendung. Das Gewohnte ist stärker.

Aber tief im Innern ist uns klar, dass uns das Übergewicht nicht gut tut. Wir sind ausser Atem, wir werden in der Fussgängerzone mit mitleidigen Blicken bedacht, vielleicht sagt uns sogar der Arzt, dass wir uns gerade eine gehörige Menge an Lebenszeit nehmen, wenn wir auf diesem Weg weiter machen.


KRIEG ICH EH NICHT ZU 100% HIN, DESHALB...

Eine besondere Ausprägung hier ist noch der Perfektionismus. 
Wenn uns klar wird, dass wir das nicht perfekt gestalten können, dann lassen wir es doch lieber gleich sein. Auch das ist eine Form von Selbstbetrug, wissen wir doch, dass wir mit weniger trotzdem besser da stünden als mit gar nichts. Charmanterweise sieht man das gelegentlich wenn jemand sich ein kleines Irgendwassüsses in den Mund geschoben hat um dann selbstgenervt festzustellen, dass es jetzt ja eh sowieso ganz egal sei (und der Rest der Knistertüte dann auch noch folgt...).
Warum das keine gute Idee ist, habe ich hier ja schon einmal hinreichend beschrieben.



ZIEL ERREICHT - WAS NUN?!

Und dann... ein besonderer Moment... 
Die Gewichtskurve ging stetig nach unten, wir brauchen neue Kleider und bekommen Komplimente. Geile Zeit. Aber hier droht tatsächlich eine weit unterschätzte Gefahr.
Denn der rote Kreis stellt unbewusst in Frage, ob wir uns dort, wo wir neu sind überhaupt wohl fühlen... Ist dieses neue Ungewohnte wirklich das, was wir wollen?
Wir kennen uns hier doch gar nicht aus? Uhhh. Doch lieber wieder zurück zu dem, was wir Jahre kannten? Wo wir uns vielleicht nicht wohler, aber doch einfach sicherer gefühlt haben. Wenn wir uns in diesem Moment nicht klar und bewusst damit auseinandersetzen, was hier toller ist als vorher, wenn wir keine Strategien entwickeln, wie wir zum Beispiel mit den Komplimenten umgehen, die wir jetzt bekommen, dann ist es durchaus möglich, dass uns das Unterbewusstsein mit aller Macht wieder dahin zurück zieht, wo wir vorher waren.
Eine sehr häufige psychologische Ursache des Jojo in einem  einzigen Textblock erklärt...



DIE LÖSUNG KÖNNTE HEISSEN: BEWUSST IN BALANCE LEBEN UND...

Ich glaube, wenn man die Balance finden will, bedeutet das, dass man diese uns allen gemeinsamen inneren Konflikte in vernünftiger Weise  ganz bewusst in sich austrägt, ganz ohne sich selbst zu bescheissen. Denn wenn es jemanden gibt, der einen ehrlichen Umgang ganz besonders verdient hat... wer wenn nicht wir selbst?!

Das kann bedeuten, dass wir einen Waffenstillstand zwischen unserem Rot und unserem Grün finden, dass uns klar wird, welche Farbe uns gerade antreibt und vor allem aber, dass wir unseren Blitz aus der oberen Grafik austauschen mit etwas ganz anderem, das so sehr viel wichtiger ist als Kampf, Krieg und Selbstbetrug - und der versöhnliche Link zwischen beiden sein kann, wenn nicht sein sollte:


Dem Streben nach Glücklichsein... 









Bis später. 







FilmKKritik: Was uns wirklich nährt - rbb

Nico DaVinci 07.05.2015 - 18:05 Lesedauer ca 3 Minuten

KKommentar
Sendung: "Was uns wirklich nährt" - rbb
Ein paar ergänzende Bemerkungen zu einem relativ guten Filmbeitrag


Gestern hatte jemand einen Filmbeitrag in die Gruppe gepostet, den ich heute angeschaut habe. Zu betrachten ist er derzeit in der Mediathek der ARD unter dem folgenden Link.





Mein Fazit ist: Wenn er insofern funktioniert, dass die Zuschauer ein bisschen verstehen lernen, mehr auf die Ernährung zu achten, finde ich ihn ganz gut.


Kritikpunkte und Ergänzungen habe ich ein paar, aber das kann man den Machern nicht vorwerfen. Da ist einfach noch ein Weg zu gehen.


Gleich zu Anfang wird die Aussage gemacht:
"Ein runder Bauch begünstigt Diabetes" - ich glaube, diese Betrachtungsweise sollte dringend dahingehend geändert werden:
"Diabetes und der runde Bauch haben die gleichen Ursachen"


Der Mann in der Ayurveda-Klinik und seine Beschwerden sind leider heute überhaupt kein Einzelfall mehr, im Gegenteil, wir werden das immer häufiger erleben, sofern nicht massive Veränderungen am Bewusstsein der Verbraucher geschehen. Die Industrie wird das nicht richten. Aber schön zu sehen, dass er sich durch etwas Einfaches wie gesünder zu essen so gut erholt hat. Auch das ist hier bei uns ja schon sehr häufig zu beobachten gewesen.


Die wissenschaftliche Arbeit aus Kanada um die Minute 25 kenne ich sehr gut. Hier hätte ich mir noch gewünscht, dass deren Ergebnisse zu Zucker in Bezug auf die genau gegenteilige Wirkung zu den positiven Aspekten aus den genannten Gemüsekonzentraten auch gleich noch erwähnt werden, denn da haben die eigentlich einen sehr guten Job gemacht. Zwar wird dann bei Minute 35 nochmal gesagt "Verzicht auf Kohlenhydrate positiv", aber den Zusammenhang erkennt daraus kaum einer. Schade.


Dass die Krebspatientin mehr Energie hat, das kennen wir auch. Schon allein deswegen kann man daraus kaum folgern, dass man vegan oder vegetarisch leben muss, um das zu erreichen.
Hier glaube ich vielmehr, dass wir einfach nur die gleichen schädlichen Dinge weglassen, die das erzeugen. Das ist aber nicht Fleisch.
Wobei man kaum bestreiten kann, dass Fleisch deshalb problematisch werden kann, weil wir die Tiere selbst nicht mehr anständig ernähren. Und sich das - zusammen mit aufgenommenen Giftstoffen wie Glyphosat - definitiv auf unser Wohlbefinden auswirken kann.

Ausgewogen und abwechslungsreich ernähren kann man sich jedoch offensichtlich besser, es sei denn, man will nur "bis in die Top 15 vorstossen", wie das später erwähnt wird.

Unterschreiben kann ich den Satz, dass sie ohne die Ernährungsumstellung vermutlich nicht mehr am Leben wäre. Das glaube ich auch.


Charmant im Bild eingefangen ist bei Minute 42 das wie ich finde typische Problem der Kommunikation zwischen Arzt und Patient.
"Sie kamen mit einem HbA1C der viel zu hoch war und Sie liegen jetzt im Normbereich" - Sehe nur ich, dass der Mann null versteht, was sie damit meint und sich damit zufrieden gibt, dass das wohl besser sei...?

Vermutlich brauchen wir doch mal so etwas wie ein Wörterbuch
"Arzt - deutsch, deutsch, Arzt". Gerade bei so einem Thema wie Gesundheit sollte es viel ernster genommen werden, wie wichtig es ist, dass man sich versteht. Da die Ärzte die Akademiker sind, bei denen man eine gewisse Intelligenz schon irgendwie voraussetzen sollte sehe ich da tatsächlich schon ein wenig die Verantwortung für eine Verbesserung der Kommunikation bei denen...


Die noch immer viel zu indifferente Betrachtung von Obst in diesem Beitrag hätte ich gerne ein bisschen anders gesehen, ich halte es für klüger, einen besonderen Wert auf Gemüse zu legen, da hier die Vorteile den Nachteilen klar überwiegen, die man sich damit "einkauft".


Endresümee:
Der Beitrag zeigt anhand ein paar Beispielen deutlich, wie wichtig und wirkungsvoll eine Ernährungsumstellung weg von den Industrieprodukten hin zur Natürlichkeit sein kann.


Ich würde mir aber wünschen, dass wir, die wir schon vieles davon ganz richtig machen auch ein wenig Energie darauf verwenden,
dass uns die Chance überhaupt erhalten bleibt, diese freie und vernünftige Entscheidung fürs "besser" zu treffen.


Denn sonst finden wir bei der gegenwärtigen Entwicklung eines Tages auch nur noch degeneriertes Gemüse in den Märkten.
Bei Fleisch ist das heute in gewissem Masse bereits leider schon der Fall....



Bis später.

Und ist der Ruf erst ruiniert, wird mit anderen fusioniert...

Nico DaVinci 05.05.2015 - 10:05 Lesedauer ca 1 Minuten

KKommentar
Monsanto sucht neue Wege
Gespräche über Fusion mit Schweizer Syngenta



Was macht eine Firma, wenn das Image vorsichtig gesagt nicht gerade das beste ist?
Sie ändert sich?! Hahaha... 
Nö.Viel zu kompliziert....






Viel einfacher ist, sich mit einer anderen zusammen zu tun, deren Ruf weniger angestrengt ist.


Und so könnte man das auch werten, dass Monsanto momentan gerade erneut Fusionsgespräche mit Syngenta führt. 

Die haben in der Vergangenheit zwar auch schon von sich reden gemacht...
Aber bei weitem nicht so sehr.


Klar gibt es bei ähnlichen Firmen so etwas wie Synergieeffekte, man kann z.B. bequem gemeinsame Ressourcen nutzen, die Kräfte addieren, unnötiges Personal abbauen... 

Aber tatsächlich könnte man das auch so sehen, als würde der Wolf sich des Schafes Wolle überstülpen. Um im Bild zu bleiben, indem man dem Schaf von hinten in den Allerwertesten...


Ich weiss nicht, ob wir alle ein besseren Leben hätten, wenn manche Firmen von der Karte verschwinden würden. Aber manchmal fühlt es sich so an als sei das so. 

Nur sollten sie dann wirklich verschwinden, nicht in einem diffusen Fusions-Nebel weiter ihre seltsamen Dinge treiben, nur weniger deutlich bemerkt.


Ich glaube nicht, dass man ein Image übertünchen kann. 
Einmal drüberstreichen, und alles ist wieder schön? 
Nein, ich vermute das klappt nicht. 

Wenn das ginge, dann wäre McDonalds nicht trotz des kostenintensiven Versuches, mit der letzten Kampagne hochwertiger zu erscheinen nicht doch gezwungen, drastische Schritte einzuleiten...

Ich glaube viel mehr bei Image ist es so, dass sich die Farben der beiden verschmischen.

Und je tiefer ein Schwarz, desto dunkler das Grau, egal wieviel weiss man hinzugibt.


Und im Interesse derer, die gerne entscheiden möchten, was sie meiden wäre es mir persönlich lieber, wenn Syngenta diesen Schritt nicht geht.

Denn sonst müsste man am Ende der Einfachheit halber beide meiden.
Ob das gewünscht ist?


Bis später.



Weiterführende Links:
Pressebericht: Monsanto sucht Fusion mit Syngenta
Pressebericht: McDonalds drückt die Reset-Taste



10.05. - UPDATE: Syngenta lehnt Milliardendeal ab

Markennamen. Schall und Rauch?

Nico DaVinci 30.04.2015 - 06:04 Lesedauer ca 5 Minuten

KKWissen
Wie Markennamen ihre Bedeutung verlieren
Eine interessante Betrachtung, wieso wir beim Einkaufen eigentlich 2x schauen sollten

Vor ein paar Wochen hatte ich eines dieser eigentlich harmlosen Gespräche mit einem Bekannten. Eines dieser Gespräche, die dann irgendwie im Kopp hängen bleiben, mich nachdenklich stimmen, und bei denen ich dann das Gefühl habe, ich müsste da noch ein bisschen tiefer graben.


Amerikanische Investoren werden gerne auch "Heuschrecken" genannt


Denn ich glaube ich habe einen Effekt auf unser Übergewicht entdeckt, den vermutlich kaum einer auf dem Zettel hat.


Aber von Anfang an:
In dem Gespräch ging es über die Übernahme seiner Firma durch einen amerikanischen Investor. Und die daraus folgenden Auswirkungen auf die Belegschaft. Diese Übernahmen passieren häufiger, als wir denken. Und auch häufiger, als wir es mitbekommen. Und er erinnerte mich bei seiner Erzählungn an erstaunliche Parallelen, die ich ein paar Monate zuvor von jemand anderem gehört hatte, dessen Firma ebenfalls von einem amerikanischen Investor übernommen wurde.

Vor ein paar Tagen habe ich dann in der Facebook-Gruppe eine kleine Umfrage gestartet, in der ich einen gezielten Fragebogen an einige verschickt habe, die ebenfalls in einer übernommenen Firma arbeiten. Verblüffend ähnliche Rückantworten.

Hier ist, was bei allen ausnahmslos gleich abläuft, und zwar branchenübergreifend, vollkommen gleich, was die Firma produziert oder welche Dienstleistung sie bieten:

(1) Die alte Führungsetage wird komplett oder nahezu komplett ausgetauscht

(2) Die alten Abläufe in der Firma werden oft komplett über den Haufen geworfen und in neue Strukturen gepresst, mit denen sich die Mitarbeiter nur schwer identifizieren. 

Meistens sind es vorgegebene Abläufe, von denen man nicht abweichen darf, auch dann nicht, wenn sie sich als sinnlos oder schädlich erweisen

(3) Es kommt zu betriebsbedingten Kündigungen, die ein Angstklima unter den Verbliebenen schaffen.

(4) Falls es überhaupt noch Zusatzleistungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld gab werden diese eingestellt oder auf nahezu null reduziert. Motivierende Massnahmen die den Zusammenhalt stärken könnten - wie z.B. traditionelle Betriebsfeiern - werden ersatzlos gestrichen

(5) Fast allen Abteilungen werden stark verminderte Budgets zugeteilt, starke Einsparungen werden verlangt

(6) Die Mitarbeiter sind demotiviert, machen Dienst nach Vorschrift, Krankschreibungen steigen.Teilweise kommt es sogar zu passiver Arbeitsverweigerung, d.h. wenn keiner zuschaut, wird die Arbeit aufgrund des Motivationsmangels liegen gelassen.


(7) Einige suchen neue Jobs und kündigen von sich aus. Das sind oft gerade auch qualifizierte Mitarbeiter, die das Knowhow mitnehmen.


(8) Arbeitsverträge werden umgestellt, Leiharbeiter eingestellt. 

Feste Anstellungsverträge werden nicht neu ausgeschrieben.
Es gibt fast nur  noch befristete.


(9) Mitarbeiter und Kunden werden zur "Nummer".

(10) Alles, was jetzt noch zählt sind Umsatzzahlen, die Befriedigung der Aktionäre und Einsparungen, um auch noch den letzten Dollar herauszuquetschen. Ein Bericht sprach davon, dass die Angestellten weniger drucken dürfen, weil das Papier zu teuer sei...





Das alles hat doch ganz sicher auch Auswirkungen auf die Qualität der Waren oder der Dienstleistungen, und offensichtlich obendrein furchtbare soziale Auswirkungen auf die Belegschaft und deren Angehörige?! 

Die ständige Angst um den Job und das schlechte Arbeitsklima in Kombination mit dem Frust, der durch die Unsicherheiten in den neuen Abläufen entsteht wirkt sich bis in die Familien aus.


Soweit ich erinnere haben wir die Grundlagen für diese schlechte Entwicklung fast ausschliesslich der Gazprom-Gerd-Regierung zu verdanken, die die entsprechenden gesetzlichen Veränderungen auf den Weg gebracht haben, dass das überhaupt so geschehen konnte. Da kann man schon mal fragen, wie sozial das S in SPD eigentlich war, zu dieser Zeit... 

Das alles ist ein soziales Desaster, das spätestens mit TTIP noch schlimmer werden dürfte, wenn - wie angedacht - die deutschen Arbeitnehmer einer amerikanischen Firma dann auch noch US-Recht unterstehen sollen.



Diese Missstände für sich genommen wären ja schon einen Blogbericht wert, aber dennoch mögt Ihr Euch jetzt vielleicht fragen:
"Und was hat das alles denn schon wieder bitteschön mit Abnehmen zu tun...?!"




Hier kommt der Gedankensprung auf die Gewichtsschiene:

Fast unbemerkt von uns Verbrauchern sind seit der Jahrtausendwende eine beträchtliche Menge an europäischen und deutschen Traditionsunternehmen, deren Markenprodukte wir schon als kleine Kinder kannten - und von unseren Eltern gekauft wurden - ebenfalls von solchen amerikanischen Investoren und Grosskonzernen übernommen worden.


Nun könnte man sich ja vorstellen, was die hochmotivierten Mitarbeiter an Qualität erzeugen, vor allem aber, inwiefern sich die Rezepturen der Produkte verändert haben dürften, wenn alles was zählt das Wohl der Aktionäre ist. 
Einsparungen bei den Rohstoffen könnten da ein gutes Mittel der Wahl sein. 
Und passives Marketing durch das Einbringen von Zutaten, die ein klitzeklein wenig süchtig machen sind sicher auch ein ganz gutes Mittel der Wahl für bessere Umsatzzahlen.


Und eines ist auch fast immer der Fall


Wenn jemand mit Herzblut eine Firma gegründet hat, mit dem Ziel, ein gutes Produkt zu schaffen und Kunden zu begeistern, wenn der Unternehmer seine Angestellten damals noch wie seine eigene Familie behandelt hat, weil sie den Aufbau der Firma praktisch miterlebt, gestaltet und die Firma gemeinsam gross gemacht haben...

Was mag von diesem Geist noch verbleiben, wenn ein Zahlen(un)mensch das Ruder übernimmt, der erst einmal die obigen Punkte 1 bis 10 auf den Weg bringt?

Ich will hier keine Markennamen nennen, weil ich keine grosse Lust auf eine Auseinandersetzung mit den Markeninhabern habe. Aber ich kann Euch sagen, wie Ihr Euch selbst informieren könnt.


Zwei Wege sind recht erfolgreich: 


Nehmt Euer Markenprodukt vor und gebt den Firmennamen aus dem Kleingedruckten darauf bei Wikipedia ein. 

Der zweite ist: Geht mal auf die Firmenwebseiten der grossen amerikansichen Konzerne und schaut dort nach den Marken- und Produktnamen. Da wird das eine oder andere dabei sein, was Euch vielleicht erstaunen mag.


Was man zum Schluss auch nicht unterschätzen darf ist der Effekt auf die Mitbewerber. Ein paar übernommene Unternehmen machen vor, wie es geht, bieten knallharten Wettbewerb und verbleibende europäische Unternehmen ziehen nach. Um zu bestehen. 

Und wenn es traditionelle Familienunternehmen sind, dann kommt es wohl gelegentlich schon mal vor, dass zwar der Besitzer noch kein Ami-Investor ist, aber das Denken an sich importiert wurde. Denn wenn die Frauen Töchter und Herren Söhne der Inhaber zur Vorbereitung auf die Übernahme der Geschäftsführer-Tätigkeit "drüben" studiert haben, und hochmotiviert zurück kommen, dann müssen sie sich erst mal mit "ganz neuen" Ideen beweisen. Mit ähnlichem Effekt.





Hach -  was werden wir noch Spass haben, die nächsten Jahre...
Ich weiss schon, wieso der Mann, der einen Clown mit Reisszähnen erfunden hat, Amerikaner war...


Soooo viiiiiel.... Spass...


Bis später.