Mein privater Blog - Unabhängig und frei - Derzeit 498 Beiträge

NEUERE         ÄLTERE

Statine und was man beim Arzt eigentlich immer fragen sollte...

04.01.2016
Lesedauer ca 6 Minuten

... und plötzlich fühlt sichs komisch an

19.12.2015
Lesedauer ca 6 Minuten

Gesundheit! Danke.

14.12.2015
Lesedauer ca 5 Minuten

Holla die Zahnfee!

05.12.2015
Lesedauer ca 10 Minuten

Was ist besser? Gleich umstellen oder nach und nach?

02.12.2015
Lesedauer ca 3 Minuten

Ich bin durch, lasst mich Arzt

26.11.2015
Lesedauer ca 8 Minuten

Wie selig schläft so einer eigentlich?

24.11.2015
Lesedauer ca 1 Minuten

Die Gene sind schuld?!

20.11.2015
Lesedauer ca 4 Minuten

Was uns die Alten lehren...

10.11.2015
Lesedauer ca 4 Minuten

Dick fühlen und Dick sein: Ein Unterschied

04.11.2015
Lesedauer ca 5 Minuten

Krebs! Hat die Wurst ein Ende?

27.10.2015
Lesedauer ca 12 Minuten

Sieht Unschuld tatsächlich so aus? Nachdenkliches über Obst-ge-safte.

23.10.2015
Lesedauer ca 7 Minuten

Über eine Viertelmillion Menschen laufen in Berlin gegen TTIP

12.10.2015
Lesedauer ca 4 Minuten

Bist Du schon winter-sicher? Chekk Deinen Antrieb

05.10.2015
Lesedauer ca 8 Minuten

Lieber Nesteln als ehrlich

24.09.2015
Lesedauer ca 2 Minuten

Du bist nicht Du, wenn Du Diabetes hast

19.09.2015
Lesedauer ca 4 Minuten

Warum es sinnvoll ist darauf zu achten, was man isst

11.09.2015
Lesedauer ca 2 Minuten

Was man noch tun kann um Kinder nicht dick werden zu lassen

07.09.2015
Lesedauer ca 2 Minuten

Medien und Ernährung: Eine Analyse

20.08.2015
Lesedauer ca 9 Minuten

Wie un/klug ist ohne Frühstück?

14.08.2015
Lesedauer ca 9 Minuten

Statine und was man beim Arzt eigentlich immer fragen sollte...

Nico DaVinci 04.01.2016 - 17:01 Lesedauer ca 6 Minuten

KKnowMore
Über die erstaunliche Unwirksamkeit von Medikamenten

Statine und was man beim Arzt eigentlich sowieso fragen sollte...


Es gibt eine Abkürzung, die ist uns Normalsterblichen viel zu wenig bekannt.
Diese Abkürzung heisst NNT.

Wer verstanden hat, was sich hinter dieser Abkürzung verbirgt, wird die Welt der Medikamente unter einem vollkommen neuen Licht sehen.
Da Übergewichtige leider oft nicht ganz ohne Medikamente auskommen, machen wir heute einmal einen kurzen Ausflug in die grosse bunte Welt der Pillchen, Fläschchen und Pülverchen. Mit dem Ziel, dass man als Patient künftig vielleicht bessere Entscheidungen treffen kann.






Was ist das denn nun, NNT?
NNT heisst ausgesprochen Numbers needed to treat.

Es ist eine statistische Kennzahl, mit der grob gesagt die Wirksamkeit eines Medikaments über einen bestimmten Zeitraum der Einnahme festgehalten wird.

Ich weiss nicht, wie es Euch ergeht, aber ich habe irgendwie immer naiverweise geglaubt, dass - wenn ein Arzt ein Medikament verschreibt - dieses auch hilft.


Erste Risse bekam dieses Bild durch einige Dokumentationen, in denen unabhängig voneinander Zahlen genannt worden sind, wie unglaubliche viele der zugelassenen Medikamente absolut wirkungslos sind. Man könnte auch Eiswürfel lutschen, die Wirkung wäre die gleiche, aber es wäre wesentlich billiger.

Endgültig verabschiedet habe ich mich dann von dieser naiven Sichtweise, als ich mehr oder minder zufällig bei meinen Recherchen über einen Vortrag eines Mannes namens Dr. Daniel Levitin auf YouTube gestolpert bin.

Dieser hat in dem Vortrag eigentlich über Stress gesprochen, der ja beim Thema Abnahme sehr bedeutsam Einfluss nimmt. Der Titel seines Vortrags war auch eigentlich sinngemäss "Wie man ruhig bleibt, wenn man Stress verspürt". 

Aber dann spricht er während des Vortrages plötzlich über Statine. 
Und was er dazu sagt, hatte sofort mein volles Interesse geweckt.


Was sind Statine?
Statine sind Medikamente, die zur Senkung bei hohen Cholesterin-Werten im Blut verkauft werden. In Amerika werden diese Pillen wie Smarties verkauft, und es ist fraglos einer der Hauptmotoren für den Umsatz der Pharma-Industrie.
Nachdem die generelle Panik vor Cholesterin über Jahrzehnte geschürt wurde, findet man dankbare Abnehmer. Denn viele schlucken lieber ein Tablettchen, als sich mit dem Thema "Cholesterin und seine wirkliche Herkunft" zu beschäftigen. Oder geschweigedenn, etwas vom gewohnten Essen wegzulassen.

Auch in Deutschland ist die Verschreibung in der Praxis sehr üblich. 

Zweck des Einsatzes: Sie sollen das Herzinfarkt-Risiko senken.

Der NNT für Statine wird mit 300 benannt. 

Auf Normaldeutsch bedeutet das, dass 300 Menschen die Statine 1 Jahr einnehmen müssen, damit bei EINER Person ein Herzinfarkt verhindert wird.
WOW. Oha!


Ein paar der Nebenwirkungen: 

Erhöhtes Risiko auf Speiseröhrenkrebs, Schwächung der Skelettmuskulatur, Leber- und Nierenversagen, erhebliche Anhebung des Risikos für Grauen Star, Magen-Darm-Leiden, Nachlassen der Gedächtnisleistung bis hin zum Gedächtnisverlust, nächtliche Alpträume, erhöhte Aggressivität, erhöhte Reizbarkeit, erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2

Die Nebenwirkungen treten bei 5% der damit behandelten auf. 
Jetzt mag man denken, was solls, vielleicht hilft es ja, was sind schon 5%.

Aber Levitin rechnet uns vor: 

Die 5% beziehen sich auf die 300 Menschen, die die Statine einnehmen. 
Das heisst 15 haben Nebenwirkungen. Bis einer Person geholfen ist.

Oder anders gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass man die Nebenwirkungen zu spüren bekommt ist 15x höher als die Wahrscheinlichkeit, dass die Einnahme eine positive Wirkung zeigt.


Und das liebe Leser ist ein Dampfhammer!

Zumal die NNH (eine weitere Statistik zu Nebenwirkungen) für Diabetes 1 von 100 und für die Muskelschwäche sogar 1 von 10(!!!!) ausgewiesen ist.


Idiot Patient
Natürlich muss jeder selbst wissen, was er tut, aber ich für meinen Teil käme mir wie ein Idiot vor, wenn ich dieses Zeug als Cholesterinsenker nehmen würde, weil ich meinem Arzt vertraut habe. Und geglaubt habe, dass mir das einen Nutzen bringt. 

Da wäre ich auch nach dem sofortigen Absetzen der Statine noch sehr lange Zeit quasi durchströmt von erhöhter Aggressivität und Reizbarkeit.

Allerdings ist das ja auch nicht wirklich unsere Schuld. Denn das sagt uns ja keiner.
Uns wird nur gesagt: Uhhh - hoher Cholesterin-Wert im Bluttestergebnis. Wollen Sie einen Herzinfarkt? Nein? Dann nehmen sie das hier...


Und dabei wäre der Rat sehr viel einfacher. Eigentlich müsste er lauten: Bitte lassen Sie den Zucker weg, nicht nur bei den Süssigkeiten, sondern achten Sie bei ihren Einkäufen auch allgemein auf die Zutatenliste und tauschen Sie ihre Süssgetränke gegen Wasser und Tee. Reduzieren Sie gegebenenfalls Ihren Obstgenuss oder tauschen Sie Obst gegen Gemüse, und lassen Sie Säfte und Smoothies im Regal stehen.
Und schon reguliert sich der Wert spürbar nach unten. 

Aber das sagt uns ja keiner. Genaugenommen wissen das selbst in der Wissenschaft und bei den Ärzten auch viel zu wenige.

Aber ich sage das. Und empfehle angesichts der Nebenwirkungen, das doch einfach mal konsequent auszuprobieren, und mittels eines zweiten Bluttests nach einigen Wochen im Erfolg zu prüfen. Meine Einschätzung: Ihr werdet Euch wundern. Und der Arzt gleich mit.



Und ein weiterer Fakt wird von Levitin genannt:
GlaxoSmithKline schätzt 90% der Medikamente wirkt nur bei 30 - 50% der Menschen.
WAS?! WIE BITTE?!

... und das bei eben wieder zum Jahreswechsel gestiegenen Krankenkassenbeiträgen...
Die NNT wird auch bei Operationen erfasst.
Bei einer der meistdurchgeführten Operationen der Welt, das ist die operative Entfernung der Prostata bei Krebs von Männern über 50 lautet diese gemäss des Levitin-Vortrages NNT 49. 


Übersetzt: 49 Männer lassen die Operation über sich ergehen, damit einem geholfen wird.
Dem stehen als Nebenwirkungen, die bei 50% der Patienten auftreten entgegen:
Inkontinenz, Impotenz, erschwertes Wasserlassen, Schwächung des Schliessmuskels.
Die Dauer gibt er an mit einem bis zwei Jahren. Wenn man Glück hat.



Was man tun sollte:

Ziel dieses Beitrages ist es ausdrücklich nicht, dass man jetzt rundweg jede Medikation ablehnt, weil sie ja sowieso alle wirkungslos seien. Das ist hier nicht gesagt worden. 
Aber trotzdem wäre eine sinnvolle Frage, die man bei einem Arzt stellen können, welches die NNT des verschriebenen Medikamentes ist, und welches die Nebenwirkungen sind. 

Das würde eine kluge Entscheidung ermöglichen, basierend auf harten Fakten, nicht auf unbestimmten Vertrauen oder meiner eigenen oben erwähnten naiven Sichtweise, dass ein Medikament das ich verschrieben bekomme auch wirksam ist.

Was die weiteren Massnahmen betrifft bin ich wieder mal unglaublich pragmatisch in meinen Lösungsansätzen:

Hätte ich es zu entscheiden, dann müsste der NNT auf die Arzneiverpackung aufgedruckt werden und im Beipackzettel erwähnt und erklärt werden. 

Das würde die Patienten wieder zu mündigen Mitentscheidern machen, 
würde dem Arzt signalisieren, welcher Einsatz welcher Arznei sinnvoll ist 
und würde mittelfristig nicht nur die nutzlosen Medikamente vom Markt fegen, 
sondern auch zu einer entscheidenden Entlastung der Krankenkassen beitragen. 

Und ganz nebenbei entstünde ein hoher Anreiz für die Pharmaindustrie, endlich wieder Arzneien zu entwickeln, die auch heilen. 

Die Wahrscheinlichkeit zu so einer Gesetzesänderung ist aber angesichts unseres aktuell dafür zuständigen Bundesgesundheitsministers nahezu null. 

Wer das verstehen möchte, der mag sich einmal damit beschäftigen, wo seine aktuellen Vorgänger ihre goldene Rente absitzen. Mein Tipp für diese fleissigen: Stellt einen Eimer daneben.

Ich freue mich sehr auf den Tag, an dem wir Normalmenschen bestimmte wichtige Teile unserer Gesellschaft wieder zurückerobern und die Vernunft wieder über die Gier siegt. Den will ich noch erleben. Weshalb ich gerne meinen Beitrag leiste, dass dieser Tag kommt. 

Unter anderem durch Berichte wie diesem hier.


Bis später.



Weiterführende Links:
NNT - Wikipedia (englisch)
NNT - Anzahl der notwendigen Behandlungen (Wikipedia/deutsch)

Erstaunliche Insiderinformation über Statine (YouTube/englisch) 

... und plötzlich fühlt sichs komisch an

Nico DaVinci 19.12.2015 - 06:12 Lesedauer ca 6 Minuten

KKWissen
Das veränderte Körperbewusstsein
Wo Wahrheiten verschwimmen und Chancen verpasst werden

Einen hab ich noch. Ja, das Jahr ist so gut wie vorbei und ich habe Euch neulich schon die besten Wünsche mitgegeben. Aber vorgestern hat mir jemand im Rahmen einer Umfrage etwas geschrieben an dem ich hängen geblieben bin. 
Und da sich unsere Mitglieder ab und zu - mal heimlich, mal offen - die Frage zu stellen scheinen, ob sie denn mit KK nicht Beschwerden bekommen will ich noch einmal hinsetzen und meine Gedanken zusammen mit Euch ordnen.







In den vergangenen Jahren mit KK, eigenen Erfahrungen und der ständigen Kommunikation mit den Mitgliedern habe ich zwischenzeitlich eine ganze Reihe an Mustern erkannt, die immer wiederkehren. 

Eines davon ist, dass ich mitbekam, wie neue Mitglieder mit dem Wunsch, etwas an sich zu verändern und die Ernährung auf "vernünftig" umzustellen offensichtlich parallel dazu noch etwas anderes begonnen haben: 


Sie hören hin. Vielleicht zum ersten Mal achten sie auf die Signale ihres Körpers. 
Spüren das Sattsein, lernen Durst von Hunger zu unterscheiden und merken, wo es im Verdauungstrakt ziept. 

Das ist etwas Gutes, sehr Begrüssenswertes. In unserem Wunderwerk Körper sind so viele Dinge, die uns signalisieren, wie es uns geht. Und je besser wir hinhören, desto besser können wir auf uns achten.

Aber...

Ich glaube wir müssen auch ein bisschen aufpassen, dass uns der Kopf nicht einen Streich dabei spielt. In einigen Gesprächen haben wir nach einigem Überlegen und Zurückerinnern herausgefunden, dass manche der auf einmal entdeckten Symptome eigentlich schon lange vorher da waren. Und dass sie nichts mit der Umstellung zu tun gehabt haben. Im Gegenteil, ein paar Wochen später hat KK dann sogar einen sehr positiven Einfluss darauf gehabt.


Und dann ist da noch 
die Macht der Suggestion.
Mit einigen Werbebotschaften sind wir über einen so langen Zeitraum befeuert worden, dass wir oder ein paar Ratgeber in unserem Umfeld sie für bare Münze nehmen. 

Ein gutes Beispiel dafür ist Milch.
Erstaunlich oft wurde in unserer Gruppe in den letzten Jahren von Neuzugängen die Befürchtung geäussert, das Weglassen von Milch würde die Knochen schwächen. Teilweise kam das von Aussenstehenden, die KK bewertet haben, ohne es selbst probiert zu haben. Aber ihr althergebrachtes Wissen zum Besten geben wollten. 
Aber das ist Unsinn. Milch erzeugt das Gegenteil, schwächt die Knochen eher, als dass es sie stärkt, wir brauchen Milch nicht zum Überleben und Milch sorgt bei Übergewichtigen dafür, dass sie nicht abnehmen können.
Aber Milch hat je nach Verarbeitungsform Suchtpotential. Das, und die Gewohnheit zusammen genommen sorgen dafür, dass manche das Gefühl haben, sie könnten sie nicht weglassen. Sie sei ein Muss. Und auf einmal fühlt es sich komisch an. Erst wenn man sie wieder zu sich nimmt, scheint alles gut. Wie das bei einem Raucher ist nach einem 10-Stunden-Flug, oder bei anderen Suchtmitteln auch. Erstaunlich, nicht wahr?


Das ist alles nur in unserem Kopf. 
Milliarden von Asiaten haben einen erstaunlich guten Knochenbau, ganz ohne Milch. Und kurioserweise bricht der härteste Knochen, nämlich das Becken ausgerechnet in den Ländern am meisten, in denen überdurchschnittlich viel Milch getrunken wird.
Diese Erkenntnisse brauchen Zeit, bis sie sich verbreiten und Wahrheit kämpft hier natürlich auch gegen besonders starke wirtschaftliche Interessen an.


Fehldeutungen
Wie in der Einleitung erwähnt bekam ich eine Nachricht, an der ich hängenblieb. 

Ich zitiere:
"Das Eier und Fleisch essen sorgt bei mir für stetiges Sodbrennen. Kann mir nur schlecht vorstellen mich langfristig so zu ernähren."


Als ich das gelesen habe dachte ich: "Mist, hoffentlich erreiche ich die Person irgendwie..."
Vielleicht ja hier? Wäre gut, denn:

Fragt man erfahrene Mediziner und Ernährungs-Spezialisten, wird gegen Sodbrennen ausdrücklich eine fettarme und eiweissreiche Kost empfohlen.



Und das ist auch gut so und logisch, denn die tatsächlichen Haupt-Auslöser sind Kohlenhydrate. Zucker, Stärke... Und zuviel von schlechtem Fett.
Ausserdem sehr scharfes Essen. 
Und Milch. 

Bei letzterer hält sich der Mythos hartnäckig, das diese gegen Sodbrennen hilft, tatsächlich regt sie jedoch die Säureproduktion im Magen an. Und verstärkt das Problem somit noch weiter...

Die Nachricht deutet daraufhin, dass sich die Schreiberin oder der Schreiber nicht konsequent an die Empfehlungen des Konzeptes hält, und noch immer weiter auf ungeeignete Lebensmittel setzt. 

Oder, wenn auch unwahrscheinlicher - für die Zubereitung der Eier UND des Fleisches eine Menge ungünstiges Fett verwendet?
Vielleicht auch weiterhin Milch im Kaffee, ein bisschen Zucker hier, eine Kartoffel da, verarbeitete Lebensmittel... 
Was es wohl ist? Ganz sicher nicht das Ei, ganz sicher nicht das Fleisch...

Sie/er nimmt sich damit nicht nur die realistische Chance zum Abnehmen, die sie/er bei uns vielleicht gesucht hat. Und verlängert das offensichtliche Leiden, obwohl das mit uns gar nicht nötig wäre. Im Gegenteil: Ein paar Dutzend Mitglieder haben von sich berichtet, dass sie gerade mit KK jahrelange Sodbrennen-Beschwerden verloren haben. Und ich selbst gehöre ebenfalls zu denen, die geheilt sind. Nach jahrelanger Aussichtslosigkeit und einer grossen Menge an geschluckten Gegenmitteln.

Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich kein Fan von fliessenden Übergängen bin. 
Es fällt schwerer auseinander zu halten, was woher kommt und dimmt das gute Körpergefühl und die Energie, die man doch eigentlich sofort haben kann. Und nimmt eine Menge Motivation, wenn die anderen am Pausentag ihre Ergebnisse mitteilen, und man gleich blieb oder minimal abgenommen hat... 
Einer der grössten Motivationskiller bei der Abnahme ist Misserfolg, der zu lange andauert.


Nachwirkungen

Viele kommen zu uns mit einer Vorgeschichte. Viele haben andere Dinge vorher probiert. 
Diäten, die niederkalorisch sind und den Stoffwechsel zum Nachteil verändern, LowCarb... 
Das alles kann Veränderungen im Körper erzeugt haben, die noch eine ganze Weile nachwirken. Je nachdem wie lange man sich diesen ungünstigen Zuständen aufgehalten hat kann das dauern, schlimmstenfalls bis zu anderthalb Jahren, wenn man nicht mit ärztlicher Hilfe unterstützend entgegenwirkt. Das ist ebenfalls eine mögliche Falle bei der Wahrnehmung von Tatsachen.



Am Ende des Tages sollte man sich eine Frage stellen

KK empfiehlt natürliche Lebensmittel in einer ausgewogenen Zusammenstellung. 
Fleisch. Gemüse, Hülsenfrüchte, Wurzelgemüse, gute Fette... 

Wir vermeiden Dickmacher, Krankmacher, FakeFood, Dinge die unserem Körper etwas anderes vorgaukeln zu sein, als sie sind... 

Das ist das, was Menschen in Regionen auf der Welt tun, in der das mit der Ernährung noch nicht so aus dem Ruder gelaufen ist wie bei uns. Und die ein erstaunlich gutes und ein langes Leben führen. Bei denen nicht - wie bei uns - mehr als die Hälfte der Bewohner übergewichtig oder adipös sind. Und manche Krankheiten, die bei uns zum Alltag gehören wie Krebs und Diabetes - vollkommen unbekannt sind.

Was also sollte realistisch betrachtet mit KK dafür sorgen, dass man sich tatsächlich "komisch" fühlt?

Ist es nicht wahrscheinlicher so, wie sehr, sehr viele unserer konsequenten Mitglieder berichten?


Dass sie sich wesentlich besser fühlen? Voller Energie? Wach?!




Bis sp...  nächstes Jahr.


Gesundheit! Danke.

Nico DaVinci 14.12.2015 - 08:12 Lesedauer ca 5 Minuten

KKritisches
Gesundheit! Danke.

Lebensmittelsicherheit auf der Kippe


Nachdem das Jahr jetzt ja dann langsam zur Neige geht, und das vermutlich einer der letzten Blogeinträge für 2015 wird wünsche ich Euch treuen Lesern hier an dieser Stelle schon einmal ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2016.

Aus Gründen der Aktualität habe ich mich entschlossen, diesen Bericht hier noch einmal dem wichtigen Thema Lebensmittelsicherheit zu widmen. 

Wann immer ich mit Menschen spreche, die sich wenig Gedanken machen über das, was sie essen und trinken erfahre ich in den Gesprächen, dass da so etwas wie ein blindes Vertrauen in unsere Lebensmittelsicherheit und die Menschen, die sich darum kümmern vorhanden zu sein scheint.

Lasst uns das heute mal näher anschauen, allein an zwei Beispielen, die diesen Monat in der Presse waren...



Den "original Spirit" würde ich mir auch manchmal zurück wünschen... aber leider ..



Am 11. Dezember berichtet die Süddeutsche Zeitung in einem Beitrag über einen Umstand, der gar nicht mal so neu ist. So wurden seitens des bayerischen Landesamt für Gesundheit (LGL) in den Adventskalendern von 5 bayerischen Herstellern Rückstände von möglicherweise krebserregenden Stoffen gefunden. Anscheinend hängt das mit den Verpackungen zusammen, das soll irgendwie in die Schokolade übergehen.

Haltet doch bitte mal einen Moment inne und überlegt, wie Eure natürliche Erwartungshaltung als Verbraucher jetzt aussieht. Was würdet Ihr jetzt erwarten sollte passieren, vor allem im Hinblick auf die Tatsache, dass Adventskalender ja auch ein typischer Artikel ist, mit dem man kleinen Kindern Freude macht?

Man könnte die fraglichen Produkte jetzt einfach vom Markt nehmen. Zum Beispiel.
Oder wenigstens den Verbrauchern die Wahl lassen, ob sie sich auf das Risiko einlassen wollen, in dem man die Produkte benennt, in denen das - wohlgemerkt von einer Behörde - gemessen und festgestellt wurde. Letzteres wäre eine moderate, faire Lösung. Die erstere wohl die richtige, wenn man es ernst meinen würde mit der Verbrauchersicherheit.


Aber nein. Selbst während die Schokoplättchen gerade genüsslich von nichtsahnenden 4-jährigen verspeist werden, weigern sich die Landesbehörden, die Namen der Produkte herauszugeben.

Und auch sonst scheint es in Sachen Konsequenzen - Fehlanzeige.

Unterschätzen die Behörden das Risiko?
Nein. Wie in dem Zeitungsartikel berichtet wird, steht selbst auf deren eigener Homepage klar festgehalten, dass die Stoffe als "besonders bedenklich" einzustufen seien.

Und so ist es auch dieses Jahr so, dass - wie schon vor Jahren auch - die Verbraucher einem Risiko ausgesetzt werden, das die wenigsten kennen, und selbst die Informierten nicht für sich ausschliessen können, weil sie nicht wissen, um welche der Produkte es sich handelt.


Am 1. Dezember berichtet die gleiche Zeitung nochmals über einen Fall, der aufgrund aktueller Ereignisse längt in Vergessenheit geraten sein dürfte. Es ging um eine Verunreinigung von Eier mit Salmonellen, der europaweit hunderte Menschen erkranken lies, und je nach Quelle sogar 2 oder 3 Todesopfer forderte. Die Europäische Seuchenschutzbehörde ermittelte damals, woher diese Verunreinigung kam und fand den Verursacher. In Bayern.

Wieder hätte die gleiche Landesbehörde wie schon bei den Adventskalender aktiv werden müssen und einen öffentlichen Rückruf starten sollen. Und wieder kam in diese Richtung von den Behörden: Nichts. Auch wenn der Verantwortliche der Firma selbst wohl zwischenzeitlich in Untersuchungshaft sitzt - geschehen ist das erst, nachdem die Presse ihre eigenen Recherche-Ergebnisse veröffentlicht hat und es ist mehr als fraglich, ob das ohne diese Veröffentlichungen überhaupt passiert wäre.

Zur Erinnerung: Mindestens 2 Menschen starben daran, dass sie auf die Sicherheit der Lebensmittel vertrauen wollten...

Das in dem Zeitungsartikel erwähnte Rechtsgutachten kommt zum Schluss, dass hier zum Beispiel bei der Dauer der Probenauswertung massiv geschlampt wurde, und man nicht nur gegen EU-Recht verstossen hat, sondern die Auswirkungen der Salmonellen-Verseuchung viel früher hätte eindämmen können. Ich bin sehr gespannt, ob es nur bei dem Gutachten bleibt, oder ob jetzt auch Konsequenzen gezogen werden. Ich bin da nicht sehr optimistisch.


Wenn man nun einmal ein wenig darüber nachdenkt, wie gross der Einfluss dieser schlampenden, zögerlichen Behörde ist, dann mag man schon ein sehr ungutes Gefühl bekommen. 
Denn in deren Überwachungsbereich befinden sich ja weitere Grossbetriebe, die einen enormen Einfluss auf die Supermarktregale haben. Zum Beispiel Müller-Milch.
Wie wahrscheinlich mag es bei diesen Branchenriesen denn sein, dass da sogar noch viel eher gezögert wird und die Gesundheit der Verbraucher in ernste Gefahr gebracht wird, wenn es bei verhältnismässig kleinen Betrieben schon zu diesen Unregelmässigkeiten kommt?


Ich glaube nicht wirklich daran, dass es Zufall ist, dass diese Ereignisse in Bayern stattfinden. Und ich erkläre auch gerne, wie ich darauf komme...


In einem Bundesland, in dem über Jahrzehnte immer die gleichen Menschen in der Politik immer fester und fester mit den wirtschaftlichen Interessen der dort ansässigen Firmen verfilzten, ist ein "Halt-die-Klappe" viel zu oft nur einen einzigen Anruf weit entfernt. 

Und dann kommt der Maulkorb von oben. 


Das war bei dem Blutproben-Skandal so (ebenfalls in Bayern) und ich bin ziemlich sicher, dass es in vielen anderen Branchen sehr ähnlich zugeht, seit ich dieses Jahr zufällig neben einer Telefonzelle am Viktualienmark in München einen Mann mit dickem Goldkettchen überm teuren Polohemd sagen hörte: "Das kann ja wohl nicht sein, dass Du jetzt hier bei der Ausschreibung jemand anderen vorziehst, bei all dem, was ich für Dich getan habe... Des is mir wuascht ob der billiger is... Schaug wias des hinkriegst. .... Sonst wars des mit unseren Ausflügen auf die Hüttn... Luxus Ende..."


Lebensmittelsicherheit ist leider sehr viel mehr Illusion, als wir uns das eingestehen wollen.

Dabei wollen wir Verbraucher doch gar nicht viel, wenn wir uns wenigstens in einem Punkt sicher fühlen wollen: Gesundheit! Danke.



Kommt bitte gesund und sicher durch die Weihnachtszeit, achtet auf Euch und Eure Lieben, fahrt in den stressigen Tagen vor Weihnachten nicht kopflos mit dem Einkaufswagen liebe Ommas über den Haufen...  und habt einen guten Start ins 2016. 



Bis... später.


Weiterführende Links:
SZ-Artikel Mineralöle im Adventskalender

SZ-Artikel Bayern-Ei
YouTube-Film: Frontal21-Die Masche mit den Blutproben

Holla die Zahnfee!

Nico DaVinci 05.12.2015 - 07:12 Lesedauer ca 10 Minuten

KKWissen
Holla die Zahnfee! 
KK macht auch beim Zahnarzt froh - Bessere Zähne, weniger Karies



Erstaunlicherweise hatten wir das Thema Zahngesundheit in all den Jahren zuvor noch gar nie angesprochen. Weder hier im Blog, noch in der Facebook-Gruppe
Das wollte geändert werden.

Eine dort kürzlich durchgeführte kleine Umfrage hat ein paar interessante Rückantworten ergeben.



Holla the toothfairy...
Damit es nach dem Zahnarzt heisst: "Er hat überhaupt nicht gebohrt..."


Die überwiegende Mehrheit der Antworten bestätigte eine Verbesserung bei der Zahngesundheit. 

So hatten auch Mitglieder, die vor ihrem Einstieg bei KK gelegentlich ab und zu oder auch starke Probleme mit Löchern in den Zähnen mit KK wesentlich erfreulichere Zahnarztbesuche.

Auch das sei noch gesagt
Wer vorher schon kaum Probleme mit den Zähnen hatte, hatte das mit KK auch nicht. 

Ist ja auch irgendwie logisch, besser als keine Löcher in den Zähnen geht ja auch kaum.


Das Problem mit den Verfärbungen
Natürlich tragen Kaffee und Tee zu Ablagerungen an den Zähnen bei, und da wir von beidem teilweise relativ viel zu uns nehmen, kommt es gerne zu einer Veränderung der Zähne.
Ich selbst kann von mir etwas Kurioses berichten, ich hatte eine Zeit lang einen rosa/pinkfarbenen Fleck auf einem Schneidezahn anscheinend bedingt durch den sehr regelmässigen Genuss von Grüntee und Matcha. Wieso ausgerechnet rosa ist mir bis heute schleierhaft, grün hätte ich eher verstanden. Aber er liess sich nicht einmal wegputzen und war sehr hartnäckig.


Was ich jetzt sage ist als Empfehlung unter Vorbehalt zu sehen:
Es gibt Zahnpasta, mit eingebautem Weisseffekt. Da gibt es Sorten, die optisch aufhellen, das hat was mit der Lichtbrechung zu tun, und dann gibt es welche, die kleine Krisselchens drin haben, die Euch aber ausser den Verfärbungen auch noch gleich was vom Zahnschmelz selbst mit runterschrubbeln.

Da unschöne Zähne für viele fast ein Stigma sind, und sich einige doch sehr unwohl damit fühlen...
Es gibt eine Zahnpasta, die heisst blend-a-med 3DWhite luxe, das ist diese hier.
Sie ist von Procter & Gamble (für die, die manche Konzerne lieber meiden) und enthält Sorbitol, Xylitol, Flurid, Saccharin, und Sucralose. Das alles qualifiziert sie jetzt nicht unbedingt als kkonform, eher im Gegenteil. 

Aber die Wirkung ist bei den für uns typischen Verfärbungen tatsächlich sehr gut, auch Raucher werden damit einen Unterschied feststellen.
Falls das jemand nutzen will, würde ich das tatsächlich nur nach Bedarf ab und zu z.B. als "5 bis 7 Tage-Kur" sehen und nicht dauerhaft einsetzen. Bremsende Wirkung auf den Abnehmerfolg in dieser Woche ist nicht auszuschliessen, wägt ab, was Euch wichtiger ist.



Die Gene sind schuld? Mal wieder?
Eine Teilnehmerin sprach dann davon, dass ihr Zahnarzt von schlechter Genetik gesprochen hat. Das fand ich ziemlich spannend, und ich habe mich dazu noch etwas weiter informiert.

Denn mein Grundgefühl sagt mir, dass wir zwar einige Einflüsse haben, die unseren Körpern bestimmte Dinge leichter oder schwerer machen. So ist ein Herzfehler, ein nicht gut ausgebildetes Organ oder ein zu kurzes Bein für mich mit Genetik leicht zu erklären. 


Aber seit ich mich mit dem Abnehmen und den Ursachen für Übergewicht beschäftige musste ich ziemlich oft feststellen, dass die Genetik doch zu gerne mal als Begründung missbraucht wird, ohne dass da ein Zusammenhang je nachgewiesen werden konnte. Und auch logisch irgendwie nicht nachvollziehbar ist. Ich hatte dazu hier ja schon einmal etwas geschrieben.

Deshalb bin ich insgesamt ein wenig vorsichtiger geworden, solchen Aussagen blind zu folgen, und zwar egal, von wem sie kommen. 
Denn am Kuriosesten während der damaligen Recherchen war, dass interessanterweise die Genetik immer dann gerne zur Argumentation angeführt wurde, wenn die Studien etwas belegten, das die Auftraggeber oder Finanziers der Studie gerne als Ergebnis haben wollten. Darüber mag jetzt jeder seine eigenen Schlüsse ziehen. 

Also - was hat Karies mit den Genen zu tun? 

Das wollte ich genauer wissen.

Richtig ist, dass die Genetik in Sachen Zahnästhetik und Zahngesundheit tatsächlich Auswirkungen haben kann. Allerdings...

Es gibt z.B. in Bezug auf unterschiedliche Färbungen des Zahnschmelzes genetische Zusammenhänge. Die Betroffenen haben allerdings nicht nur sehr temperaturempfindliche Zähne, sondern auch eine sehr auffällige Verfärbung. Dieser Wikipedia-Eintrag enthält eine entsprechende Abbildung. Ich denke mal, da wird der Zahnarzt seine Diagnose stellen, wenn er das entdeckt. Und mit Karies hat das wenig zu tun, es sei denn, man vergisst die in unseren Breitengraden eher übliche Zahnpflege völlig und lehnt professionelle Zahnreinigungen ab.



Interessanter für unsere Kariesfrage ist der Einfluss, den die Genetik auf die Stellung der Zähne hat. 
Ob man jetzt bequem den Zeigefinger zwischen zwei benachbarten Vorderzähnen durchschieben kann oder die Abstände schön regelmässig sind mag tatsächlich einen Einfluss auf die Zahngesundheit und Kariesanfälligkeit haben, denn wenn bei ungünstigen Abständen zwischen den Zähnen ist es möglich, dass sich dauernd etwas dazwischen verfängt. 
Wer da betroffen ist, muss sich sehr wahrscheinlich intensiver um die Pflege kümmern, als andere, und vermutlich auch Zahnseide oder Zahnspüler zusätzlich regelmässig einsetzen. Aber auch das wird einem der Zahnarzt erzählen, wenn man zu dieser Gruppe gehört und dankenswerterweise sind wir ja doch meistens relativ gesegnet, weil Fehlstellungen meistens doch irgendwie schon in der Jugend mit Zahnspangen ausgeglichen werden.


Dann gibt es noch einen dritten genetischen Einfluss, der betrifft aber nicht Karies, sondern Parodontitis. Das ist, wenn sich Zahnfleisch - z.B. durch Einlagerungen von Rückständen in kleinen Taschen um die Zahnhälse - entzündet und zurückbildet, bis der Zahn wackelig wird und ausfällt.   

Hier gibt es genetisch bedingt Menschen, deren Entzündungen heftiger verlaufen als bei anderen was den Fortgang der unbehandelten Krankheit schneller voranschreiten lässt als jene, die ein weniger aggressives Immunsystem haben. Soweit ich das richtig verstanden habe ist aber bei den Betroffenen auch zu erwarten, dass sie das anhand sonstiger Entzündungen und deren Heftigkeit aber nicht nur am Zahnapparat spüren dürften.


Fragt man nun die aktuelle Wissenschaft ganz konkret nach der Frage, ob es eine genetische Disposition zu Kariesbildung gibt, dann muss die Antwort lauten: 
Gemessene Effekte sind vorhanden, aber derart moderat, dass es im Gegensatz zu den Ursachen eine zu vernachlässigend milde Rolle spielt.


Und das bringt uns dann doch einen guten Schritt weiter. 

Denn jetzt sind wir da, wo ich uns schon vor dem Genetikeinwurf sah, und warum unsere konsequenten Mitglieder tatsächlich Verbesserungen erleben. 
Der Grund ist die eigentliche Ursache für Karies.


Früher hat man gerne gesagt: Zucker macht Karies. 

Hehe, sagt das mal laut in einer Gummibärchen-Fabrik, oder einem anderen Konzern, der seinen Umsatz auf Zucker baut. 
Da werdet ihr die Bärchen-Dompteure im Viereck springen sehen. 
Und dann werden sie sagen "Nein, das stimmt nicht!"
Und sich in Gebrabbel verlieren. 

Und obwohl sie sachlich richtig liegen, haben sie dennoch nicht Recht damit.


Zucker ist nicht die Ursache für Karies, ABER...
Richtig ist: Zucker macht keine Karies. 

Aber Bakterien. Bestimmte Bakterien. 
Und die leben von - Ihr werdet es ahnen - Zucker. 
Das heisst, kein Zucker, keine Nahrung für diese Bakterien. 
Keine Nahrung > keine Bakterien -  keine Bakterien > kein Karies.

Ahaaa! Also doch der Zucker. Ja schon aber eben nicht nur - und überhaupt. 

Diese Bakterien leben nicht nur von Zucker allein, und es muss vor allem nicht nur Haushalts- oder Industriezucker sein, sondern auch der in Obst und Säften enthaltene (Frucht-)Zucker kann das. 
Und Getreide, also das, was wir unter schnelle Kohlenhydrate kennen - wird auch gerne genommen. Brot, Reis, Nudeln, das ganze Programm.

Und ... tadaa... Milch/-produkte. Stehen die drauf, die kleinen Racker. 

Aber, aber,  aber.... Milch ist doch gut für die Zähne? Heisst es. 
Nun, spätestens jetzt sollte klar sein, dass da wohl eher sogar das absolute Gegenteil der Fall ist. Zumindest, wenn man nicht den damit entsprechend nötigen Mehraufwand für die Zahnpflege betreibt.


Isch krisch Plaque

Kohlenhydrate und Milchzucker werden von diesen Bakterien in Milchsäure umgewandelt und diese greift den Zahnschmelz an. Wenn man die lange genug gewähren lässt, dann wird daraus ein Loch. Karies. 
Und wenn die Kohlenhydrate dann noch in einer Form aufgenommen werden, die die Bildung der Plaque, also Zahnbelag besonders zuträglich sind, dann fangen die kleinen Tierchen an, sich so richtig wohl zu fühlen. 
Tonnen zu fressen und das auch noch ungestört unter dem Deckchen...

Die Zucker-Schützer erzählen deshalb auch mit stolz geschwellter Brust: 

Zucker macht keine Karies und sowieso kann man nicht ein einzelnes Lebensmittel verantwortlich machen. Das ist nicht einmal gelogen, aber eben nur die halbe Wahrheit und Augenwischerei.

Wenn Ihr die stolz geschwellte Brust wie einen knietschenden Luftballon zusammenfallen sehen wollt, dann sagt ihr denen:
"Stimmt, das sind Bakterien, aber die leben von Zucker und anderen Kohlenhydraten, und Milchprodukten, was bedeutet, Zucker hat einen sehr elementaren Anteil an der Entstehung von Karies." 

Und alles, was ab da als Verneinung oder Relativierung kommt, wird unrichtig sein.

Daher weht der Wind...
Und jetzt wird auch klar, warum KK so einen positiven Effekt auf die Zahngesundheit hat.
Eine Teilnehmerin hat von glatteren, saubereren Zähnen gesprochen - das ist auch so:
Dadurch, dass wir relativ wenig schnell umsetzende Kohlenhydrate zu uns nehmen, entsteht auch weniger Belag und die Bakterien mit dem Zähne-Presslufthammer finden nicht nur weniger Halt, sondern haben auch kaum was zu fressen.

Jetzt kommen wir noch einmal kurz zurück zur Genetik. 

Eine Teilnehmerin meinte, die Gene würden festlegen ob man einen härteren oder weniger harten Zahnschmelz hat. Dazu habe ich leider nichts Tragfähiges im Netz gefunden, was das zuverlässig bestätigt hätte.

Aber selbst wenn dem tatsächlich der Fall ist:

Ohne das Problem mit den Bakterien ist es schnurpiepsegal, ob man weichen oder harten Zahnschmelz hat. 

Und das heisst:
Wenn die Mahlzeiten nicht übermässig Kohlenhydrate enthalten, wenn man auf Zucker, Brot, Mehlspeisen, Getreide, Hefe, Obst, Süssgetränke und Milch usw verzichtet, dann werden die Zahnarztbesuche für sehr, sehr lange Zeit jeden Schrecken verlieren.


Für jene, die jetzt noch nicht so ganz bei KK angekommen sind, und süss nicht lassen wollen ein kleiner Tipp: Die natürliche Reaktion auf einen Bericht wie diesen hier ist, beim künftigen Einkauf zu Produkten zu greifen, die mit "zuckerfrei" markiert sind.
Obacht! Nicht alles, wo zuckerfrei drauf steht, ist auch kein Zucker drin!



Bis später




Weiterführende Links:
Amelogenesis imperfecta 

Parodontitis

17 Irrtümer der Zahngesundheit 
(Inhalt scheint interessant und ok, Quelle jedoch bitte selbst einschätzen, es ist ein werbebasierter Service, siehe Impressum)
Übergewicht: Die Gene sind schuld?
Der Knaller mit dem zuckerfrei



PS: Für alle Nachleser, Mitrecherchierer und Weiterdenker ein kleiner Hinweis:
Die Tatsache, dass Zucker eine so massive Auswirkung auf die Zahngesundheit hat gefällt nicht allen. Vor allem jenen nicht, die mit Zucker & Co ihr Geld verdienen. Achtet bei Eurer Eigenrecherche sehr auf die Quellen, wo die Informationen herkommen. Es wird sehr viel Geld investiert, um die Hauptursache, nämlich den übermässigen Zuckergenuss zu verschleiern. Bewegt Ihr Euch rein im seriösen, wissenschaftlichen und aktuellen(!) Bereich werdet Ihr einen starken Konsenz finden, der mit meinen Informationen hier übereinstimmt
.



Bonusteil:
Was macht zu diesem Thema eigentlich gerade Christian Schmidt, unser Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft?

Den weist foodwatch  (Punkt 13) ja gerade ganz aktuell darauf hin, dass Kinder nicht so viel Zucker in den Produkten haben sollten. Ob der das mit dem Karies weiss? Ungewiss...

Der ist nämlich gerade anderweitig beschäftigt. Mit Feiern. Und mit Katerhoden, was mit Ernährung und Landwirtschaft recht marginal etwas zu tun hat.

Und wer denkt, dass er das erste Mal in seiner Funktion etwas Sinnvolles gemacht hat in Sachen Tierschutz, der muss verstehen, dass 10 Jahre eine verdammt lange Zeit sind, da fliesst noch viel Lobbyschmotz die Spree runter. 
Und vermutlich ist er bis dahin gar nicht mehr im Amt. Hoffentlich. Bitte.



Was ist besser? Gleich umstellen oder nach und nach?

Nico DaVinci 02.12.2015 - 08:12 Lesedauer ca 3 Minuten

KK-Wissen
Mach ichs gleich oder mach ichs später
Langsam reinfinden oder zackig umstellen


Gelegentlich kommen bei uns Unterhaltungen auf, in denen neue Mitglieder uns die Frage stellen, ob sie eine Ernährungsumstellung eher langsam anfangen sollen - also das Gewohnte erst nach und nach austauschen sollen - oder lieber gleich und richtig starten. 
Dieser Beitrag soll eine kleine Entscheidungshilfe geben.




Wir haben das in anderen Berichten hier im Blog schon ein paar Mal näher angeschaut:
Es gibt Menschen, die haben es leicht mit der Disziplin, und welche, denen fällt es schwerer, bei einer Sache zu bleiben.


Es gibt da unterschiedliche Voraussetzungen.
Meistens weiss man aus Erfahrung, zu welcher Gruppe man sich eher zuordnen kann.
Wem das mit der Selbsteinschätzung etwas schwerer fällt, dem mag es helfen, sich einmal kurz zu besinnen und zurück zu erinnern, wann man das letzte Mal etwas angepackt und durchgezogen hat, auf das man am Ende wirklich so richtig stolz sein konnte. 


Es gibt tatsächlich ein paar Berichte von Mitgliedern, die sich erst in Ruhe eingelesen haben, was an Lebensmitteln hilfreich beim Abnehmen ist und was einen Erfolg eher verhindert. Und dann einfach nach und nach alle Erfolgsverhinderer ausgeschaltet haben.

Aber die Daten, die mir zum Abgleich zur Verfügung stehen zeigen doch recht deutlich, dass dieser schleichende Übergang weit weniger Mitglieder erfolgreich ihre Ziele erreichen lässt als jene, die entschlossen die Ärmel hochkrempeln und anfangen. 


Warum ist das so?
Wenn man sich bewusst macht, dass einige der schlimmsten Erfolgsverhinderer tatsächlich einen ziemlich starken Suchtcharakter haben, dann fällt das Loslassen heute genauso schwer wie übermorgen. 


Entzugserscheinungen, wie wir sie von Zucker kennen, treten je nach Strategie entweder gleich auf, oder eben später. Und wenn man diese Sachen immer wieder zwischenrein verwendet, dann bleibt die Sucht erhalten. Das macht einem eine Umstellung sehr viel schwerer und man quält sich unnötig lange.

Lässt man dann auch noch verschiedene Dinge zu unterschiedlichen Zeiten erst nach und nach weg, hat man oft sehr viel stärker das Gefühl, etwas zu vermissen und endet im Unterbewusstsein viel eher bei "aber das behalte ich bei, ich lasse das andere ja schon weg."

Und es passiert auch noch etwas anderes, das gerne unterschätzt wird.


Wann immer wir etwas anpacken, bei dem wir uns ein Ziel setzen, spielt der Weg dahin eine ziemlich grosse Rolle, was die Motivation betrifft. 
Haben wir auf dem Weg mit etwas Mühe, prüfen wir meistens unbewusst, ob wir ein ausreichend gutes Verhältnis von Aufwand zu Ertrag haben.

Sehen wir keine Erfolge, geben wir sehr viel wahrscheinlicher auf, als wenn wir sehen, dass unsere Bemühungen erste positive Teilerfolge verbuchen lassen. Das kann sogar unglaublich pushen, während Erfolgsmangel absolut demotivierend ist.

Ich bin ziemlich sicher, das ist, was wir in den Zahlen sehen, das ist, was die Langsam-Starter in wesentlich grösseren Zahlen abbrechen lässt.

Meiner Meinung nach sollte jemand, der nicht ausnehmend diszipliniert und ehrgeizig ist den schnelleren Start bevorzugen. Die Kraft, die sich aus den ersten Wiegeergebnissen entsteht trägt sich oft von selbst. 

Jemand, der sich selbst enorm sicher ist, dass er unbeirrbar diszipliniert an die eigenen Ziele gehen kann, dem es aber eher darum geht, das System KK an sich erst einmal gut zu verstehen, um keine Fehler zu machen, kann mit dem Schneckenstart zurecht kommen.


Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, zu welchem Typ er gehört, aber die Daten sprechen eher für Zack Zack als für Tröpfel-Tröpfel...


Eines jedoch haben beide Typen gemeinsam.
Um überhaupt erfolgreich abzunehmen begannen beide mit dem ersten Schritt: Anfangen.


Wie wäre es mit... heute!?


Bis später.


Ich bin durch, lasst mich Arzt

Nico DaVinci 26.11.2015 - 07:11 Lesedauer ca 8 Minuten

KKritik
Ich bin durch, lasst mich Arzt...
äh... oder anders rum... irgendwie so halt...


Ein junger Mensch tut sich schwer mit so einem Studium. Erst mal muss er in der Schule schon begriffen haben, dass die Noten wichtig sind, was nicht jedem gelingt. Die Playstation und das Abhängen mit Freunden ist doch sehr viel verlockender als dröge Hausaufgaben und lernen.





Aber doch - die Noten haben gereicht, die Uni hat einen akzeptiert.
Das erste, was einen der Nachbar im Wohnheim fragt, ist ob Du auch am Abend auf die Studenten-Party kommen willst. Überhaupt ist das Studium für viele eine Zeit, an der sie gerne zurück denken, und wenn man jemand fragt, der eines hinter sich gebracht hat, dann sind seltsamerweise die wilden Partys das, was man am ehesten mit glitzernden Augen erinnert.

Nicht den Professor vorne, in den stickigen überfüllten Hörsälen.
Den, der sein Wissen oft vor einer beträchtlichen Zeit angesammelt hat, und dabei vergass, dass sich Wissenschaft weiterentwickelt. 


Und der eigentlich aussehen müsste wie ein Formel-1-Rennfahrer, wenn man ihn dazu verpflichten würde, für jeden "Berater"-Vertrag, den er innehat ein Logo auf den Prof-Kittel zu pinnen. Und der so vielen dieser Firmen verpflichtet ist in dem, was er vermittelt.
Und der Lehren eigentlich gar nicht gelernt hat und keine Ahnung hat, wie man Wissen so weitergibt, dass ihn die Leute auch verstehen.

Ja, man hätte heute die Möglichkeit, live nachzuschlagen, was der Fachbegriff bedeutet, von dem er gerade gesprochen hat. Aber niemand erkennt an, dass diese jungen Menschen vieles gar nicht wissen können, was man bei ihnen voraussetzt, und so ist ein Studium in vielen Bereichen ein überfordertes Scheine-Jagen.

Nicht diese Geldscheine - noch nicht - nein, die Scheine die einem den Nachweis ermöglichen, dass man anwesend war. 


Denn das ist erst einmal was zählt, bis die Klausuren kommen. 
Dort wird dann Wissen geprüft, allzu oft werden da Dinge abgefragt, die gar nicht dran waren, die man gefälligst selbst wissen sollte, denn es wird erwartet, dass man sich nebenher Dinge aneignet, von denen man erst nach der Klausur begriffen hat, dass es gerade dieses eine "Dings" war, das man gebraucht hätte.

Auch blöd: das Lernen hat man den jungen Menschen ebenso wenig beigebracht. 

Denn alles mögliche hat man ihnen in die Köpfe gestopft, sehr viel Unwichtiges, aber nicht, dass es Lerntypen gibt, die sich leichter tun, wenn sie visuell lernen und manche eher durch hören. 
Und niemand treibt ihnen das auswendig lernen aus - das zwar gute Noten bringt, aber in seiner extremen Halbwertszeit das Wissen 10 Minuten nach der Klausur auch schon wieder vergessen lässt - was den ganzen Aufwand für sich eigentlich unnötig macht.


Und dann geht es irgendwann mal in die Praxis. 

Der erste Blinddarm rollt keuchend vorbei, der erste Kopfverband blutet durch... 
Da wird dann auf einmal eine 16-Stunden-Schicht verlangt, und der junge Mensch steckt drin in diesem Rad aus Geld erzeugen, Betten belegen und all dieser Krankheit, dem Schmerz, dem Tod, der Trauer und den Schuldgefühlen, wenn man mal wieder alles versucht hat...

Man erlegt ihnen die Aufgaben auf, die kein anderer tun will, so ist das nun mal in unserer Gesellschaft, wenn jemand neu ist, und sie finden sich wieder in einem stetigen Spiel aus Intrigen, Machtkämpfen und der stetigen Mahnung, dass ein Krankenhaus wirtschaftlich zu führen sei.


Irgendwann dann - sehr viel später - ist es einmal so weit. 

Nach einem kurzen Abstecher in eine Gemeinschaftspraxis, in der man eher verheizt und ausgenutzt wird, als dass man dazu lernen würde, kommt dann die erste eigene Praxis.

Und man wird zum Spielball von sehr vielen unterschiedlichen Kräften. 


Denn eigentlich hat man ja Medizin gelernt, aber die Bürokratie erstickt einen fast, die Leasing-Raten für die Maschinen, die man viel zu teuer eingekauft hat, drücken aufs Budget und all dieser Vertragskram und die Versicherungen...

Ab einer oder zwei Vorzimmer-Damen muss man auch noch Fachmann in Personalführung und Arbeitsrecht sein.

Von dem ganzen Steuerkram, den man nebenbei auch noch zu beachten hat, und von dem 99% der Bevölkerung sowieso nicht mehr verstehen, wie das alles eigentlich korrekt abzulaufen hat. 

Nebenbei bemerkt: die 1% Steuerberater und - fachangestellten auch schon lange nicht mehr, wie mir ein Mann dieses Fachs neulich freimütig gestanden hat, als er auf die Ordner-Wand hinter sich gezeigt hat und meinte, das seien die Änderungen der Steuergesetze des letzten Jahres. Aber nur ein Teil, ein anderer davon sei noch im Nebenraum. 
Aber ich schweife ab...


Zwischen all den Terminen muss man noch klug unterscheiden, wer denn nun privat und gesetzlich im Wartezimmer sitzt, denn die privaten bringen für die gleiche Zeit mehr ein, und sie helfen definitiv, dass das neue Praxis-Schiff überhaupt noch einigermassen durch die Wellen gleitet, ohne dass der zuständige Bankberater unten den Stöpsel zieht. 

Und ausserdem muss man noch daran denken, welches Medikament noch von der Kasse bezahlt wird, und welches man aus der eigenen Tasche zu zahlen hat, weil das Quartalsbudget aufgebraucht ist.


Und dann hat man ständig noch den Unternehmensberater im Ohr, dem man neulich auf dem Schoss sass.
Der hat einem noch erklärt, dass man das ganze sehr wirtschaftlich zu sehen habe und die Igel-Leistungen (das sind die, die der Patient aus der eigenen Tasche bezahlt) einen wesentlichen Teil seines Umsatzes ausmachen sollen, damit das Ganze auch lohnt. 

Und die Provision für die Nahrungsergänzungsmittel und vom Labor ebenso unverzichtbar seien.


Dazu kommen dann die Vollprofis, erfahrene Ärzte, die einem raten, man solle unbedingt professionellen Abstand zu den Patienten halten, das sei wichtig in der modernen Praxis von heute. Verwirrend für Dich, denn eigentlich wolltest Du doch zuhören, anders sein.


Aber eigentlich wollte man das überhaupt alles gar nicht so.
Der Idealismus von früher wollte einen doch Menschen helfen lassen...
Schnell den Gedanken vergessen, denn man hat ja keine Zeit. 


Es sitzen noch ein Keuchhusten und eine Gürtelrose im Wartezimmer, während einem die Privatpatientin, die vor einem sitzt erklärt, wie sie gerne behandelt werden möchte, sie habe das im Internet gelesen.

Zwischen Keuchhusten und Gürtelrose ist da noch diese schick gekleidete Frau mit der Hornbrille, die sich zwischendrängelt und einem auf Hochglanz-Prospekten erklärt, wieso das neue Medikament jetzt doch so sehr viel besser und effizienter sei. 

Dass sie das nur sagt, weil das Patent des alten ausgelaufen ist und es deshalb das alte in sehr viel günstigeren Alternativen gäbe, weiss man nicht, ist aber so. Und dass das neue noch überhaupt nicht hinreichend getestet ist, und man über ein paar der Nebenwirkungen nur intern beunruhigt ist, das verschweigt sie auch. 

Denn sie will ja Geschäft machen. 


Sie lässt ein paar Gratisproben da, tätschelt Deine Hand und holt eine zweite Broschüre raus, in der steht, dass man ab einer gewissen Anzahl an Rezepten die Möglichkeit hätte, auf Mallorca an einer Fortbildung teilzunehmen, die zwar nur anderthalb Tage dauere (und das Essen sei hervorragend). Aber wenn man schon mal da sei, dann können man auf Kosten der Pharmaphirma noch den Rest der Woche verweilen. Hin- und Rückflug sei sowieso inklusive. Wenn die Zahlen stimmen, versteht sich.

Eigentlich hat man gar kein gutes Gefühl, wenn man die neue Mikropille verschreibt, denn man hat doch schon das eine oder andere gehört und gelesen, von 15-jährigen, die an einer Trombose verstarben.

Aber die Aussicht, in einer Woche auf Mallorca endlich einmal diesem ganzen Dauerstress zu entfliehen ist halt schon verlockend, und Miss Hornbrille hat ja versichert, dass das neue Produkt sicher sei. Und besser. Und das Essen dort hervorragend sei.


Eigentlich wäre jetzt die Gürtelrose dran, aber die neue Software - die bemerkenswert teuer war und einem die Arbeit abnehmen sollte (aber viel mehr erzeugt) - streikt nach dem letzten Update.

Die Eingabemaske will nicht so wie sie soll und die eine der beiden Arzthelferin knallt die Tür, weil sie sich mal wieder mit der anderen zerstritten hat, weil das junge Ding nicht tut, wie sie es will.



Als Du am Ende Deines langen Tages dann ins Bett fällst, und Dein Partner auch noch beleidigt - weil vernachlässigt - den Rücken kehrt, überlegst Du noch kurz:
"Wofür das alles, dieses Hamsterrad?!", aber bevor Du diesen Gedanken zu Ende führst wirds dunkel im Hirn - vor Erschöpfung.


In Deinem Traum reitet die Hornbrille auf einer Mikropille am Strand von Mallorca, die beiden Helferinnen vertragen sich wieder und die Gürtelrose geht von selbst weg. 

Und irgendwas... irgendwas tief in Dir drinnen sagt, dass das nicht ist, was Du eigentlich wolltest. Wofür Du studiert und 16-Stunden-Schichten geschoben hast. 

Und gerade, als Du die Hände in die Hüften stellst und tief Luft holen willst um zu brüllen "Genug mit der Scheisse!", da klingelt im Traum Dein Telefon.
Es ist Dein Bankmann, der "die Situation besprechen will".


Und dann wachst Du auf, denn es war Gott sei Dank nicht der Bankberater, sondern der Wecker, als freundlicher Hinweis auf den Start eines weiteren dieser Wahnsinnstage - in diesem Hamsterrad.



Ja, ich verstehe Deine Situation. Und ich mache Euch kaum Vorwürfe. 

Trotzdem werde ich nicht müde werden darauf hinzuweisen, dass dieses System krank ist. 

Dass es dringend einen Arzt bräuchte. Und zwar einen der Sorte, die Du eigentlich mal werden wolltest. Als Du noch helfen wolltest. Und Idealismus hattest.


Einen, der sich ehrlich sein - noch leisten konnte.




Bis später.


Wie selig schläft so einer eigentlich?

Nico DaVinci 24.11.2015 - 06:11 Lesedauer ca 1 Minuten

KKritik
Glyphosat... lernt Hensel nimmermehr?
Der Leiter des BfR auf verlorenem Posten

Es gibt ein kurzes Update in Sachen Glyphosat. 


Macht dieser Mann seinen Job richtig?

Ich habe ein kurzes Video für Euch gefunden, das ich den Interessierten in Sachen Glyphosat dringend ans Herz legen möchte.

Die Bewertung, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) an die EFSA geschickt hat soll einen grossen Teil der Entscheidung beeinflussen, ob das Mittel die Verlängerung im weitere 10 Jahre bekommt oder nicht. Es gab in den vergangenen Wochen massive Kritik an dieser Auswertung, sie gilt als lückenhaft, fehlerhaft und das Fazit stimmt absolut nicht mit dem sonstigen Inhalt überein.

In einem solchen Fall wünschte ich mir, dass die Personen zur Verantwortung gezogen werden.

Ich habe in meinem Video dazu ja schon gesagt, dass ich sehr genau hinschaue, wer für die Wiederzulassung verantwortlich gemacht werden kann. 

Der Herr auf dem Foto ist definitiv einer, auf dessen Schultern diese Entscheidung zu lasten hat und der ganz weit oben auf der Liste ist.

Das ARD-Video ist nur 5:31 Minuten lang, und absolut wichtig und sehenswert.

Es zeigt Ausschnitte und Kommentare zu einer Anhörung im Bundestag, bei der A-Punkt Hensel gegenüber den anderen Experten eine sehr unglückliche Figur macht.
Und Einblicke, inwieweit das Mittel sehr wahrscheinlich doch ein relativ hohes Krebsrisiko beinhaltet.

Wie nennt man eigentlich, wenn jemand in Staatsdiensten seine Sorgfaltspflicht derart zu verletzten scheint? Und damit unter Umständen den gesamten Kontinent Europa mit seinen Einwohnern in Gefahr bringt?


Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dieses Institut in der aktuellen Form nicht weiter Bestand haben dürfte, es gehört aufgelöst und komplett neu organisiert.

Wenn Risikoeinschätzungen mit einer derartigen Tragweite vom BfR so bewertet werden, dann will ich gar nicht wissen, wo die noch überall "seltsame" Ergebnisse in ihren Akten schlummern haben.

Und meine sehr persönliches Gefühl sagt mir nach diesem Video, dieser Fisch stinkt mindestens sehr vom Kopf - ich weiss nicht, wie es Euch ergeht...


Bis später.


Weiterführende Links:
Fakt ARD - Wie gefährlich ist das meist eingesetzte Planzengift der Welt Glyphosat?



Die Gene sind schuld?!

Nico DaVinci 20.11.2015 - 14:11 Lesedauer ca 4 Minuten

KKWissen
Der Einfluss der Gene bei Übergewicht
Ist da was dran oder wird das nicht doch überschätzt?


Im vierten Jahr täglicher Arbeit für Kilokegeln.de bleibt es nicht aus, dass man nicht nur Muster bei Erfolgen oder Hindernissen bei der Abnahme feststellt, sondern auch Muster bei der Wahrnehmung zum Thema Übergewicht innerhalb der Bevölkerung 

Eine typische, wiederkehrende Aussage, die man auch von Ernährungsberatern und sogenannten Diätspezialisten hört ist "Das ist genetisch bedingt". 


Ah. Ist das so? Schauen wir doch einmal näher hin... 






Ganz nüchtern betrachtet entsteht Übergewicht durch eine stetige Einlagerung von Speicherfett, das nicht abgerufen wird, um es in Energie rückzuwandeln - z.B. weil es dazu mangels Hungersnöten in unseren Breitengraden keine Notwendigkeit gibt. Punkt.

Der Mechanismus, wie unser Körper Speicherfett erzeugt ist bekannt und hinreichend untersucht. Hier gibt es zwar tatsächlich ein paar wenige Einflüsse, die dafür sorgen, dass einige aus den zugeführten Nährstoffen mehr Energie beziehen können als andere, aber diese sind realistisch betrachtet über die Lebenszeit fast alle durchgehend variabel und veränderlich.

Die Anzahl der Fettzellen, die ein Mensch in seinem Körper besitzt hat zwei einschneidende Lebensdaten bei denen sich diese festlegt und einpegelt: 

Die Geburt, hier wird schon im Mutterleib der Grundstock gelegt. 

Und circa um das 25. Lebensjahr. Danach ändert sich nicht mehr viel. Ausser, wie sehr man sie füllt. Und diese Zellen können bis zum 200fachen ihrer Grösse anwachsen, ist also bei einer entsprechend hohen Anzahl massig Platz, um in die Breite zu gehen.


Nun habe ich wiederholt - leider auch von sogenannten Ernährungsberatern - gehört oder gelesen, dass das genetisch bedingt sei. 
Die Rechtfertigung dieser Aussage beziehen diese Leute auf Nachfrage aus der Offensichtlichkeit, dass bei zwei übergewichtigen Eltern mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit auch ein eher übergewichtiges Kind entsteht. 
Klingt unglaublich logisch und einfach, nicht wahr?

Und es stimmt... leider - meistens ist das so: Übergewichtige Eltern haben überdurchschnittlich oft pummelige bis übergewichtige Kinder.
ABER...

Manchmal ist auch nur ein Elternteil übergewichtig, und bei Eltern unter 30 oder 35 ist das nach der Geburt relativ oft gerne mal die Mutter. Und wie sieht es da bei den Kindern aus?
Bumm - auch übergewichtig. Na, da haben die Kinder aber Pech gehabt, 50:50-Chance, aber dummerweise ausgerechnet die schlechten Gene erwischt... 



Meiner Meinung nach ist das absoluter Quatsch.


Schickt man die gertenschlanke Tochter als Austauschschülerin oder Au Pair für ein Jahr nach England oder nach Amerika, kann man erstaunlich oft beobachten, wie wundersam die Gene plötzlich fern der Heimat in die Breite wirken...
Ist es nicht doch vielleicht eher, was wir essen?


Ich habe da eine ziemlich einleuchtendere Erklärung, die ich für wesentlich schlüssiger halte als das vielzitierte Gen-Argument:

Kinder übernehmen die Ernährungsgewohnheiten der Eltern. 
Schon allein, weil die Eltern ja die Auswahl der Lebensmittel beim Einkaufen so gut wie zu 100% in der Hand haben. Kinder können sich kaum eine eigene Ernährungsumgebung schaffen, sie sind angewiesen auf das, was die Eltern vorgeben und vorleben.

Und wenn die Ernährungsgewohnheiten der Eltern schon bei denen selbst für eine übermässige Einlagerung von Speicherfett gesorgt haben - wie wahrscheinlich ist denn dann das gleiche Ergebnis bei den Kindern? Richtig. Sehr hoch.

Und noch etwas: 
Leider ist es in den 9 Monaten Mutterleib sehr entscheidend, wie sich die Mutter in dieser Zeit in Sachen Essen verhält. Denn ihr Verhalten hat einen massiven Einfluss auf den Startwert, was die Anzahl der Fettzellen des Säuglings betrifft. 

Und so kommt es, dass Kinder dann auch folgerichtig zu Übergewicht neigen, wenn die sich die werdende Mutter während der Schwangerschaft gerne mal nen 10-Liter-Kanister Vanille-Eis gegönnt hat, egal ob sie dann nach der Geburt tapfer erfolgreich zurückgebildet hat. Und wenn dann noch Pulvermilch obendrauf kommt, ist ohnehin die Axt am Baum (4-faches Adipositas-Risiko)...

Warum ist das überhaupt ein Thema, über das ich für wert halte, hier zu beschreiben? 

Weil ich bei den Gesprächen und nach der Aussage "Es sind die Gene..." immer die gleiche unsägliche Reaktion beobachte...: 


Stumpfes Aufgeben. Sich fügen. 
Phlegmatisch das offenbar unausweichliche, unfreiwillige Schicksal akzeptieren.

Nach dem Motto: "Mist, es sind die Gene, die kann ich nicht beeinflussen, habe ich halt Pech gehabt" zu oft dann gefolgt von "Her mit der nächsten Zuckerbombe, jetzt ists ja eh schon wurschtegal..."



Leute - liebe Mitstreiter im Kampf gegen unser Übergewichtsdesaster... :
Bitte hört auf mit der Verbreitung dieser unsinnigen Fehlinformation und Missleitung, wenn Ihr es mit Euren Schützlingen ehrlich meint.


Selbst WENN es tatsächlich eine genetische Disposition in Bezug auf Übergewicht geben SOLLTE, (was mir bisher niemand hinreichend nachweisen konnte) sind doch die Einflüsse neben all den anderen wahrscheinlich weitaus grösseren Gewichtstreibern absolut zu vernachlässigen und viel zu gering in Bedeutung und Auswirkung.



Übergewicht ist - bis auf einige ganz seltene Fälle von Krankheiten - ein Produkt dessen, was wir an Lebensmitteln zu uns nehmen. Und ich sage ausdrücklich nicht - "wieviel" - es ist das "WAS".

Das gleiche gilt übrigens auch für das Abnehmen. Auch da ist es vor allem das "WAS", das für nachhaltige und nennenswerte Erfolge sorgt.  

Und es ist sehr viel einfacher, als die meisten denken. 
Einfach die unguten Dinge meiden, und die guten Dinge vorziehen.


Deshalb ist die unfreiwillige Aussichtslosigkeit, die durch das Gen-Argument suggeriert wird nicht nur sachlich nicht ganz korrekt und unvollständig, sondern im Ergebnis schlichtweg unverantwortlicher Blödsinn.



Wer das mit dem "WAS" nicht glauben kann braucht nur einmal mit ein paar Kilos zu viel für 14 Tage nach unserem Konzept zu leben. 



Ihr werdet Euch wundern, wie leicht und nachhaltig sich "die Gene" plötzlich austricksen lassen.


Bis später. 


Was uns die Alten lehren...

Nico DaVinci 10.11.2015 - 20:11 Lesedauer ca 4 Minuten

NachdenKKlich
Was wir unbedingt von älteren Menschen lernen sollten

Ein Rückblick auf ein Wochenende

Vergangenes Wochenende gab es eine dieser Gelegenheiten. 
Eine Familienfeier. 75. Geburtstag.
Diese Momente, in denen die Generationen zusammen kommen. Die Kinder zwischen den Beinen flitzen, während sich die Leute am Sektglas festhalten und Smalltalk betreiben - und all die Freunde und Bekannten des Jubilars beieinander sind.
Ich sitze bei so etwas dann gerne mal still dazwischen und höre in Ruhe zu, was die anderen so zu erzählen wissen.




Mir gegenüber sassen 3 Damen Ende 50 bis Ende 60.
Und sie erzählten viel, von dem, was sie gerade so umtreibt. 

Und womit sie den Tag so verbringen. 

Sie gaben sich Tipps, welcher Arzt gut sei, und welches Medikament. Und tauschten sich darüber aus, welche Zipperlein sie so plagen. 

Ich wusste von der einen, dass sie vor anderthalb Monaten gerade ihren Mann beerdigt hatte. Es kam schnell und relativ unerwartet. Zwei Monate hatte er den Übergang durchlebt von etwas Unwohlsein bis zur Diagnose Krebs im Endstadium und dann dem unvermeidlichen Tod zuhause. 

Sie meinte er sei so fit gewesen, habe immer gesund gelebt, es sei ein Rätsel, wo das auf einmal hergekommen sei. Es sei halt Krebs gewesen. Und dann hat sie nach dem Salz verlangt.

So normal ist das für uns geworden. 
Zwischen einem Bissen Weissbrötchen mit Marmelade und dem Salz für das Rührei hat der Krebs heute gerade noch Platz. Und der Mann, der den überwiegenden Teil mit ihr ein aktives Leben geführt hat... es bleibt ein Rätsel.

Aber da waren noch mehr. 
Einmal Parkinson, viele mit Diabetes, Herzkrankheiten, Arthrose und Beipässe, sage ich Euch... Beipässe, soweit das Auge reichte...

Eine berichtete über ihr Asthma, das sie so lange geplagt hat und das auf einmal verschwand.

Ich fragte sie, ob sie die Milch weggelassen habe, bevor die Beschwerden ausblieben und sie meinte, ja, die hätten "immer so ihre Bronchien verschleimt". 
Einen Zusammenhang zu dem Asthma sah sie aber trotz meines Hinweises nicht. 
Das sei wie durch ein Wunder verschwunden, weil sie einmal ihr Mittel nicht dabei gehabt habe... 

Ich sass inmitten der Generation Patient - so kam mir das zumindest vor.

Nicht nur, dass diese Menschen kaum ein anderes Thema hatten als Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte oder die Kur - und welche Medikamente welche Nebenwirkungen erzeugten... 

nicht nur, dass diese Menschen offensichtlich einen sehr grossen Teil ihres Lebens mit der Terminvereinbarung, Warten im Wartezimmer, Warten auf Ergebnisse, Überweisung zum nächsten Spezialisten und mindestens 4 bunten Pillen täglich (mindestens!) verbringen.
Nein, an einem Tag wie diesem verbringen sie ihre Zeit auch noch damit, so gut wie nur davon zu sprechen.

So normal ist das geworden. So vereinnahmt ist ihr Leben davon.
Und so abgestumpft sind wir, dass Salz reichen auf Krebs folgt...

Mich macht das aus verschiedenen Gründen traurig. 

Da sind all diese Leute, die doch eigentlich ein viel besseres Leben als Wartesäle verdient hätten und damit einer Industrie unfassbare Summen in den Rachen zu werfen, die von sich selbst erst neulich wieder gesagt hat "Wir sind nicht da, um Leute zu heilen, wir sind da, um Geld zu verdienen" (O-Ton Pharma-CEO eines amerikanischen Konzerns). 

Die unglaublich vielen, netten Menschen die ihre Enkel nicht wiedererkennen, weil der Alzheimer-Alois ihnen den Verstand geraubt hat oder die ihren Kaffee mit der Handfläche vom Tischtuch in die Tasse zurück schieben, weil Herr Parkinson ihnen den Weg von der Untertasse an den Mund fast unmöglich macht. 

Und dann sind da die eher jungen, mit denen ich zu tun habe, die teilweise nicht verstehen, dass es sich bei der jetzigen Ruhestandsgeneration um jene handelt, die mit voller Wucht einen Grossteil von dem abbekommen haben, was die moderne Ritsch-Ratsch-Schnell-Fix-Kochmentalität uns allen als Folgen bescheren wird, gestützt und am Leben erhalten von dem korrupten "Fach"-Wissen, das aktuell noch immer wider besseren Wissens überall als Pyramide und deren Ableger gelehrt wird.

Erst heute las ich wieder den Satz "Das wird mich schon nicht umbringen..."

Tja, das stimmt. Aber wie lebenswert ist ein Leben, in dem ab 40, 50 der Arztbesuch ist, was ihr Leben bestimmt.




Ich war still an diesem Tag. 

Ich wollte irgendwie die Verantwortung nicht übernehmen, was wohl passieren würde, wenn die alten Herrschaften verstünden, dass es mit grosser Wahrscheinlichkeit ihre Ernährungsgewohnheiten waren, die sie hauptsächlich beim Arzt vorsprechen oder unerwartet früh versterben lassen.

Auch wenn ich das alles haarklein erklären und nahezu lückenlos belegen könnte, warum ich dieser Überzeugung bin.

Vermutlich wird sich das auch jetzt kaum noch überall rückgängig machen lassen, Menschen in diesem Alter hängen doch zu sehr an ihren Gewohnheiten...

Aber wenigstens die jungen sollten verstehen, dass das, was sie heute zu sich nehmen und ihrem Stoffwechsel/Hormonhaushalt antun, und von dem das Übergewicht nur ein Symptom, nicht die Ursache ist. Denn dort wäre doch mit Sicherheit noch nicht aller Tage Abend...


Vielleicht sollte ich das alleine schon tun, damit ich nicht selbst in diesem Alter nur mit Menschen spreche, die nichts anderes zu erzählen haben als ein Medizinlexikon.

Falls sie mich dann überhaupt noch wiedererkennen, wenn wir uns treffen.

900 Demenzkranke kommen aktuell täglich hinzu... Tendenz steigend...




Bis später.




Weiterführende Links:
Lebensmittelbedingte Krankheitsbilder


Dick fühlen und Dick sein: Ein Unterschied

Nico DaVinci 04.11.2015 - 14:11 Lesedauer ca 5 Minuten

NachdenKKlich
Über den Unterschied von Dick sein und Dick fühlen

Wie sehr hat uns der Druck "von aussen" im Griff?

Ich weiss nicht ob viele von uns das mitbekommen haben, aber gestern hat eine australische 18jährige Bloggerin mit dem Namen Essena O'Neill unter ihr exponiertes Online-Leben mit einem letzten Video einen drastischen Schluss-Strich gezogen. 



Offline mit einem letzten Video: Essena O'Neill

Sie war ein gut bezahltes Model und hat sich unter anderem mit veganer/vegetarischer Ernährung beschäftigt. Die Werbeverträge und Einnahmen über YouTube hatten ihr nach eigenen Aussagen ein sehr schönes Leben ermöglicht.

Sie hatte eine beträchtliche Menge an Menschen, die ihrem Online-Leben täglich gefolgt sind, auf den verschiedenen Online-Plattformen kamen da wohl teilweise pro Plattform bis zu einer halben Million Zuschauer/Abonnenten/Follower zusammen.


Jetzt mögt Ihr Euch vielleicht fragen, was das mit uns zu tun hat?

Leider ist das Video, mit dem sie ihren Rückzug begründet hat nicht mehr online, aber ich kann Euch sagen, es war ziemlich eindrucksvoll und emotional. 
Es hat mich eine ganze Weile beschäftigt.

Die Kernaussage war: 

Seit sie 12 Jahre alt war wollte sie nicht mehr und nicht weniger als beachtet und geliebt werden. Und je mehr Likes, Daumen hoch und freundliche Kommentare sie online bekam, je begehrter sie zu sein schien, desto näher schien sie ihrem Ziel gekommen. Aber genug war es nie. Hatte man 100.000 follower, wolle man 200.000...

Tatsächlich war es so, dass sie sich in diesen 3 Jahren ihres rasanten Erfolges mit jedem Tag leerer fühlte.

Sie sprach davon, dass sie mit ein paar Online-Grössen in Los Angeles unterwegs war, und es denen ähnlich erging. Alle hatten Ruhm und Reichtum, schicke Autos und waren beliebt und beachtet. Aber im Innern traurig, ausgebrannt und leer. 

Von sich selbst sagte sie, sie habe durchaus Symptome von Depression und Angstzuständen bei sich festgestellt, je länger der Erfolg andauerte.

Die komplette Online-Industrie sei Fake, die Werbemenschen hätten ihr vorgeschrieben, wie sie ein Produkt zu halten habe oder wo es zu stehen habe, wenn sie ihre täglichen Videos gepostet hat. Die wohlgemerkt gar nicht immer einen kommerziellen Charakter hatten... Nichts war real, alles künstlich, ihre wirklich schönen Fotos hätten manchmal 3 Stunden gebraucht, bis sie ein einziges hatte, das sie posten konnte.


Wir alle wissen das - irgendwie. 

Und trotzdem gibt es - auch unter unseren Mitgliedern - welche, die trotzdem diesem Diktat des "Was-andere-über-mich-denken" nachgeben. 
Und sich mit eben jenen Menschen vergleichen, die so sind wie die junge Essena.


Es macht einen Unterschied, ob man dick ist, oder sich dick fühlt.

Die ganze Arbeit, die ich in den letzten Jahren in diesen Blog, in unsere Facebookgruppe und KK gesteckt habe... ich mache das aus Überzeugung. 

Aus der Überzeugung, dass wir unmerklich mehr und mehr zu inakzeptabel bedenklichen Gesundheitszuständen kommen, wenn wir nicht darauf achten, was wir essen und was wir trinken. Und unser Lebensmittel-Umfeld alles andere als hilfreich ist, wenn man gesund bleiben will.


Und weil das mit dem Abnehmen bei uns so gut funktioniert "verirren" sich manchmal auch Menschen bei uns, die eigentlich gar nicht abnehmen müssten. 
Weil sie so, wie sie sind - genau richtig sind. 

Dieses kleine Speckröllchen hier, das bisschen mehr Schenkel da oder der Po... 
Das ist, sich "dick fühlen". Und das eigene "sich-nicht-akzeptieren-können" und den Menschen um sich herum in die Köpfe zu denken, man sei nicht liebenswert, weil man zu dick sei. Egal wie oft sie das anders beteuern, wenn man sie fragt...


Aber "Dick fühlen" ist nicht, worum es mir geht. 
Natürlich sind diese Menschen alle recht herzlich eingeladen bei uns, ein bisschen mehr über gesunde Ernährung zu lernen und vor allem nach und nach das Diktat von "Fett macht fett" und "Keine Kalorien = besser" loszulassen, weil sie bei uns lernen und live erleben, wie falsch diese überholten Denkmuster sind.



Prognose: Kürzeres Leben, Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfall, Demenz




Der bessere Massstab als das Spiegelbild ist der BMI.
Ich weiss, dass es viele Menschen gibt, die den BMI kritisieren. 

Schweinsteiger habe einen BMI um die 30 und sei auch nicht übergewichtig, heisst es da. Interessanterweise kommt das sogar ganz schön oft von fragwürdigen Journalisten und Essens-Verharmlosern, die es eigentlich so viel besser wissen als das, was sie den Menschen da draussen erzählen.

Ja, es gibt in den Übergangsbereichen tatsächlich Überschneidungen, wo man genauer hinschauen muss. 

Aber bezogen auf die normalsterbliche Bevölkerung, die ja gar nicht so athletisch sein kann wie ein Herr Schweinsteiger, der seine komplette Arbeitszeit dazu nutzt zu trainieren -empfinde ich den BMI als durchaus gutes Mittel, um zumindest annähernd zu verstehen, wo man sich selbst einordnen kann. 

Umso mehr, als dass der Pupillenknick bei den Damen alles andere als ein zuverlässiges Bild bei der Selbsteinschätzung zuzulassen scheint und das "sich-dick-fühlen"-Männchen im Ohr alles andere als ein guter Berater ist, wenn man sich um Tatsachen bemüht.

Wo sehe ich die Überschneidungen?
Bei einem BMI zwischen 25 und 27 kann man durchaus streiten, ob das Abnehmen dringlich ist, sofern nicht erste Symptome einer Fehlernährung wie Insulinresistenz, Diabetes oder ähnliche auftauchen. Auch Autoimmunerkrankungen haben zumindest das Potential, dass sie von der Ernährung erzeugt oder zumindest negativ beeinflusst werden. 


Zwischen einem BMI von 27 und 30 sage ich: Jawoll, haut rein, schaut, dass Ihr Euch mehr gesunde Lebensenergie holt mit KK, freut Euch an den Ergebnissen und seid erstaunt, wieviel mehr Power eigentlich in Euch steckt, wenn Ihr sie nicht aus einem Schokoriegel bezieht.

Aber ab BMI 30, Leute... da sage ich: BITTE! Macht was! Nehmt Euch ernst!

Ihr ruiniert nicht nur Eure Gesundheit, sondern Ihr habt definitiv weniger vom Leben, als Euch zusteht.

Und ich sage das noch etwas genauer: 

Es geht absolut nicht darum, was andere von Euch denken mögen, es geht darum, was Ihr Euch mit den Lebensmittelgewohnheiten antut. Und was auf mittlere Sicht immer schwerer wird, zurück zu führen, und irgendwann dann fast unmöglich aufzuhalten sein wird.

Ich hatte hier ja schon einmal eine Liste, was an Krankheiten so alles verbunden ist mit den Ernährungsgewohnheiten, die Otto Normal sich so antut.
Und wenn wir ehrlich sind - nichts davon hat man gerne, oder braucht man wirklich...


Zum Schluss möchte ich nochmal auf das Essena-Video zurück kommen.

Wisst Ihr, was sie in ihrem Video zum Schluss statt Ruhm Geld und Ehre als wirklich erfüllend für sich erkannt hat:


Sich für andere zu engagieren. 

Freiwillige Arbeiten für Menschen, die einen Nutzen davon haben.


Und das kann ich sowas von bestätigen.

Denn genau deshalb mache ich das hier alles.


Bis später.






Weiterführende Links:
Bericht im Spiegel über Essena O'Neils Ausstieg

Krebs! Hat die Wurst ein Ende?

Nico DaVinci 27.10.2015 - 12:10 Lesedauer ca 12 Minuten

KK-Wissen
Der Wurst-Frust: Wurst erzeugt Krebs.

Beunruhigendes von der Krebsforscherfront zu rotem Fleisch und Wurstwaren







Eines vorweg: Ihr wisst, ich bin ziemlich gründlich. 

Was ich heute notiere ist der erste Eindruck, ein bisschen Bauchgefühl und meine Einschätzung, wo man auf jeden Fall noch genauer hinschauen sollte. 
Ich will nicht ausschliessen, dass zu dem folgenden Bericht noch Ergänzungen folgen werden - das ist sogar wahrscheinlich.  

Denn das Thema ist definitiv zu wichtig für Schnellschüsse, wie sie leider teilweise jetzt schon im Internet und bei einigen Journalisten auftauchen... 


Was ist überhaupt geschehen?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine eigene Abteilung (genannt IARC), die sich spezialisiert mit Krebsrisiken auseinandersetzt und zu bestimmten Dingen in unserem Alltag Einschätzungen trifft, inwiefern sie krebserregend sind. Sie tut das in verschiedenen Stufen. 

Altgediente Blogleser mögen sich noch an die 2a - Einstufung für den Unkrautvernichter Glyphosat erinnern. 2 a bedeutet "vermutlich krebserregend".


Nun hat die IARC sehr aktuell nach der Auswertung von einer schwindelerregenden Grössenordnung von Daten aus verschiedenen Studien eine neue Feststellung getroffen - zu 2 Lebensmittelkategorien, die vielen von uns lieb und teuer sei mögen: 
Rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch (u.a Wurst, Schinken, Speck, Salami...).

Die Einschätzung ist ziemlich ernüchternd, denn während das rote Fleisch noch auf 2a "vermutlich krebserregend" eingestuft wurde, hat die IARC keine Zweifel mehr, dass verarbeitetes Fleisch als krebserregend gilt.


Die geteilte Leserschaft
Hier wird es unter Euch vermutlich schon zu der ersten Aufspaltung kommen. 
Die einen werden sagen "Dann kann man ja bald gar nichts mehr essen...", die zweiten werden sagen "Alles Quatsch, die Wurst nehmt Ihr mir nicht auch noch weg" und die Veggies werden feste nicken und sagen "Na, habe ich das nicht schon immer gesagt!?"

Aber ganz so einfach ist das nicht. 

Konzentrieren wir uns auf Fakten
Und ich möchte Euch auf jeden Fall einladen, ein wenig näher hinzusehen, und die Faktenlage anzuschauen, damit Ihr in Diskussionen zu diesem Thema ein wenig solideres Hintergrundwissen habt. Und mir einen grossen Gefallen tut, in dem Ihr den unsäglichen Kreislauf von "Fakten werden zu Mythen und Mythen hemmen das Handeln" durchbrecht. 

Denn was mich schon länger unglaublich Nerven kostet ist der Umstand, dass so viele Interessensgruppen die Wahrheiten immer ein bisschen zu ihrem Vorteil auslegen und wir es uns selbst damit immer schwerer machen, die eigentlichen Fakten zu verstehen und darauf basierend die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Grundlagen
Ich habe mich zwar auch bei der deutschen und internationalen Presse informiert, aber eben nicht nur, sondern ich habe mir das ursprüngliche Dokument der IARC herausgesucht, denn wo sonst erlebt man die unverfälschten Informationen, wenn nicht - direkt an der Quelle? 


- TEIL 1 -
Auszüge aus dem Original in freier Übersetzung

Hier ein paar Fakten und Definitionen aus der Original-Einschätzung:

"Rotes Fleisch" - Definition:
Muskelfleisch von Säugetieren, darunter fallen Rind, Kalb, Schwein, Schaf, Pferd, sowie Hammel/Ziege. Hierbei sei es unerheblich, ob es sich dabei im Rohzustand, gehackt (ohne Zusätze) oder gefroren handele. 


"Verarbeitetes Fleisch" - Definition:
Gemeint ist Fleisch, das durch das Hinzufügen von Salz, durch Pökeln, Fermentieren, Räuchern und anderen Prozessen dienen, die den Geschmack verbesssern oder einer erweiterten Haltbarkeit dienen sollen. Die überwiegende Menge bestehe aus Schwein oder Rind, es gäbe auch aber auch Mischvarianten mit anderem roten Fleisch, Geflügel, Innereien (z.B. Leber) oder Nebenerzeugnisse der Fleischherstellung wie Tierblut.


Nicht ganz unwichtig bei der Nährstoffaufnahme:
Rotes Fleisch enthalte biologisch hochwertige Eiweisse sowie wichtige Mikronährstoffe wie B-Vitamine, Eisen und Zink. Der Fettanteil variiere je nach Geschlecht, Haltung und Fütterung der Tiere, auch spiele es eine Rolle, wie es geschnitten sei.

Die Verarbeitung - problematisch:

Sobald Fleisch verarbeitet werde, z.B. durch Räuchern oder Pökeln entstünden chemische Verbindungen, die Krebs erzeugen können. Zwar würde das Kochen oder Braten die Verdaubarkeit und den Geschmack stark verbessern, aber vor allem das Kochen auf hohen Temperaturen wie frittieren, stark anbraten oder grillen würde ebenfalls krebserregende chemische Verbindungen freisetzen, die bei der Aufnahme in den menschlichen Organismus problematisch werden können.

Die Grössenordnung der Untersuchung - bemerkenswert:
Nun hat die Arbeitsgruppe der IARC über 800 Studien aus verschiedenen Ländern und Kontinenten herangezogen, mit unterschiedlicher Volkszugehörigkeit und deren (traditionellen) Essensgewohnheiten. Abgeglichen wurde hier der Zusammenhang der Verzehrhäufigkeit mit dem Auftreten verschiedener Krebsarten, hier insbesondere jene, die im Verdauungsapparat vorkommen. Das grösste Datenvolumen umfasste hier Untersuchungen zu Darmkrebs.

Der Ergebnis:
Im Ergebnis konnten sie feststellen, dass es bei rotem Fleisch eine deutliche Verbindung zu Bauchspeicheldrüsenkrebs und Prostatakrebs zu geben scheine, bei verarbeitetem Fleisch seien Darmkrebs und Magenkrebs zu vermerken gewesen.

Die Neueinschätzung:
Aufgrund der umfassenden Datenlage und den deutlichen Anzeichen wurde deshalb folgende Einschätzung getroffen:

Verarbeitetes Fleisch: Gruppe 1 - Krebserregend.
Rotes Fleisch: Gruppe 2a - Vermutlich krebserregend.


Weia. Soweit die Zusammenfassung des IARC-Dokumentes.
Ich würde es Euch gerne der Vollständigkeit verlinken, aber Ihr braucht einen Zugang zum onkologischen Teil des Lancet, um das Öffnen zu können, und ich respektiere das Urheberrecht. Wer das genauer wissen will, soll sich da um einen eigenen Zugang bemühen. (Google-Tipp: "Carcinogenicity of consumption of red and processed meat" "the lancet")


- TEIL 2 -
Meine persönliche Einschätzung dieser Nachrichten

Ignorieren: unmöglich.
Wer diese Datenlage mit einem "Dann darf man ja bald gar nichts mehr..." oder "Alles Quatsch ich lass mir nicht" einfach ignoriert und beiseite wischt, begeht meiner Meinung nach einen Fehler. Da scheint dann einfach doch viel zu viel dran zu sein. 
Klug ist, wer das ernst nimmt.

Aber auch überzureagieren scheint mir keine gute Idee.
Die von der IARC aufgebrachten wichtigen positiven Aspekte des Verzehrs von Fleisch einfach wegzuwischen und komplett darauf zu verzichten halte ich persönlich nicht für eine akzeptable Lösung.

Was mir fehlt ist die Ursachen-Analyse.
2 logische Schlüsse bieten sich doch bei diesen Ergebnissen förmlich an:
- Fleisch wird problematisch, wenn es zu heiss gegart wird.
- Fleisch wird krebserregend, wenn man bei der Verarbeitung "etwas" hinzufügt.


Während das erste sicher etwas ist, das man ein wenig regulieren kann, ist beim zweiten doch unglaublich interessant zu sehen, WAS da beim zufügen vielleicht noch eine Rolle spielen könnte? Wieso ist das unberücksichtigt? 

Was ist mit den Standardzusätzen bei der Verarbeitung?
Was ist mit der Langzeitwirkung des Hinzufügens von Geschmacksverstärkern? 
Welche Rolle spielt das Nitrit(pökelsalz) denn dabei nun genau? 
Und in welcher Intensität ist es Teil des Problems? 

Und was ist mit den Phosphaten, die nur deshalb hinzugefügt werden, um das Verhältnis von Preis und Gewinn zu optimieren, aber für den Verbraucher absolut keinen Vorteil beim Nährwert haben? Was, wenn DAS die Problematik unterstützt, verstärkt, oder eventuell der eigentliche Auslöser ist? Die Fleischindustrie tut das noch nicht allzu lange, aber dafür mit exponentiell wachsender Begeisterung.

Und was ist mit dem anderen Krebserreger, der sich ebenfalls wachsender Beliebtheit bei den Herstellern erfreut, und den man heute in fast keiner Wurst mehr meiden kann? 
Was ist mit Zucker in seinen verschiedenen Formen? Was ist damit!? 
Spielt DAS vielleicht auch hier eine Rolle?


Was mir bei der IARC-Arbeit leider fehlt: Der Faktor Zeit.
Wir hätten es so einfach, näher hinzusehen, wenn wir den Faktor Zeit in der Arbeit auch noch hätten. Denn könnten wir noch das Verhältnis des Auftretens der gesundheitlichen Risiken ein bisschen abgleichen mit den Bestandteilen, die ich oben in Frage gestellt habe, würde sich vielleicht (ich denke sogar ziemlich sicher) ein spannendes Bild ergeben, das vollkommen neue Auswege aufzeigen würde. Nämlich das Weglassen derselben. Per Verbot.

So neu ist das Wissen um die Risiken übrigens gar nicht:
Schon im Jahr 2013 wurde für Europa in einer Auswertung der EPIC-Studie (treue Blogleser werden sich erinnern) ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von verarbeitetem Fleisch und einer höheren Sterblichkeit deutlich festgestellt.


- Teil 3 - 

Was heisst das für KK-Mitglieder?Eine erste Empfehlung aufgrund der aktuellen Neu-Einschätzung:

Wenig Wurst:
Ich hatte ja in dem Blog hier schon länger einmal darauf hingewiesen, den Einsatz von Wurstwaren möglichst niedrig zu halten. Es werden uns hier Zusätze untergeschoben, die nicht deklariert werden müssen, die unser Ess- und Hungerverhalten negativ verändern, das Satt-System aushebeln und wie wir jetzt lernen müssen auch die Gesundheit nicht unbeträchtlich zu gefährden scheinen.

Achtet auf die Hitzebeständigkeit der Fette > Kokosfett beim Braten

Ausserdem haben wir schon lange auf den Vorzug von Kokosfett beim Braten bezüglich der Hitzebeständigkeit hingewiesen.
Deshalb erneuere und unterstreiche ich diese lange bestehenden Empfehlungen erneut als richtig und wichtig. Behaltet das bei, achtet noch mehr darauf, diese sinnvollen Empfehlungen in Euer Leben einzubauen, wo immer Euch das möglich ist.

Je weniger vorverarbeitet, desto besser, auch das ein Credo, das Ihr alle schon längst verinnerlicht habt. Auch das bewahrheitet sich nun einmal mehr.

Achtet auf die Fütterung bei rotem Fleisch
Was noch wichtig ist zu erwähnen: Leider keine Auswertung erfolgte durch die IARC über die Rolle der Auswahl des Futters der Nutztiere. 

Ich aber verwette meinen zarten Hintern, dass das aber sehr wohl eine grosse Rolle spielt in der gesamten Problematik. 

Denn wenn ein Rind Sojakraftfutter aus Argentinen frisst, das dermassen Glyphosat-verseucht ist, dass die Bauern spürbare Auswirkungen am Vieh selbst erleben (zur Erinnerung, Glyphosat selbst ist bezüglich krebserregend ebenfalls auf 2a... nur mal so... Zufälle gibts...), dann KANN das nicht folgenlos bleiben.

Holt Euer Fleisch bei denen, bei denen Ihr Euch überzeugen könnt, dass das unsägliche Kraftfutter keine Rolle spielt oder kauft das Fleisch, wenn "Von Weiderindern" drauf steht.
Die Kennung "Bio" allein ist hier leider kaum eine 100% zuverlässige Aussage.


Das kostet - zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen - erträglich mehr, und wem der Preisunterschied zu hoch ist, der reduziert das einfach ein wenig, das mag kein Schaden sein. Aber ganz sicher nicht auf Null, dazu gleich noch mehr...


Wird KK jetzt rotes Fleisch und Wurstwaren vom Speisenplan nehmen?
Das Problem ist: Wir haben momentan keine sinnvollen Alternativen.
Das haben wir uns über die Jahre kaputt gemacht, in dem wir als Verbraucher bei allem weggeschaut haben, und das müssten wir uns erst mühsam wieder zurück holen, ich habe aber kaum Hoffnung, dass wir das in einem akzeptablen Zeitrahmen schaffen werden. 

Das weisse Fleisch (Hühner/Pute) ist Dank der Antibiotika-Zugaben kein machbarer Dauerersatz, wenn man gesund bleiben will.
Fisch erhalten wir heute überwiegend aus Fisch-Farmen, von denen Ihr nicht wissen wollt, wie es da aussieht und was denen zu Fressen gegeben wird.

Pflanzliches Eiweiss - die Vegetarierschiene
Abgesehen davon, dass diese grösstenteils kein vollwertiger Ersatz sind haben sie zum grossen Teil ihre ganz eigenen Probleme - und damit meine ich nicht nur die Herkunft des Soja und die Frage, ob die nicht ebenfalls glyphosatgetränkt sind (irgendwo müssen die 6000 Tonnen in Deutschland ja angewendet werden, oder?)

Totalverzicht?

Die Aussagen der IARC über die Bedeutung des Fleisches in einer vollwertigen Ernährung sind nicht aus der hohlen Luft gegriffen, das hat meiner Meinung nach Substanz. 

Ebenso leben Vegetarier und Veganer in vielerlei Hinsicht zwar gesünder, aber da muss man schon genauer hinschauen, mit was das verglichen wird: Mit der Standardernährung. 

Es ist kein Zufall, dass KK diese starken Verbesserungen in den Blutwerten mit sich bringt, das Problem ist eben genau: der aktuelle Standard.

Bei allem, was ich in den letzten Jahren gelernt, erlebt und gesehen habe:
Der Totalverzicht ist für mich keine Alternative, die ich irgendwem empfehlen würde.
Das geht nicht ohne Mangel und Mangel ist ebenso ein Risiko. D.h. man würde das Risiko allenfalls verlagern. Und am Ende stellt sich doch die Frage, woher das vegane B12 denn nun gewonnen wird, und all die teuren Nahrungsergänzungsmittel die nötig wären, den Mangel aufzufangen.



Tatsächlich scheinen mir daher unsere aktuellen Empfehlungen - mit den Akzenten wie oben beschrieben durchaus noch immer der gesündeste Mittelweg.


Teil 4 - Prognosen

Was für ein langer Bericht, schön, dass Du noch hier bist... 

Ich wage jetzt aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen ein paar Prognosen, was in den nächsten Wochen zu diesen Thema passiert, falls es nicht schon sowieso gleich unter den Teppich gekehrt wird und aus dem öffentlichen Interesse verschwindet:

- Die Fleischindustrie wird die Glaubwürdigkeit der IARC angreifen. Es werden Gegenstudien auftauchen oder zitiert, die das Gegenteil behaupten. Ausserdem werden sie auf den Zug aufspringen, dass die IARC ja gesagt hat, man sollte reduzieren. Das wird die Industrie uns auch erzählen, wohl wissend, dass das in 6 bis 8 Wochen vergessen ist und alle zu ihren alten Gewohnheiten zurückfinden, wenn das Thema nur schnell genug aus den Medien verschwindet.


- Die Glyphosatindustrie wird sich lustig machen und ihr eigenes Problem in Kontext zu der "lächerlichen" Einschätzung bringen nach dem Motto "Das sind auch die Leute, die Euch den Speck wegnehmen wollen"
- Die Politik sieht aktuell keinen Handlungsbedarf, denn die Lebensmittel in Deutschland sind sicher (auch wenn die Zahlen das Gegenteil belegen, wird das trotzdem behauptet).

- Die DGE wird sich dumpf auf Hinweise zu Mengenbegrenzungen beschränken und bleibt weiter echte Information schuldig, inwiefern sich Zusatzstoffe und Fütterung in den Mengen trotzdem negativ auswirken werden. Und sowieso: Welche Rolle das spielt.

- Der kommerziell motivierte Teil bei Vegetariern und Veganern wird das Ergebnis in allen Formen und Farben schildern, "vergisst" dabei, auf die möglichen Folgen des Verzichts hinzuweisen. Denn da gibt es derzeit keinen Ersatz, der nicht seine eigenen Probleme mit sich bringt. Aber das zu erwähnen wäre ja auch ins eigene Knie geschossen.

- Angesichts der Milchseen und Butterberge, die der Wegfall der Quotenregelung jüngst mit sich gebracht hat werden wir in nicht allzu ferner Zukunft Werbung sehen, die "hochwertiges Eiweiss" anpreist, das aus Molke gewonnen wird und als Ersatz für das gefährliche Fleisch und die tödlichen Wurstwaren dienen soll. Diese Hightech-Industrie wird dabei vergessen zu erwähnen, dass genau diese Molken-Proteine das Risiko um ein Vielfaches stärker anheben, als das Fleisch das könnte. Für Bauchspeicheldrüsenkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs und Darmkrebs. Was für ein Tausch...  

Kleine Bitte: Wenn Ihr in der Presse oder im Web etwas findet, dass meine Prognosen bestätigt, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr mir den Link schickt. Mal gespannt, ob ich auf 6 Richtige komme... 

Zum Schluss.

"Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie", soll Bismarck gesagt haben.

Ich sage: Wieso sollte das als unveränderbar hingenommen werden? Beides?


Wäre es nicht für alle so viel besser, wenn wir mit gutem Gewissen gesund schlafen könnten, statt unsere Gesundheit den negativen Auswirkungen von untergeschummelten Zu-sätzen und Ge-setzen unterzuordnen, die nur einigen wenigen Positives einbringen? 

Zu einem derart hohen Preis!?


Bis später.






Sieht Unschuld tatsächlich so aus? Nachdenkliches über Obst-ge-safte.

Nico DaVinci 23.10.2015 - 07:10 Lesedauer ca 7 Minuten


KK-Wissen
WIE UNSCHULDIG IST INNOCENT?
Smoothies - oder wieso auch Gemüse-Esser unerwartet schwer werden können.


Da sitze ich gestern an einer Infografik und warte nebenher im TV auf die Nachrichten, als ein Werbespot über den Schirm flimmert. 

Einer dieser hippen, flinken Spots von Innocent, dem Smoothie-Spezialisten mit dem unschuldigen Image von reinen Zutaten. 
Die kleinen Fläschchen, mit dem eingebauten Heiligenschein. 

Sie haben ein neues Produkt: Antioxidant.
Super Smoothie. Mit Obst, Gemüse, Weizengras und Leinsamen.
Ich habe so eine Ahnung, an welche Zielgruppe das gerichtet ist, und werde neugierig...





< Flashback. < 
Zu der Zeit, als ich noch vollkommen naiv in den MäcBörger biss, hatte ich mich einmal gewundert, wieso jemand vegan oder vegetarisch leben kann, und trotzdem... sagen wir... recht propper daher kommen kann. Ich meine - Tofu, Gemüse... Wo ist denn da das Fett?!

Ich hatte dann irgendwann in den vergangenen drei Jahren meines Selbststudiums mehr oder weniger nebenbei eine Antwort auf diese Frage gefunden. Aber noch nie war etwas so deutlich, dass ich es als Denkanstoss weitergeben könnte, wie im heutigen Fall.


> Flashforward. >
Fast schon in traumwandlerischer Gewohnheit surfte ich nach dem Spot auf die Herstellerseite auf der Suche nach der Zutatenliste und Nährstoffangabe. 
Na klar. Wusst ich's doch. Genau...

Kiwi, Limette, Weizengras, Leinsamen, Vitamin C, Vitamin E und Selen. 
Das klingt aber sowas von "grün", "gesund"  und "Bio"... 
Ich wette, dass die hippen "Auf-Sich-Aufpasser" morgen loslaufen, um sich das testweise hinter die Binde zu kippen. 
Diesen möchte ich diesen Artikel widmen, und den altgedienten Ernährungsberatern, die ihren Klienten noch immer das Märchen vom gesunden Smoothie antun gleich mit.


Aber der Reihe nach:

Als erstes Mal zu den Zutaten, die man wohl mehr für das Extra-Super-Bio-Unschulds-Feeling hinzugefügt hat: Gurken, Leinsamen und Weizengras.

Sorry, aber das ist eine Lachnummer. Gurkensaft hat einen Anteil von 2%, die zerriebenen Leinsamen strotzen mit 0,6% im Fläschchen und das zerriebene Weizengras - ist vermutlich nur unterm Mikroskop zu finden, weil 0,02%. 

Die übliche Krux mit dem Unterschied von werbeträchtigen Aufdrucken, der geweckten Erwartung und was dann tatsächlich in den Produkten stattfindet. Nun ja.


Als zweites mal kurz ein Blick auf die letztgenannten Zutaten - Vitamin C, E und Selen.

Während wir fest davon ausgehen können, dass in unseren Breitengraden ein normalsterblicher Bürger kaum eine Unterversorgung an Vitamin C haben dürfte, 
ist Vitamin E fettlöslich. Ich bezweifle jetzt einfach mal, dass der Fettanteil dieses Produkts ausreicht, dass der Körper das Vitamin überhaupt in nennenswerter Menge aufnehmen kann, bin aber sehr offen für einen gegenteiligen Nachweis. 
Auf jeden Fall wird das gemäss Auskunft auf der Seite dem Getränk künstlich (bzw. "extra" hinzugefügt. In dem Fall hat sich das wohl mit dem "ohne Zusätze", wie dort überall steht und in den Spots pauschal glauben gemacht wird, oder?


Bei Selen ist das so eine Sache. 

Das hat man hinzugefügt, weil es die Zellen vor oxidativem Stress bewahren soll. 
Hierzu berichtet Wikipedia


"In unseren Breiten können in der Regel nur Frühgeborene, parenteral ernährte Patienten und Alkoholkranke einen Selenmangel entwickeln." 
Aha. Weder ein Frühchen, noch ein Alkoholkranker wird jetzt typischerweise nach diesem Produkt greifen, und auch ein künstlich Ernährter hat sicher andere Sorgen.


Aber weiter auf Wikipedia:

"In einer kritischen Bewertung [..] wird festgestellt, dass die bislang verfügbaren Studien keine Hinweise für einen Nutzen einer zusätzlichen Gabe von Selen in irgendeinem Zusammenhang erbringen konnten. Zwar scheint eine positive Beeinflussung verschiedener Krebsarten möglich, andererseits die Begünstigung anderer Karzinome nicht unwahrscheinlich. Die „SELECT“-Studie („Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trial“) sollte diesbezüglich Auskunft geben und 2013 abgeschlossen werden. Allerdings wurde diese im Oktober 2008 abgebrochen, da während der Studie nachgewiesen werden konnte, dass es keine verbesserte Schutzwirkung im Vergleich zum Placebo gibt und ein Nutzen ausgeschlossen werden konnte. In dieser Studie wurde zwar sogar eine erhöhte Prostatakrebshäufigkeit unter der Gabe von Vitamin E und eine erhöhte Diabetesentstehung unter der Selengabe festgestellt[...]"


Na das ist doch mal ein Wort...


Lediglich bei Schilddrüsen-Erkrankungen wie Hashimoto ist eine zusätzliche Selen-Einnahme sinnvoll, schreiben sie dort weiter. 
Allerdings - nach ärztlicher Abklärung! 
Feine Sache - dann gibt es den Supersmoothie bald schon auf Rezept? Ick froi mir schon...


Aber halt! 
Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, dieses flüssige Schilddrüsen-Schutz-Präparat vorbeugend zu einzunehmen... Ich hab da noch ein kleines, nicht ganz unwichtiges Detail...
Das wird seltsamerweise nirgends grossartig erwähnt, dabei halte ich es für nicht ganz unwichtig.


Der Zuckergehalt:

In einer Flasche á 360ml befinden sich sage und schreibe 43 Gramm Zucker, 
das ist der Gegenwert von 18 Stückchen Würfelzucker. 

Das klingt jetzt vielleicht erst mal noch nicht viel, aber für einen anschaulichen Vergleich auf einen Liter hochgerechnet kommt Coca Cola pro Liter gerundet auf 44 Zuckerwürfel, während der Supersmooxidant mit satten 50(!!) Zuckerwürfel zu Buche schlägt. 

Richtig gelesen!
In diesem "unschuldigen" Produkt steckt mehr Zucker drin als in Coca Cola. 

Jetzt mögen einige neuere Leser womöglich denken: 
"Ja, aber das ist ja natürlicher Zucker..."
Sorry. Falle! Stimmt nicht! 
Dem Körper ist es vollkommen egal, ob das aus Obst oder Zuckerrohr oder Zuckerrüben ist... Zucker ist Zucker. 
Eher sogar Im Gegenteil: Fruchtzucker ist viel problematischer, vor allem dann, wenn er wie in diesem Fall flüssig daher kommt.

Genau genommen dürfte diese Menge die Leber sogar beträchtlich belasten.
Was dann aber wieder die Alkoholkranken disqualifiziert, die ihren Selenmangel wie oben beschrieben so dringend decken müssen. Hach, man hat's nicht leicht...


Aber falls die Kombi von Vitamin E und Selen nicht für Diabetes sorgt...

Diese Zuckermenge tut das. Man muss sie nur regelmässig genug zu sich nehmen.


Aus purer Neugierde habe ich dann noch die anderen Supersmoothies angeschaut, die da klangvoll Defence und Energise genannt werden. Sie kommen auf je 40 Gramm die Flasche, drei Gramm weniger, dass macht dann den Kohl - genauso fett.

Und dann habe ich weiter geklickt und weiter geklickt und eine Exceltabelle gebaut, 
weil ich es dann einfach mal genauer wissen wollte.


Die Unschuld oder auch Innozenz hat da schon ein recht bemerkenswertes Portfolio beieinander. 

Sie haben relativ eigenwillige Verpackungsgrösse und die sind nun wirklich nicht gewaltig - eher unter der typischen Norm  (siehe unter "Füllmenge" auf der Grafik). 

Und trotzdem bleibt kein einziges Produkt mit Flasche oder Trinkkarton im Rahmen der maximal empfohlenen Tagesobergrenze der WHO für Kinder und Jugendliche, im Gegenteil, diese liegt bei einem der Produkte sogar beim rund 8fachen!!! von dem, was ein Kind aufnehmen sollte. Und da sind die anderen Zuckerkunststücke des Tages ja noch gar nicht berücksichtigt, die das Kind an diesem Tag womöglich sonst noch so drauf hat...

Aber seht selbst... 



Die einzigen Zahlen im "grünen" Bereich sind gemäss meinen Berechnungen die Kinderprodukte, wenn sie die Erwachsenen trinken.
Aber das liegt weniger an einem geringeren Zuckerzusatz, 
sondern an einer kleineren Portionsgrösse. 

Und ich würde fast wetten, dass die putzigen Kartons nicht bei den Erwachsenen landen, sondern tatsächlich für die Zielgruppe der "Gewöhnt-sie-doch-schon-mal-dran"-Kinder - äh Kunden reserviert bleiben.

Trifft das zu, dann kann man sagen: Wer einen (gar nicht so) "unschuldigen" Smoothie leer trinkt, knackt die Tagesobergrenze so gut wie sicher mit schon einer einzelnen Packung - und das teilweise um ein Vielfaches.


Und das ist der Punkt. 
Denn es ist nur ein Beispiel dafür, wie sehr ein Produkt, das aufgrund seiner Zutaten als grün, bio und gesund propagiert wird, und mit den (leider zu oft falschen) Erwartungen der Konsumenten spielt. 
Ich kann nur allen Veganern und Vegetariern, die das noch nicht tun - dringend anraten, von diesen im Fernsehen beworbenen Hochglanz-Produkten Abstand zu nehmen und auch in diesem Bereich sehr, sehr genau hinzusehen. Und unseren Mitgliedern sowieso.

Es ist nicht alles unschuldig, was aus der Fabrik kommt, ganz egal, was sie drauf schreiben.


Schliesslich möchte ich sie gerne ernst nehmen, wenn sie auf ihrer Webseite über ihren Superschmuhsie schreiben:
"Dieser Smoothie ist eine Quelle von Vitamin C, E und Selen, welche dazu beitragen, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Als Teil einer gesunden Lebensweise und einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung zu genießen. Man könnte es auch einfacher sagen: Iss Dein Gemüse und geh ab und zu joggen."

Genau. Iss Dein Gemüse. Geh joggen - wenn Du eine gesunde Lebensweise und eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung vorziehst. 
Aber lass diese Zuckerbomben vielleicht lieber im Regal.

Und noch etwas zum guten Schluss:
Auf ihrer Webseite werben sie für den lovestorm, weil shitstorm jeder könne.
Den lovestorm finde ich ne gute Idee, kann man nicht genug von haben.


Aber wenn ich daran denke, dass eines Tages einmal nachgewiesen ist, dass unsere steigenden Diabeteszahlen zu einem enormen Prozentsatz aus vermeintlich gesunden Süssgetränken kommt... bei dem Shitstorm möchte ich nicht im Zentrum des Interesses stehen. Hoffentlich reicht das bisschen Liebe da dann vorab... Ich wünsche es ihnen.

Über eine Viertelmillion Menschen laufen in Berlin gegen TTIP

Nico DaVinci 12.10.2015 - 08:10 Lesedauer ca 4 Minuten

Presseschau
Die grösste Unverschämtheit 2015?
Was wir aus den Pressereaktionen lernen sollten



Ich bin sauer. Und zwar ziemlich.
Und das obwohl mich die ersten Meldungen wirklich gefreut haben, was die Teilnehmerzahlen der aktuellen TTIP-Demonstration am vergangenen Wochenende in Berlin anbetrifft. Die Bilder sind mehr als eindrucksvoll. 






Wer dem Blog schon ein wenig länger folgt, der erinnert, dass ich selbst in München bei der ersten grösseren Demo mitgelaufen bin. 


Aus der Überzeugung heraus, dass wir nicht zuletzt in Bezug auf unsere Lebensmittelsicherheit einen sehr grossen Nachteil erleben werden, wenn diese Vereinbarung wie geplant zustande kommt. 

Das ist aber nicht der einzige Grund, die Geschichte vergleichbarer Verträge wie u.a. die Nafta haben gezeigt, dass die Auswirkungen daraus weder gewünscht, noch sozial oder sinnvoll sind - sondern vielmehr verheerend. Der Lohn in Detroit ist von runden 20 Dollar die Stunde auf unter 10 Dollar gesunken, und die "neuen" Arbeitsplätze in Mexiko werden mit ein paar Dollar-Cent bezahlt, die denen aber auch nicht zum Leben reichen.

Australien, Kanada. Mexiko, Uruguay haben alle gerade mehrere hundert Millionen Schadensersatz u.a. an Phillip Morris zu überweisen, weil der Tabakkonzern über die Schiedsgerichte geltend gemacht hat, dass die aufgedruckten Abschreckungsbildern auf den Zigaretten nachteilig für den Gewinn waren.
Wollen wir so einen Scheiss wirklich auch bei uns zulassen?! Wirklich?!


Bei uns wird glasklar damit gerechnet, dass wir einen Verlust von hundertausenden von Arbeitsplätze für Europa zu erwarten haben und einen Anstieg der Billiglohn-Jobs. Beides nichts, was unser Land besser, sicherer macht oder voran bringt.

Und trotzdem treibt unsere Regierung diesen Unsinn nicht nur voran, sondern unternimmt auch nichts gegen die Intransparenz, die diesem Verhandlungsprozess schon von vorneherein einherging. Und der immer noch weiter andauert. Selbst gegen die Proteste von Bundestagsabgeordneten.

Und aktuell kommt nun heraus, dass die Bundesregierung, allen voran unser Sozial-Siggi Steuergelder dafür ausgibt, ganzseitige Werbeanzeigen in den grossen Zeitungen pro TTIP zu schalten. Ich zweifle, dass das rechtmässig geschieht. Ein kleines Ärgernis für sich.


Aber der richtige Dampfhammer kam diesmal aus dem "Der Spiegel."

„Doch bei den TTIP-Protesten sind die Rechten nicht Mitläufer, sondern heimliche Anführer…Die Kampagne gegen den Freihandel ist wie auf dem braunen Mist gewachsen…Wer nichts Schlimmes daran findet, sich gedanklich bei Pegida-Bachmann, Marine Le Pen und Donald Trump unterzuhaken, darf bei der Demo heute gerne hinter dem Plakat mit dem Chlorhühnchen herrennen. Alle anderen jedoch sollten sich fragen, wie sie aus einer solchen Gesellschaft schnell wieder herauskommen.“



Wertes Arschloch, das diesen Text geschrieben hat:
Als ich in München war, sah ich nicht einen einzigen rechten. Ich bin kein rechter. Und mich hat auch kein rechter nach München zitiert.

Diese billige Panikmache zieht nicht mehr, das könnt Ihr vergessen. Jedes Mal, wenn es darum geht, den Normalbürger von irgendwas abzuhalten, zieht ihr diese rechte Kelle. Damit er sich ja nicht traut, irgendwo seine demokratischen Grundrechte wahrzunehmen und aus Überzeugung für irgendwas auf die Strasse zu gehen. Das ist wohl grandios gescheitert, und falls nicht, dann wären es wohl noch mehr in Berlin gewesen.

Nein, hier geht es darum, dass hier die Demokratie unterwandert wird und um sehr reale und ernste Sorgen und Befürchtungen, wie unser Land durch einen solchen Vertrag schlechter wird. Und wenn Ihr verstehen würdet, was der Treibstoff für eine rechte Bewegung ist, dann ganz sicher der, dass es Menschen schlechter geht.
Was definitiv passieren wird. Dementsprechend wäre es vermutlich sogar sehr kontraproduktiv, wenn ein Rechter gegen TTIP ist. 

Und wie ignorant und unbedarft diese Panikmacher-Pfeife ist, die das geschrieben hat sieht man schon allein nur beim Gedanken daran, wie PRO TTIP ein Republikaner wie Donald Trump wohl sein mag.


Während wir uns gerade noch über die möglichen Probleme, die die grossen Zahlen an Flüchtlingen mit sich bringen (an deren Notwendigkeit zur Flucht wir wohlgemerkt gar nicht so unschuldig sind) noch die Hosen vollmachen - erleben wir hier ganz nebenher tatsächlich so etwas wie den Anfang vom Ende der repräsentativen Demokratie.


Denn wenn die Presse ihre Arbeit nicht macht und ignoriert, dass eine VIERTELMILLION Menschen GEGEN etwas ist, und alles, was Ihr könnt, ist die Berichte schmal zu halten oder gar - wie die FAZ (erwartungsgemäss) sich darüber lustig zu machen, dann ist habt Ihr Euren Job nicht verstanden. Ich wünsche Euch, dass sich das so langsam mal in der Auflage bemerkbar macht, anders seid Ihr ja offensichtlich nicht zur Vernunft zu bringen, das ist wohl der einzige Massstab, auf den Ihr reagiert...


Und falls es tatsächlich dazu kommen sollte, dass eine Viertelmillion Stimmen weiterhin stoisch ignoriert werden, dann solltet Ihr mal vorausdenken, wo das hinführt.

Die nächste Bundestagswahl ist nicht so weit, und die Alternativen sind begrenzt.
Vor allem, wenn CDU und SPD - wie schreibt Ihr oben so schön - "untergehakt" dem Land mehr schadet als nützt.


Das hier ist ein Skandal, und wer das nicht sieht oder desinteressiert wegschaut wird in wenigen Monaten und Jahren bereuen, dass er das tat.




Weiterführende Links:
Aktueller Pressebericht über die TTIP-Demo vom Wochenende
Deutsche Wirtschaftsnachrichten


Informationsfilme zu TTIP, eine kleine Auswahl 

Bist Du schon winter-sicher? Chekk Deinen Antrieb

Nico DaVinci 05.10.2015 - 19:10 Lesedauer ca 8 Minuten

KKWissen
Checkk Deinen Antrieb..
Mit Hintergrundwissen die richtigen Prioritäten setzen


Auch wenn ich, wie Du sicher bemerkt hast momentan sehr intensiv an etwas arbeite, von dem ich die gute Überzeugung habe, dass es einen grossen Nutzen für alle bringen wird und deshalb momentan ein bisschen weniger präsent bin, lese ich doch noch immer mit, was in unserer Facebook-Gruppe so passiert und habe das Gefühl, dass es Zeit ist für diesen Beitrag. Ein paar ältere Hasen kennen das Thema sicher noch, aber ein bisschen Auffrischung zur rechten Zeit kann nicht schaden... 



Wo liegen Deine Prioritäten?
Die Erfolge unserer Mitglieder waren auch dieses Jahr beträchtlich. 
Solide Abnahmeergebnisse, teilweise rekordverdächtig, reduzierte Medikamenteneinnahme bei denen, die gesundheitlich angeschlagen zu uns kamen, und ein frischeres, wacheres Mehr vom Leben bei allen, die sich der KK-Idee mit Leib und Seele widmen. 

Nun mache ich das ja schon ein paar Jahre, und es ist definitiv ein deutliches wiederkehrendes Muster zu erkennen. Kaum sind die ersten Schoko-Weihnachtsmänner in den Supermärkten in den Regalen, verändert sich etwas bei den Prioritäten der Mitglieder.

Einige lassen es plötzlich schleifen, obwohl sie sonst immer sehr konsequent waren. Einige klagen über ein verändertes Hungerempfinden, manche berichten speziell von einer unbändigen Lust auf Süss, von der sie noch vor ein paar Wochen fest überzeugt waren, dass sie sie längst überwunden hätten...

Was ist da los?!


Alle Jahre wieder...

Zunächst einmal muss man verstehen, dass sehr viele Dinge, die in unserem Körper passieren von einem ziemlich sinnvollen Zusammenspiel von Hormonen gesteuert werden.
Der Schlaf-Wach-Rhytmus, der Hunger-Satt-Rhytmus, Reaktionen auf Gefahren, auf Stress... Das alles hängt mit einer Dosierung zusammen, welche Hormone unser Körper zu welcher Zeit ausschüttet und wie schnell das Gegenhormon dann für eine Balance sorgt. 

Der zweite Teil, der uns bewusst sein sollte ist, dass wir heute keine Kabeltrommel mitnehmen müssen, wenn wir ausser Haus telefonieren, sondern uns kleine Computer ans Ohr halten. 
Auf der anderen Seite wird dieses Hormon-Dingens jedoch von der Natur derart erfolgreich genutzt, dass es aus Sicht der Evolution kaum Grund gab, da nachhaltig etwas anzupassen. 

Soll heissen - die Werkzeuge um uns herum werden zwar immer smarter, kleiner und kniffeliger, aber unsere Körper sind noch irgendwo in der Zeitschiene hängen geblieben, als der Siegeszug der Menschheit als Spezies begann.

"DAMALS WAR EIN WINTER LEBENSBEDROHLICH"


Damals war ein harter Winter lebensbedrohlich. Die Vorräte gingen zur Neige, die Natur gab wenig Essbares her und die Kälte tat ein Übriges, um unseren Vorfahren das Winterleben schwer zu machen. Also entwickelten unsere Körper eine Art Ablaufprogramm, um das Überleben zu sichern. Unter einigen anderen Mechanismen gibt es aber auch einen, den wir im Ergebnis im Volksmund als "Winterspeck" kennen. Hier werden nicht nur Reserven gehortet, die uns über die darbende Zeit kommen lassen, sondern auch noch gleich praktischerweise etwas der Kälte entgegengesetzt, denn so eine schicke Speckschicht lässt weniger Kalt an die Organe und nebenbei verbraucht man somit auch noch weniger Energie für das Halten der Körpertemperatur. Klasse Idee von der Natur. Für damals.

Heute haben wir aber nicht nur das Fell gegen Pullis getauscht, sondern auch überall muckelig warm, wenn wir am Rädchen drehen. Und von einer drohenden Hungersnot durch den Winter ist auch keine Spur. Und hier ist das Dilemma:

Da spult ein uraltes Programm in uns ab, das aber mit den heutigen Gegebenheiten eigentlich gar nichts mehr zu tun hat. Und trotzdem ist es mächtig. 


So schwer es ist, gegen andere Dinge anzukämpfen, die hormongesteuert ablaufen, wie z.B. Liebe, Angst, Hunger oder Müdigkeit, so hart ist es auch, dem Winterfest-Programm des Körpers etwas entgegenzusetzen.


Die Chancen stehen gut, dass Du das einmal selbst ausprobieren kannst...
Schau Dir mal das folgende Bild an und versuche Dich in die Stimmung hereinzudenken, die Du hättest, wenn Du das draussen live sehen würdest. 




Was passiert, wenn Du das Bild anschaust und dann an Essen denkst?


Spürst Du die Kälte an Deinen Wangen zerren und die Feuchtigkeit in Deinen Kragen kriechen? Fröstelst Du schon ein bisschen? Ja?! Gut. Dann denke jetzt einmal an Essen.
Welche Dinge kommen Dir da als erstes in den Sinn?!

Die Chancen stehen gut, dass Du bei diesem Experiment zu den vielen Menschen gehörst, die sich spontan für Dinge mit hohem Brennwert entschieden haben, und bei vielen Süss oder sehr zünftig, aber eben mit ordentlich Kalorien, die man "zurücklegen" kann.

Addiert man jetzt noch die traditionelle Prägung hinzu, die uns seit Kindheit in der Weihnachtszeit mit all diesen Verlockungen begleitet, glitzernde Lichter, Zimtsterne, Mandelplätzchen, Marzipan und etwas später im Alter (also heute so ab 11, leider) dann noch der Glühwein... :

Au wei, da kommt ein ganz schöner Huppel auf dem Weg der sonst so entschlossenen Abnehmwilligen zu, nicht wahr?!


"Was tun?!", sprach Nico-laus.


Jetzt gibt es verschiedene Wege damit umzugehen, wenn man das weiss.
Ein paar klügere und ein paar weniger klügere.


Aufgrund meiner Erfahrungen in der Gruppe, will ich ein paar typische kurz beschreiben, die ich beobachtet habe und ein bisschen etwas dazu sagen.


Die "Traditionsbewussen"
"Also, die Plätzchen und das alles... das gehört für mich irgendwie dazu. Ich kann da nicht drauf verzichten - will ich auch nicht".
Ich verstehe das. Unser Winterschutzprogramm auf der einen Seite, die Prägung durch hoffentlich schöne Erinnerungen in der Kindheit auf der anderen... 
Wow, das ist schon ein gehöriges Pfund auf der Waage. 
Und da ist das Problem. Wenn man dem nachgibt, dann hat man nicht nur ein starkes Argument für sich selbst in der Waagschale, sondern vermutlich auch sehr wahrscheinlich ein paar Pfunde mehr am Ende der Zeit. 

Nun mag man sich vielleicht darauf verlassen, dass man ja mit KK erlebt hat, dass Abnehmen funktioniert und man das schon irgendwie wieder weg bekommt. Der Wiedereinstieg Nummer wieviel wird das dann?

Keine Frage, so kann man auch damit umgehen, aber ich warne sehr gerne davor, dass der Wiedereinstieg unter Umständen sehr hart wird. Dies vor allem dann, wenn einen das Zuckergespenst mit voller Härte wieder in den Fängen hält. Je klüger und moderater man damit umgeht, und je fairer zu sich selbst, um so eher geht das gut.

Ich würde das keinesfalls jemandem empfehlen, der sich ohnehin mit Disziplin schwer tut oder der eine besonders heftige Erfahrung mit dem Zuckerentzug hinter sich hat.
Und ich würde jenen davor abraten, die bemerken, dass ein kleines plus oder ein gefühlt zu kleines Minus am Ende der Woche verheerende Auswirkungen auf die persönliche Motivation hat.



Die "Ausnahme"-Athleten
"Ach, ein bisschen geht schon, ich mach einfach langsamer"
Tjaaaa. Der Spagat. Nicht jeder kann den, und manche eben nur im Kopf.
Ich hatte hier schon einmal beschrieben, warum ein Bisschen ein Irrtum ist, wenn man Abnehmen will. Die Ergebnisse werden schon mit relativ wenigen Ausrutscher vermindert ausfallen, und wer hier ohnehin schnell Probleme bei der Motivation hat, wenn die Erfolge vermeintlich zu gering sind - lasst das besser sein.
Und nein. Das, was ein Raff-aello bewirkt, ist nicht mit Sport auszugleichen.
Tritt nicht in diese Falle. Das ist Unsinn und klappt nicht.



Die "kknallharten"
"Das geht mir alles sonstwo vorbei, ich bleibe standhaft"
Finde ich stark. Ich weiss, dass diese Leute nicht die Mehrheit sind. Das Gute an ihnen ist, sie werden mit Sicherheit nicht einen dieser Vorsätze an Neujahr zu treffen haben, der irgendwas mit dem Thema Gewicht zu tun hat. Und es ist verdammt schwer, die ganzen Weihnachtsfeiern und Adventsplätzchen auszuschlagen. Euch kann ich nur sagen: Tapfer, bleibt dabei, besser kann man es kaum machen - aaaber: Bitte habt Geduld mit denen, die das nicht können oder sich anders entscheiden. Nicht jeder packt das so toll wie ihr.
Weil: Nicht jeder ist wie Ihr.


Unterstützende Tipps und zusammengefasst:


Welchen (Mittel)weg Ihr auch immer einschlagt, mit dem Winterschutzprogramm umzugehen, das übrigens bei einigen schon spürbar eingekickt ist, wenn man aufmerksam mitliest - ich möchte Euch gerne noch ein paar Tipps geben, die alle betreffen:


Das meiner Meinung nach Klügste ist - neben der wichtigen Erkenntnis, woher das alles überhaupt kommt - den möglichen "Schaden" daraus so gering wie möglich zu halten.


Wer sich der einen oder anderen Verlockung hingibt, weil das Wischu-Programm einfach zu stark ist, der sollte nicht am Pausetag über die Folgen jammern. Lassen oder tapfer bleiben.
Dazwischen ist wenig sinnvoll Raum.

Wer für sich selbst die Erfahrung gemacht hat, dass Zucker (oder andere Süchte) nur schwer zu bekämpfen waren, sollte sich von den Verlockungen möglichst ganz fern halten.

Und noch ein letzter, sehr wichtiger Punkt:

Es gibt deutliche Anzeichen, dass die Steuerung des Wischu-Programmes und die Auslöser dafür mit Veränderungen der Lichtsituation zu tun hat. Wenn man da länger drüber nachdenkt, dann ist das mit den Hormonen sogar verständlich, wo das beginnt.


Ihr könnt Euch das Leben deshalb definitiv ein wenig leichter machen, wenn Ihr mit dem richtigen Licht unterstützt. Eine Tageslichtleuchte wie z.B. diese hier





Beispiel für eine Tageslichtlampe (Klick für Online-Angebot)

wird Euch das Leben spürbar erleichtern, wenn Ihr sie zur richtigen Zeit einsetzt.

Je näher Ihr das am eigentlichen Tagesablauf (im Sommer) orientiert und je länger Ihr das macht, umso leichter wird Euch alles fallen.

Allerdings: Achtet darauf, dass der Effekt teilweise wirklich heftig ist, ich würde das nicht kurz vor dem Zubettgehen erst ausschalten, denn sonst ist es gut möglich, dass Ihr Probleme habt mit dem Einschlafen. Ja, auch hier wirken die Hormone ziemlich deutlich. Wieso, habe ich Euch unten nochmal verlinkt, da hatte ich das ja schon einmal beschrieben.



So, jetzt habt Ihr ein bisschen mehr Hintergrundwissen, um Eure eigene Motivation (vielleicht schon die aktuelle?) besser zu verstehen und könnt Euch eine Strategie zurecht legen, mit der Ihr der Natur ein Schnippchen schlagt oder ihr ihren freien Lauf lasst. Im letzteren Fall hoffe ich allerdings, dass Ihr spätestens im Januar die Kurve wieder bekommt, und ich sage ausdrücklich nicht, dass ich das für eine gute Idee oder gar für leicht halte... Müsst Ihr wissen..



Wie auch immer Ihr entscheidet: Bleibt gesund - und munter.


Bis später.


Weiterführende Links:
Über den Zusammenhang zwischen Licht und Hunger
Tipp: Zimt und Vanille im Kaffee
Online-Bestell-Link: Tageslichtlampe für rund 30 Euro


Lieber Nesteln als ehrlich

Nico DaVinci 24.09.2015 - 18:09 Lesedauer ca 2 Minuten

KKurz+KKnackig
#Frag Nestlé... lieber nicht mehr
Wie Nestle die Lust am Dialog mit dem Verbraucher verlor


Hashtag: Frags noch einmal, Sam... 


Eine kuriose Geschichte reiht sich momentan an das in den letzten Wochen - z.B. durch TV-Berichte - schon ein bisschen angeschlagene Image des Nestlé-Konzerns ein. 

Die Marketingabteilung des Konzerns wollte den offenen Dialog mit den Kunden.
Der gewählte Weg: Twitter.

Für die vielen Nichtzwitscherer in unseren Reihen kurz erklärt:
Man kann dort mit einer Markierung, dem sogenannten Hashtag zu einem bestimmten Thema Nachrichten schreiben und alle anderen können das suchen und finden. 


Gedacht war das so, dass die Verbraucher unter dem Hashtag #Frag Nestlé ihre Fragen stellen sollen, ich denke mal vor allem zu den Produkten von Nestlé.

Tatsächlich passiert ist aber etwas anderes.
Statt Fragen zu den Produkten zu stellen haben ein paar Fragen zur Unternehmensmoral gestellt.

Das hat sich dann unter anderem so gelesen:


"Warum lasst Ihr Menschen verhungern?"

"Warum wird das Wasser vom trockensten Kontinent nach Europa verkauft anstatt es den Menschen dort zu lassen?"

"Warum hasst ihr Regenwälder? Warum liebt ihr Kinderarbeit? Warum habt ihr ein Monopol für Schokolade und Wasserflaschen?"

"Warum wollt ihr an Wasser verdienen, das ihr von den Ärmsten auf der Welt stehlt?"

"Warum seid ihr nicht so ehrlich, u schreibt auf eure Produkte "Kann Spuren von Kinderarbeit u Privatisierungswahn enthalten"?"

"Wie könnt ihr nachts ruhig schlafen, während ihr Millionen von hilflosen Menschen ausbeutet und unsere Umwelt zerstört?"

"Warum glaubt ihr, daß Wasser kein Grundbedürfnis ist, sondern jeder Mensch dafür zahlen muss?"

Und schliesslich vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn man das Ergebnis der Aktion nüchtern betrachtet:

"Haben Sie in der Marketingabteilung gekifft?"


Ich habe da so eine Vermutung...
 
Was jetzt passiert ist (ausser, dass möglicherweise jemand seinen gut bezahlten Job verliert), dass dieser Vorstoss zum Kontakt mit den bösen Verbrauchern da draussen mit Sicherheit nicht so schnell wiederholt wird. 

Und ich denke, ein paar andere Konzerne haben das aufmerksam mitverfolgt und werden ihre Lehren daraus gezogen haben.

Schade. Wirklich.

Denn so fehlt etwas ganz Elementares, wozu das eine echte Chance ergeben hätte:
Einfach mal zu hinterfragen, wo die eigentliche Ursache für einen solchen Shitstorm liegt.

Und dann endlich die eigene Firmenmoral ein bisschen an den eigentlichen Bedarf anzupassen.

Dann muss man nämlich nicht Mauscheln und Nesteln, sondern bekommt von den Verbrauchern eher die Anerkennung durch den Kauf guter Produkte.

Naja, das mit den Produkten wäre dann die nächste Baustelle... 


Bis später.

Du bist nicht Du, wenn Du Diabetes hast

Nico DaVinci 19.09.2015 - 17:09 Lesedauer ca 4 Minuten

KKommentar
Du bist nicht Du, wenn Du Diabetes hast

Altersdiabetes - jetzt schon mit 3

Kaum ein Thema sorgt bei den Eltern unter den KK-Mitgliedern für grössere Meinungsunterschiede als der sinnvolle Umgang mit süssen Getränken und Süssigkeiten bei Kindern.




Es gibt da hauptsächlich zwei starke Positionen.

Da sind die einen, vertreten mehr die Meinung, man sollte Kinder bei den Lebensmitteln nicht zu sehr einschränken. 

Teils da sie ja selbst sehr gut wüssten, was gut für sie ist und nicht.
Teils denken einige wohl auch, dass man später im Leben noch immer Zeit genug habe, sich mit Diäten und Ernährung an sich zu beschäftigen.

Die andere Seite ist teilweise sehr entschieden gegen den - wie sie es nennen - unverantwortlichen Umgang mit Süssigkeiten und süssen Getränken und sogenannten Energydrinks.

Wie immer, wenn man zwei extreme Positionen vor sich hat, haben beide zu Teilen ihre Berechtigung.

Ich glaube tatsächlich auch, dass - würde man Kindern absolut jeden einzelnen Zuckerkrümel verbieten - das verfügbare Taschengeld "draussen" zu sehr grossen Anteilen in Süss und Klebrig investiert wird. 
Und dann ausser Sichtweite der Eltern, also relativ unkontrolliert.
Gut ist das nicht.

Bei uns gibt es eine Schule, die hat auf der gegenüberliegenden Seite einen 1-Euro-Shop.
In jeder längeren Schulpause stehen die Kids dort Schlange an der Kasse. 

In der Hauptsache kaufen sie Energydrinks und Süssigkeiten.

Das allerdings werden sicher nicht nur die Kinder von Eltern sein, die zuhause Süss verboten bekommen.

Aber relativ sicher sind das Kinder, die nicht den Hauch einer Ahnung davon haben, was sie sich damit antun. Und das mag auch ein bisschen daran liegen, dass es den Eltern selbst gar nicht so bewusst ist.

Ich würde gerne diese beiden Positionen ein wenig aus ihren Gräben holen und zurück in die Mitte bringen, wo wir uns auf das konzentrieren können, was ja eigentlich wirklich wichtig ist: Das gesundheitliche Wohl der Kinder.


Abgesehen davon, dass wir einen starken Anstieg bei den Zahlen von übergewichtigen Kindern in den letzten Jahren gesehen haben ist da noch etwas anderes. Bedeutsameres.

Wenn man sich wie ich intensiv über Jahre mit dem Thema Zucker sehr in die Tiefe beschäftigt hat (und mit Tiefe meine ich nicht die Werbeseiten der Zuckerindustrie), dann muss man feststellen, dass wir seit den 80er Jahren einen relativ drastischen Anstieg beim allgemeinen Pro-Kopf-Zuckerkonsum hatten.

Es gibt zwar ein paar Statistiken da draussen, die suggerieren, er sei immer gleich geblieben, aber da wird tatsächlich getrickst und bestimmte Zuckersorten einfach ausgeklammert, die gerade in flüssigen Süssvarianten eine beträchtliche Menge ausmachen.

In der Folge zu diesem stetigen Anstieg hatten wir nun eine Reihe Menschen, die in Ihrer Lebenszeit relativ intensiv mit Zucker zu tun hatten, und bei denen sich die Folgen nach und nach ergeben haben. Unter anderem Diabetes Typ 2. Weil das anscheinend eine Weile überhöhten Zuckerkonsums benötigt, sprach man dann auch vom "Altersdiabetes", weil das eben vor allem die getroffen hat, die relativ viel von der Zuckermanie abbekommen haben.


Ein aktueller Bericht stellt das aber nun auf den Kopf.

Und sollte uns eine deutliche Warnung sein. 
Es ist schon eine Weile so, dass man nicht mehr vom "Alters"-Diabetes sprechen kann, da es nach und nach immer mehr jüngere Patienten gibt, die davon betroffen sind.

Aber nun ist es so, dass bereits ein dreijähriges Kind betroffen ist. 3 Jahre alt!



Als Grund wird das Übergewicht genannt und ein ungesunder Lebenswandel.
Mit 3. Das wäre schon fast komisch, wenn es nicht so traurig wäre.

Tatsächlich ist nicht das Übergewicht der Grund für den Diabetes des Mädchens, sondern ein parallel laufendes Symptom des gleichen Problems, ich sehe in beidem als Ursache den übermässigen Zuckerkonsum.

Normalerweise würde das Kind jetzt mit Diabetes Typ 1 diagnostiziert, und die Krankheit ab da ein Leben lang "verwaltet".

Aber dieser Arzt hat lobenswerterweise ein bisschen genauer hingeschaut und gemäss Berichten durch die Reduktion des Gewichtes innerhalb eines halben Jahres wieder für einen normalisierten Zuckerspiegel gesorgt. 

Ich würde sagen: 
Vielleicht ist das Gewicht ja auch nur deshalb mit runtergegangen, weil der Zuckerkonsum angesenkt wurde? Ich denke mal, das dürfte einigen von uns bekannt vorkommen.  

Abgesehen von den horrenden Kosten für unser Gesundheitssystem wäre doch der genauere Blick auf die Mengen, die wir unseren Kindern antun schon allein für deren Wohl eine wichtige Sache? Wer hat denn schon Lust, ein Leben an der Nadel zu verbringen?
Will man das seinem Kind wirklich zumuten?

Viel von der Lösung steckt darin, den Kindern ein Verständnis zu vermitteln, dass Zucker weit weniger harmlos ist, als man das landläufig vermutet.

Aber dazu müssen es zuerst einmal die Eltern verstanden haben.



Bis später.



Weiterführende Links:
Focus: 18 Kilo Übergewicht: Ärzte diagnostizieren Dreijähriger Diabetes Typ 2

Warum es sinnvoll ist darauf zu achten, was man isst

Nico DaVinci 11.09.2015 - 13:09 Lesedauer ca 2 Minuten

KKWissen
So wichtig ist vernünftig gesunde Ernährung
Was Google's Big Data uns lehren kann...



Und zwar genau in der Kombination, bitteschön...


Das heitere Symptomegoogeln ist ein relativ beliebtes Gesellschaftsspiel, das beim einen oder anderen Arzt schon mal dafür gesorgt hat, dass ihm ein Zacken aus der Krone fiel - vor lauter Zähneknirschen. 

Kaum etwas nervt die Ärzte mehr, als wenn ein Patient mit einem selbstergoogelten Ausdruck vor der Nase wedelt und für die selbstgestellte Diagnose eigentlich nur noch das Rezept abholt.

Ich halte das gar nicht so für unbegründet, von beiden Seiten.
Auf der einen Seite ist das Selbstbehandeln aufgrund der Google-Daten nicht ganz ungefährlich, denn die "Beratungsqualität" im Internet ist immer nur so gut wie der Mensch, der die richtigen Seiten aufruft und auseinander halten kann, welche Information jetzt nun stimmt und welche nicht.


Die Werbeseiten der Pharmaindustrie und von der Industrie gesponsorte Foreninhaber (wenn es denn nicht gleich eine Kommunikationsagentur dahinter ist, die es betreibt) haben da ebenso ihren Anteil.

Auf der anderen Seite gebe ich tatsächlich auch den Dr.meds eine gute Portion Mitschuld an diesem Zustand, da sie auf der einen Seite nicht nur unglaublich träge zu sein scheinen was das Thema Weiterbildung anbelangt, sondern auf der anderen Seite noch viel wichtiger gar nicht mehr die Sprache der Patienten sprechen.
Anstatt den Empfehlungen der Unternehmensberater zu folgen, die da Sätze loslassen wie "Sie müssen einen guten Abstand zu Ihren Patienten wahren" wäre vielleicht ein Satz wie "Sprechen Sie mit Ihren Patienten so, dass Sie sie auch verstehen" die weit bessere Idee.

Denn so passiert das, was die Natur des Problems vorgibt: 

Man sucht nach Information, die man mit seinem eigenen Wissen auch nachvollziehen kann.
Und allerspätestens wenn die Diagnose nicht verstanden wird, die der Arzt ausspricht hängt der Bürger auch schon im Netz - auf der Suche nach dem Wörterbuch  "Arzt - deutsch | Deutsch - Arzt".

Was ich nun aber bemerkenswert finde ist das, was dieses Verhalten eigentlich erzeugt.
Man erkennt auf diesem Weg relativ gut, welche Krankheiten Deutschland denn so beschäftigen, und damit auch, wo die gesundheitlichen Probleme liegen.

Und damit haben wir die Kurve zum Thema dieses Blogs - Ernährung.

Satte 72% und 9 von 10 der Top-Ten-Suchbegriffe drehen sich um Krankheiten, die in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen, was wir essen und trinken.

Ich habe Euch da mal was grafisch aufbereitet...
Alle violetten haben direkt oder indirekt etwas damit zu tun, was Ihr Euch zwischen die Kiemen oder hinter die Binde kippt. 
Bei den grauen ist kein Zusammenhang direkt erkennbar...







Wer diese eindrucksvollen Zahlen kennt, und immer noch meint, dass Ernährung ein "Ding" ist, das schmecken muss und billig sein, der hat mittelfristig ein Problem.

Denn der wird sich entweder dabei erwischen, wie er einen der Begriffe googelt, oder sich erst an einen Arzt wenden müssen, um dann zu googeln, was er denn nun gesagt hat.

So oder so. An Google kommt man nur schwer vorbei,...

Esst gut. Trinkt gut. Bleibt gesund.


Bis später.

Weiterführende Links:
Artikel auf Heilpraxisnet.de

Sehr ähnlicher Artikel auf Focus zum gleichen Thema

Was man noch tun kann um Kinder nicht dick werden zu lassen

Nico DaVinci 07.09.2015 - 18:09 Lesedauer ca 2 Minuten

KK-Wissen
Wie man Kinder (auch) dicker werden lassen kann
Erstaunliches aus einer eher unerwarteten Ecke






Jedes fünfte Kind in Deutschland ist heute übergewichtig.


Keine Frage, in erster Linie hat das etwas mit dem insgesamt ungünstigen Ernährungsumfeld zu tun, in dem wir sie heute aufwachsen lassen, und leider auch sehr viel damit, dass die Auswirkungen von Zucker und zuckerhaltigen Getränken noch immer massiv unterschätzt werden.

Allerdings ist da noch etwas anderes, das stark unterschätzt wird, und bei dem es ein Leichtes wäre - ja fast schon selbstverständlich wäre, wenn  man als Eltern die Kinder dabei unterstützt, in die unsägliche Adipositas-Karriere gar nicht erst einzusteigen.


Auch wenn man von unserer Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler eigentlich kaum etwas sinnvoll Innovatives mitbekommt (kennt die überhaupt wer, ausser mir?) und sie mehr darauf aus ist, den Ist-Zustand zu verwalten als neue Impulse zu setzen - ein Vorstoss von ihr wäre tatsächlich einmal hilfreich. 
Und das an einer anderen Stelle, als von ihr ursprünglich beabsichtigt.

Frau Mortler möchte gerne das Rauchen im Auto verbieten. 

Das hat schon einmal jemand versucht und ist gescheitert, und so ganz einig bin ich bei einem generellen Verbot auch nicht, denn das geht tatsächlich sehr weit in die Persönlichkeitsrechte... WENN der Raucher alleine im Auto unterwegs ist.


Absolut indiskutabel finde ich aber nun, wenn man in so einem kleinen abschlossenen System eine nach der anderen quarzt, während hinten im Kindersitz die Lütten mithusten müssen. Das ist inakzeptabel und bei allem Verständnis, das ich für Suchtproblematiken aufbringen kann - hier würde ich mir doch deutlich wünschen, dass man das gar nicht erst als Thema besprechen müsste.


Abgesehen von den offensichtlichen und allseits bekannten Risiken zu Atemwegserkrankungen, denen man die Kinder aussetzt und den schon länger bekannten negativen Auswirkungen auf das soziale Verhalten der Kinder und dem Ausbilden aggressiver Charakterzüge, wurde jetzt in einer kanadischen Studie unter der Leitung von Professor Linda Pagani auch ein Zusammenhang von passiv rauchenden Kindern und deren Gewicht festgestellt.

So hat ein Kind, das 10 Jahre alt ist ein um 43% erhöhtes Risiko, adipös zu werden.
Das ist eigentlich sogar relativ logisch, denn offenbar wird der Stoffwechsel des Kindes stark durcheinander gebracht, wenn die Eltern oder ein Elternteil das Kind am Nikotin-Konsum passiv teilnehmen lassen.

Ich glaube, die Menschen haben ein Recht darauf, frei zu entscheiden ob sie sich mit dem Rauchen schädigen wollen oder nicht. Das muss jeder genauso selbst wissen, wie der Genuss von Alkohol ja auch jedem selbst überlassen wird. 


Aber wenn es darum geht, die Kinder vor dem passiven Graudunst zu schützen, sollte mal als Eltern weder in der Wohnung rauchen, noch ein Kind anpusten, noch darauf warten, ob Frau Mortler sich mit ihrem Verbotsvorstoss im Auto nun durchsetzt oder nicht. 
Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass man das lässt.



Und jetzt sowieso, wo es noch einen weiteren guten Grund gibt, das sein zu lassen.



Bis später.


Weiterführende Links:
Spiegel online: Drogenbeauftragte will Rauchen in Autos verbieten

Die Welt: Wenn Sie rauchen, werden Ihre Kinder eher dick
Link zur Original-Studie von Professor Linda S. Pagani

Medien und Ernährung: Eine Analyse

Nico DaVinci 20.08.2015 - 16:08 Lesedauer ca 9 Minuten


BedenKKlich
DER IS(S)T-ZUSTAND UNSERER MEDIENLANDSCHAFT

Eine Analyse, wie unser Informationsbedürfnis unmerklich unterwandert wird


In den letzten Wochen hatte ich wiederholt Kontakt zu Journalisten.
Zwischenzeitlich ist es wohl so geworden, dass ich auch gerne mal angerufen und angeschrieben werde, wenn es etwas über Lebensmittelsicherheit, Lobbyismus und Abnehmen zu berichten gibt.

Ich leiste gerne meinen Beitrag, wenn es um gut recherchierte Artikel geht.
Also gerne - immerzu. Ich bin offen für diese Kontakte.





Wie wir nach und nach unser Informationsangebot zerstören


In dieser Zeit hatte ich nun verschiedene erfrischend offene Unterhaltungen mit Journalisten, von zum Teil deutschlandweit recht bekannten Magazinen und aus der Fernsehindustrie, deren Inhalt mich seither nicht losgelassen haben.

Ich möchte Euch ein paar meiner Gedanken dazu aufschreiben, denn damit sind nicht nur ein paar Verdachtsmomente, die ich in der Vergangenheit geäussert habe als Tatsachen belegt, sondern das bedeutet vielleicht auch einen tiefgreifenden Wandel, wie wir Medien in Zukunft wahrnehmen müssen.

Hier ist eine Zusammenfassung zu den Tatsachen, die mir in den vergangenen Wochen berichtet wurden, und meine Einschätzung jeweils darunter.
"Journalistenjobs in den Printmedien bekommt man nicht mehr hinterher geworfen"

Die gedruckte Presse verliert massiv an Boden gegenüber den Online-Medien und kämpft sehr mit einer tragfähigen Veränderung des Geschäftsmodells. Dementsprechend gibt es immer weniger Jobangebote, die unter dem Mitbewerber-Druck dann den Journalisten verhältnismässig schlechte Vertragsmodelle bieten.

Hinzu kommt der Umstand, dass dieser Wettbewerb unter den Verlagen dafür gesorgt hat, dass viele kleine unabhängige Verlage auf der Strecke geblieben sind. Sie sind entweder einfach von der Bildfläche verschwunden oder von grösseren Verlagen aufgekauft worden.

Der Zustand, der sich daraus ergab ist, dass zwischenzeitlich die gesamte Medienlandschaft im Wesentlichen aus 5 namhaften Verlagen besteht, deren Geschicke in den Händen von 5 Familien liegt. Diese Machtkonzentration sollte uns zu denken geben, und wer sich unter diesem Aspekt die Demontage unseres ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff nochmals näher anschaut, der mag seine eigenen Schlüsse ziehen, was da wohl passiert sein könnte...


"Nachrichten sind ein Geschäft."

Mein länger gehegter Verdacht wurde hier erneut bestätigt.
Wie das auch schon eine TV-Doku zum Thema Anzeigenverkauf aufgedeckt hat gibt es die Trennung zwischen Berichterstattung und Anzeigenverkauf nicht mehr. Das ist zwar gesetzlich nicht zugelassen und entspricht auch nicht dem Journalistenkodex, aber tatsächlich sieht die Nachrichtenwelt heute anders aus.



"Es gibt fast nur noch befristete Verträge ohne Tarifbindung. 
Da heisst es in  verschiedenen Bereichen: Friss oder stirb."

Fällt man mit unerwünschter Berichterstattung auf, die unter anderem zum Beispiel gegen die Interessen der Anzeigenkunden laufen, bekommt man im besten Fall noch den freundlichen Hinweis, dass es für dieses Thema wohl "zu wenig Leserschaft" gäbe.
Im schlechtesten läuft dann halt der Vertrag aus. Man kann den Menschen nicht einmal vorwerfen, dass sie gerne etwas im Kühlschrank haben möchten und den Sprit fürs Auto mit ihrem Job bezahlt sein wissen wollen. Oder die Familie ernährt. Aber die Macht-Mechanik dahinter ist bedenklich:


"Das geht so weit, dass manche Anzeigenkunden den Redakteuren die Texte diktieren dürfen."


Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich das laut vermutet. Das war hier.
Jetzt können wir das als gegeben hinnehmen. Und leider ist das in einem ungeahnten Ausmass der Fall. Ich ging von unsäglichen Einzelfällen aus. Das ist leider nicht der Fall.
Das bedeutet aber auch, dass wir damit komplett jede Unterscheidungsmöglichkeit verloren haben, was denn nun wirklich recherchierte Nachrichten sind und was Werbung oder Marketing-Aktionen sind. Somit ist das unabhängige Informationsangebot nicht nur unterwandert, sondern mangels dieser Unterscheidungskraft auch keine Quelle für Wissen, das man nicht noch anders hinterfragen muss, wenn man reell informiert bleiben will.


"Es gibt Kollegen, die haben einen Hintergrund mit starken Wurzeln in der Medizin- und Pharmaindustrie. Das beeinflusst natürlich deren Berichterstattung. Vorsichtig ausgedrückt. Viel klarer mag ich da nicht werden."

Ich möchte das eigentlich schon. 
Wobei ich denke, dass wir da fair bleiben müssen. 
Wenn jemand lange Jahre in der Branche gearbeitet hat, dann ist da aufgrund der ständigen Information dort eine feste Meinung gebildet. 
Die ist über die Zeit nicht unbeeinflusst. 

Zuletzt habe ich das erlebt, als ich in meinem Bekanntenkreis aus der Forscherabteilung eine Diskussion über Gentechnik hatte. Was ich erlebt habe war eine Wiederholung einiger Marketing-Phrasen, die ich schon aus anderen Quellen kannte. Als wir uns dann die Fakten über Glyphosat näher angeschaut haben, kam es relativ schnell zu einem Umdenken.

Was ich damit sagen will: Das sind nicht unbedingt immer skrupellose Menschen, die nur wirtschaftliche Vorteile im Kopf haben und das selbst auf Kosten der Gesundheit anderer.

Aber es gibt offensichtlich durchaus Menschen, die in ihrem beruflichen Umfeld einseitig informiert werden.




Weitere Schwierigkeiten, die ich sehe

Motivation

Wenn jemand in einem gefühlt unsicheren Arbeitsumfeld seiner Tätigkeit nachgeht und ständig bange um seinen Job hat, dann stehen die Chancen leider gut, dass man seinen Idealismus verliert und desillusioniert Dienst nach Vorschrift macht. Das ist schlecht für die Kreativität und wie ich finde auch schlecht für Substanz bei den Inhalten.

Hinzu kommt, dass man teilweise sehr wenig Zeit für die Recherchen zu haben scheint, oder sich diese aus anderen Gründen nicht bereit ist, zu nehmen. In manchen Bereichen sind es knallharte Deadlines, bis wann etwas fertig zu sein hat, in anderen teilweise schlicht Überlastung.


Chefredakteure
Ein sehr gutes Beispiel für das, was ich sagen möchte ist einer, über den wir in den beiden Tagen kurz in der Gruppe diskutiert haben. Dr. Werner Bartens.
Ich schreibe nehme ihn jetzt mal als ein Beispiel, weil wir uns in der Facebook-Gruppe gerade über ihn und seinen Auftritt in einer Maischberger-Sendung ein bisschen gewundert haben. Er hatte dort - sagen wir - eine etwas eigenwillige Meinung zum Thema Essen.

Der Mann ist ein preisgekrönter Journalist, mit einem Medizinstudium in Amerika und Sachbuchautor. 
Ein Mann mit Ausstrahlung. Der es offensichtlich liebt, zu polarisieren.

Ich habe selbst zwei seiner Bücher bei mir, und einige seiner Gedanken sind sehr schlüssig, die er in diesen vertritt. Was es - wie ich finde neben seiner seriösen Ausstrahlung - noch sehr viel schwieriger macht, auseinander zu halten, wo er nun richtig liegt und wo eher nicht. Und viele werden sich sicher auch von seinem Dr.-Titel beeindrucken lassen. 
Und der sonstigen Laufbahn und den vielen Auszeichnungen.


Prädestiniert für einen Chefredakteurposten. 
Als Leiter des Wissenschaftsressorts der Süddeutschen Zeitung prägt er dann auch folgerichtig die Berichterstattung in grossen Teilen mit. 

Aber wenn man sich nur anhört, welche Auffassung er in der Maischberger-Sendung vertritt, dann mag man sich als informierter Mensch über die eine oder andere Aussage doch gerne auch mal ein bisschen wundern. Ich zweifle ein bisschen, dass er sich mit dem Thema Ernährung - ausserhalb der psychologischen Aspekte lange aufgehalten hat.
Sehr verwunderlich denn ein paar seiner Buchtitel sind ganz interessant, über die Zustände der Pharmaindustrie berichtet er wie ich finde ganz solide.
Allein - es fehlt mir die geistige Brücke, wie unsere Industrieernährung tatsächlich in statistisch sehr relevanten Zahlen unsere Menschen genau in diese Arme treibt.

Aber - er kommt sehr selbstsicher rüber. Selbstsicher in seiner eigenen Meinung.
Und damit besteht doch irgendwie das Risiko, dass sehr viel seiner eigenen sehr persönlichen Meinung mit in das einfliesst, was die Leser in der Süddeutschen an Information bekommen. Und vielleicht auch - was nicht. 

Denn als Chefredakteur bestimmt er den Tenor. 

Das war jetzt nur ein Beispiel, wie Einflüsse entstehen, auf einer menschlichen Ebene.

Anders ist es nun aber, wenn man sich die Netzwerke an sich einmal näher anschaut.
Das muss ich Gottseidank nicht übernehmen, dazu gibt es einen guten YouTube-Film.7 Minuten spannende Wahrheiten. Meine Empfehlung.


Das zeigt jetzt nur die politische Seite des Zustandes, ich gehe ziemlich fest davon aus, dass sich da in Bezug auf unsere Belange in Sachen Ernährung und Industrie nicht sehr anders zeigen würde, wenn man es sich einmal näher anschauen würde.
Schon die Sache mit den Anzeigenkunden spricht ja für sich.

Das muss ja irgendwie entstanden sein.


Was bedeutet das aber nun eigentlich?

Ich habe natürlich keine Glaskugel, in der ich die Zukunft sehe. 
Aber einen Verstand, und gute Geschichtskenntnisse.

Ich glaube, was wir hier erleben ist ähnlich den Effekten, die momentan die Wissenschaft in ihrer Glaubwürdigkeit erschüttern. Ich hatte das ja in der Linkliste zum DGE-Film schon einmal angesprochen. Der immer stärker werdende Einfluss von wirtschaftlichen Zwängen und Bedürfnissen auf die Ergebnisse von Studien untergräbt jedes Vertrauen in dieselben. 

Beide Branchen sind dabei, sich in ihrer eigentlichen Aufgabe überflüssig zu machen.

Während die Wissenschaft aber noch auf relativ solidem finanziellen Fundament steht, ist das - zumindest bei der Printpresse - nicht unbedingt der Fall. Der ohnehin angestossene Prozess wird so meiner Auffassung nach nur beschleunigt. 

Wenn hier nicht ein paar verantwortungsvolle Chefs bald gegensteuern, dann wird es dieses Medium sehr bald allenfalls noch zur Unterhaltung geben. 

Vorausgesetzt die Konsumenten und Leser verstehen irgendwann flächendeckender, was hier eigentlich gerade passiert.

Ich vertraue da aber tatsächlich auf den Durst nach Wahrhaftigkeit, den irgendwie ja doch alle haben. Der wird die Menschen nicht verlassen - auch wenn sie momentan insgesamt in einem relativen Moment von Starre zu verharren scheinen - die teilweise fast an Ignoranz grenzt. Und auf demokratische Prozesse, solange sie noch zugelassen sind. 

Die meisten Artikel zu Abnehmen, Lifestyle, Diät und neuen Produkten wie der Cola Life sind jetzt schon eher Unterhaltung denn ernstzunehmende Information.

Auf hoher Ebene kann man sich natürlich schon fragen, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand als Journalist eine Regierungschefin kritisiert, wenn die oberste eigene Chefin eine sehr gute Freundin ist?


Ich halte das für ein Problem. 


Und was kann man tun?

Ich glaube man muss in diesen Tagen noch genauer hinschauen, was man glaubt und was nicht.

Dies noch mehr, weil offensichtlich ist, dass manche Journalisten nur noch von anderen abschreiben und sich so eine Fehlinformation vervielfältig. (Siehe letzter Bericht)
Leider ist es nicht mehr nur damit getan, zu schauen ob die gleiche Info an verschiedenen Stellen steht.

Unabhängige Berichterstattung und nicht zuletzt die Blogger werden künftig an Bedeutung gewinnen - sofern: und hier mein eindringlicher Appell an die Bloggerkollegen - hier verantwortlich recherchiert wird und nicht der gleiche Weg eingeschlagen wird, der der Printpresse mittelfristig die Totenglocke als Informationsquelle läuten dürfte.

Das alles sind natürlich ebenso Menschen mit eigenen Meinungen und persönlichen Ansichten, die ebenso einfliessen in das, was sie schreiben wie ich das oben schon beschrieben habe. Ich nehme mich da nicht aus. Im Gegenteil.

Mein persönliches Fazit für heute kann eigentlich nur lauten:

Trau schau wem, schau genau, prüfe doppelt und dreifach.

Und was heute leider nicht mehr gilt:
Der Satz: "Da hast Du es schwarz auf weiss" hat leider jeglichen Anspruch auf Integrität verloren.


Bis später.


Wie un/klug ist ohne Frühstück?

Nico DaVinci 14.08.2015 - 17:08 Lesedauer ca 9 Minuten

KKritikK
Schlank ohne Frühstück?
Wie Ernährungsmythen entstehen

Momentan geistern ein paar Berichte durch die Presse, dass das Auslassen des Frühstücks beim Halten des Gewichtes helfen oder sogar dünner machen würde.

Ich nehme das mal zum Anlass und erkläre ein paar Dinge an diesem Beispiel, übe ein wenig Kritik um am Ende die Frage zu beantworten, wie unklug die Entscheidung ist, das Frühstück auszulassen.









Wie ein Ernährungsmythos entsteht - Am Beispiel ELLE

Nina Kleine-Vogelpoth ist eine freie Redakteurin, die nach eigenen Angaben Kenntnisse und Kontakte im Bereich Lifestyle, Prominente, Klatsch und Mode besitzt.

In einem online verfügbaren Bericht erklärt sie nun den geneigten ELLE-Leserinnen unter dem grossen Titel "Wer das Frühstück weglässt, bleibt schlank!", dass das Weglassen des Frühstücks die Fettverbrennung ankurbeln würde, was eine aktuelle Studie beweisen würde.


Sie unterlegt ihre Behauptungen ein klein wenig mit Argumenten aus der Paleo-Ecke und fordert am Ende dazu auf, dass mit dem Frühstück künftig Schluss sein soll.

Ich hoffe einmal, dass diesen Bericht möglichst wenige Damen lesen und wenn doch, dass die Frauen diesem Unfug nicht folgen. 
Und schon gar nicht, dass sie aufgrund diesem "Bericht" jetzt ihre Kinder (weiter) ohne Frühstück aus dem Haus lassen. 

Denn wie ich weiter unten belegen werde sind dieser Artikel und seine überall aufpoppenden Pressezwillinge nicht nur grottenschlecht recherchiert, sondern auch schlichtweg sachlich katastrophal falsch.


Die Studie
Ich bezweifle, dass die Klatschreporterin ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht nachgekommen ist und die Studie überhaupt gelesen hat. 
Umso schlimmer wäre es, wenn doch. Denn dann würde ich ihr empfehlen, doch lieber weiter bei Klatsch und Promis zu bleiben, und die Finger von Ernährungsfragen zu lassen. 
Denn dann fehlen einfach ein paar elementare Basics in Sachen Ernährungswissen, was aufgrund der Reichweite ihrer Auftragsgeber zu unverantwortbaren Folgen führen könnte.

Ich habe mir die Mühe gemacht und habe die fragliche Studie einmal näher angesehen.


Meine Interpretation

Grundlage
46 übergewichtige Teilnehmer zwischen 18 und 65 Jahren, je zur Hälfte weiblich und männlich wurden über den Zeitrum von 4 aufeinanderfolgenden Wochen jeden Morgen nüchtern ins St. Luke's Krankenhaus bestellt, um dort in jeweils 15 Minuten ein vorgegebenes Frühstück einzunehmen. 

Dabei wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, die dann regelmässig drei verschiedene Frühstücksvarianten zu sich nahmen, um die Unterschiede in den Auswirkungen festzustellen.

Die 3 Varianten

Variante 1 - die Haferflocken
Quaker Quick Oats, also Haferflocken, in der Mikrowelle nach Herstellerangaben erhitzt,
mit Vollmilch mit 3,25% Fettgehalt.
Um die Mengen für alle 3 Varianten gleich zu halten wurde zusätzlich noch 230 ml Wasser hinzugefügt
Meine Anmerkung: 

Gemäss meiner Recherche kommen die Quaker Quickies ohne Zuckerzusatz daher

Variante 2 - die Cornflakes
Kellogg's Frosties, also gezuckerte Cornflakes, serviert mit fettarmer Milch (Fettgehalt 1,7%)
Um die Mengen für alle 3 Varianten gleich zu halten wurde zusätzlich noch 190ml Wasser gereicht.


Variante 3 - die Wassertrinker

350 ml Wasser - ohne jede Zusätze

Alle 3 Varianten bekamen zusätzlich 
200 ml entcoffeinierten Kaffee, geweisst mit 12 ml Coffee-Mate von Nestle und 1 g künstlichem Süssstoff aus der Aspartam-Nutrasweet-Ecke.

Anmerkung: 

Somit wurde bei allen 3 Varianten nicht auf Milchprotein und Zucker(ähnliche) verzichtet, denn das Monstergebräu von Nestle besteht aus 

Maltodextrin, (also Zucker) 
- Palmöl 
Natriumcaseinat 
(aufgeschlossenem Milcheiweiss/-protein), 
Dikaliumhydrogenphosphat
Mono- und Diglyceriden 
(charmantes Wikizitat:"Abbauprodukt der Nahrungsfette [..] sind auch in verdorbenen Lebensmitteln zu finden), 
- Aluminiumsilikat 
(E559, in der EU seit Januar 2014 nicht mehr zugelassen, vermutlich weil im Verdacht Alzheimer- und Parkinson zu fördern, und als Metallöstrogen im Verdacht, die Wirkung der weiblichen Geschlechtshormone zu beeinflussen und damit die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinflussen) , 
- künstliche Aromen, 
- Farbstoff E160b Bixin, Norbixin 
(falls das Aluminiumsilikat nicht gewirkt hat, denn es hat die gleichen Eigenschaften in Sachen Alzheimer und Parkinson und als Metallöstrogen, aber zusätzlich noch potentiell bei empfindlichen Allergikern die schöne Eigenschaft, Hautreaktionen (Ekzeme, Nesselsucht) auszulösen und Asthmaanfälle zu provozieren.

Original vor Übersetzung: CORN SYRUP SOLIDS, VEGETABLE OIL (PARTIALLY HYDROGENATED COCONUT OR PALM KERNEL, HYDROGENATED SOYBEAN), SODIUM CASEINATE (A MILK DERIVATIVE)**, AND LESS THAN 2% OF DIPOTASSIUM PHOSPHATE (MODERATES COFFEE ACIDITY), MONO- AND DIGLYCERIDES (PREVENTS OIL SEPARATION), SODIUM ALUMINOSILICATE, ARTIFICIAL FLAVOR, ANNATTO COLOR.** Not a source of lactose, Quelle: Amazon

Disclaimer: Es ist möglich, dass bei der Studie noch nach dem alten Rezept verabreicht wurde, das ist aber keinen Deut besser gewesen, sondern Dank der Transfette noch aus anderen Gründen in der Kritik

Jaaaaaha, das trinken die freiwillig da drüben... 
Wie gut, dass es gleich in einem Krankenhaus verabreicht wird... 
Da ist das Fachpersonal ja nicht weit... 
Da bekommt Nestle's Werbeslogan Good Food - Good Life doch gleich eine ganz neue Bedeutung. Aber Hauptsache glutenfrei und laktosefrei. 
Vielleicht versteht Ihr jetzt meine Abneigung gegen den Begriff "Function-Food" ein bisschen besser...


Meine Kritik am Studiendesign
Wie die Wissenschaftler selbst in der Studie bemerken gibt es mit dem Design ein paar Schwierigkeiten. So wurde überhaupt nicht berücksichtigt, was die Probanden den Rest des Tages gegessen und getrunken haben. Sie räumen selbst ein, dass eine Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Wassertrinker den restlichen Tag entsprechend mehr zu sich genommen haben.
Weitere Kritikpunkte folgen in der Auswertung.


Interessenskonflikte
Gemäss der Angaben (siehe Acknowledgements) in der Studie hat nicht nur eine Person der PepsiCo über Kommentare Einfluss auf das Manuskript genommen, sondern die Studie wurde auch von Quaker Oats und PepsiCo bezahlt. 

Von den Sponsoren wurde ein "Beitrag" geliefert zu Studiendesign und dem Editing der Studie.

Ich werte das als ein riesiges Ausrufezeichen bei der Einschätzung der gesamten Studie.
Ein hervorragendes Beispiel, wie so etwas läuft und wovon ich öfters berichte, wenn es um die wissenschaftliche Tragfähigkeit geht. 

Hat Frau Kleine-Vogelpoth das berücksichtigt, als sie ihren Artikel schrieb? Ich denke nicht.


Ergebnisse der Studie 
(Hier nur "summary", wer es genau wissen will bitte Studie und Schaubilder lesen)

- Wer sein Frühstück ausgelassen hat hat abgenommen aber der Cholesterinspiegel hat sich erhöht
- Es gab keinen Unterschied zwischen der Haferflocken und der Zuckercornflakes-Fraktion
- Man könnte daraus schliessen, dass man mit dem Auslassen des Frühstücks abnehmen kann, aber auf die negativen Effekte des Cholesterinanstiegs sei hingewiesen.


Und der Ernährungsmythos von Schlank ohne Frühstück ist geboren... 

Weil wesentliche Teile dieser Studie nicht hinterfragt werden und einer vom anderen in der Presse abschreibt, ohne sich das selbst anzuschauen verbreitet sich solch ein Unsinn dann wie ein Lauffeuer. Dabei haben doch die Wissenschaftler selbst ausdrücklich in ihrer Discussion ehrenwerterweise auf alles hingewiesen, dass man diesen Schluss auf gar keinen Fall ziehen kann.


Was wir hier eigentlich sehen 
und daraus lernen müssen:

Ein wesentlicher Fehler in der Studie war die Beigabe von Milch. 
Es handelt sich um übergewichtige Personen. Da KANN es gar nicht zu einer Abnahme kommen, selbst wenn sie sich sonst über den Tag vernünftig verhalten hätten.

Ich zitiere aus der Studie, die ihr in diesem Beitrag weiter unten findet
"
Es gibt erhebliche Beweise das eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen bei übergewichtigen Personen eine dauerhafte Überstimulation der Insulinausschüttung erzeugen" und "Im Gegensatz kann eine erhöhte Aufnahme von Milchproteinen eine weitere Verschlechterung des Stoffwechsels von Übergewichtigen, insulinresistenten und Menschen die zu Bewegungsmangel neigen herbeiführen."
Bumm. In Kombination mit den Mängeln beim Ausschluss von insulintreibendem Zucker und Süssstoff war da keine Abnahme zu erwarten.

Ich wiederhole mich deshalb gerne
Milch und Abnehmen gehen nicht zusammen. 
Und Zucker und Abnehmen ebensowenig. 
Hier habt Ihr nur einen weiteren Beleg dafür gesehen.

Nun zu den Frühstücksverweigerern und Wassertrinkern:
Der Anstieg des Cholesterinspiegels ist ein klares Zeichen für Stress
Das kann zwar kurzfristig verantwortlich für die Abnahme sein, die da verzeichnet wurde, ist aber mittelfristig absolut kontraproduktiv für jede Abnahmebemühung zu werten. 
Ausserdem ist diese Strategie somit gesundheitsschädlich und ungünstig für den Stoffwechsel.


Nina's Ausflug in die Paleowelt

Nina fordert Euch auf, aus der Steinzeit zu lernen. 

Das ist ein legitimer Denkansatz und ich schätze die Kollegen aus der Paleowelt sehr und glaube vor allem an den Grundsatz, dass wesentliche Teile wie Hunger-Satt-Mechanismus, Stoffwechsel und dem Umgang des 
Körpers mit Nährstoffen durchaus noch mit der Steinzeit vergleichbar sind.

Aber das muss man mit Verstand tun, und wenn man die Dinge vergleicht ein bisschen Vorsicht walten lassen. 

Es ist zutreffend, dass die Nahrungssuche in der Wildnis früher bedeutet hat, dass man erst einmal die Nahrung beschaffen musste, was ein Hinweis darauf hätte sein können, dass die Steinzeitmenschen ab und zu das Frühstück ausfallen lassen mussten.

Aber, liebe Nina, das geht komplett an den Tatsachen vorbei.
Während die Steinzeitmenschen den Rest des Tages ein relativ gemütliches Leben geführt haben, wenn nicht gerade der Säbelzahntiger um die Ecke bog, hast Du es heute überwiegend mit Menschen zu tun, die in unterbezahlten stressigen Jobs im Sinne des goldenen Kalbs Wachstum die Arbeit für 2 oder 3 Personen erledigen. 

Wer den unterschiedlichen Energiebedarf dieser beiden unterschiedlichen Lebensmodelle nicht auf dem Zettel hat und die Auswirkungen davon unberücksichtigt lässt begeht meiner Meinung nach einen sehr entscheidenden Denkfehler.



FAZIT
Für unsere KK-Mitglieder und meine Leser lautet deshalb die Empfehlung:
Macht diesen Unsinn bitte nicht mit. 
Bleibt bei unseren Empfehlungen zu einem regelmässigen Frühstück und lasst auch Eure Kinder nicht ohne ein gesundes Frühstück nicht aus dem Haus. 
Und gesund heisst nicht Milch, Nutella-Brötchen und Zuckercornflakes. 
Aber das wisst Ihr ja...

Die letzten Personen, die geeignet scheinen, Euch solides Wissen über Ernährung, Abnahme und Lebensmittel zu vermitteln sind Modeexperten und Klatschreporter.
Seht Beiträge aus diesen Quellen immer mit der nötigen Skepsis und übernehmt diese Empfehlungen niemals, ohne sie zu hinterfragen.

Und an die Kollegen der Mainstream-Abnehm-Presse, die diesen neuen Ernährungsmythos weiter füttern geht der Appell, dass Ihr Eurer journalistischen Verantwortung doch bitte mehr gerecht werdet. Ihr gebt hier gesundheitsschädliche Empfehlungen heraus und schreibt diese von anderen ab, ohne zu hinterfragen - das kann nicht Euer Berufsverständnis sein. Da muss doch ein bisschen so etwas wie ein Gewissen vorhanden sein?
Und wie man mit Studien auch umgehen kann - nun, da oben habt Ihr eine Blaupause.
Die dürft Ihr sehr gerne abschreiben und neben den Bildschirm hängen...



Bis später.



Weiterführende Links
Ich habe diesmal alle relevanten Links oben im Beitrag verarbeitet und empfehle ihnen zu folgen, um sich ein eigenes Bild zu machen.
Bitte besonders gerne vor skeptischen Kommentaren, z.B. wenn man wie Reinhard ist.